Probleme bei der Finanzplanung der gemeinsamen Wohnung?
Mein Verlobter (27) und ich (27) ziehen in ein paar Monaten in eine große Wohnung, die seinen Eltern gehört. Dabei sind einige Probleme und Unstimmigkeiten bei der Organisation aufgefallen, weshalb ich gerne euren Rat hätte.
Seine Eltern haben mehrere Wohnungen, eine renovierungsbedürftige Wohnung haben sie bereits seinem Bruder geschenkt. Da die Wohnung, in die wir ziehen, neuer ist, müssen wir monatlich 1000 € an sie bezahlen, solange sie leben. Die Wohnung wird dann irgendwann auf meinen Mann überschrieben, wann genau ist aber noch unklar. Nun ist es so, dass wir bald heiraten und wir geplant haben, dass wir alles dem Einkommen entsprechend gemeinsam bezahlen werden (Möbel, Zahlungen, Renovierung der Küche und Böden). Deshalb will ich mich natürlich auch absichern.
Mein Schwiegervater will die Wohnung allerdings nur auf meinen Verlobten überschreiben, ich darf nicht im Grundbuch mit drinnen stehen, damit die Wohnung "in der Familie bleibt" und bei einer Scheidung nicht verloren geht. Auf der anderen Seite will ich ungern jahrelang in eine Wohnung investieren, die mir nicht einmal zu einem Stück gehört und die ich jeden Moment verlieren könnte. Ich würde die Hälfte der monatlichen "Abzahlungen" der Wohnung bezahlen, aber am Ende bekommt sie nur mein Mann. Das ist mir zu unsicher.
Auf der anderen Seite will ich auch nicht, dass mein Mann die Abzahlung und Renovierung alleine bezahlt. Einerseits wäre das ziemlich teuer für ihn, das möchte ich ihm nicht aufbürden. Andererseits hat er schon gesagt, dass er dann alles nach seinen Wünschen einrichten würde, und mich dann nicht bei allem mitsprechen lassen würde. Ich bräuchte wirklich tipps, wie wir das gut regeln könnten.
4 Antworten
Näh! , das wäre für mich ein absolutes No-Go.
Eine Möglichkeit wäre, einen klaren Vertrag oder eine Vereinbarung aufzusetzen, in der deine Investitionen (wie Renovierungen oder monatliche Zahlungen) dokumentiert und abgesichert werden. Das kann beinhalten, dass du im Falle einer Trennung zumindest einen Teil des investierten Geldes zurückbekommst. Alternativ könntet ihr überlegen, einen Ehevertrag aufzusetzen, der für beide Seiten fair ist.
Es ist wichtig, dass ihr offen miteinander kommuniziert und einen fairen Weg findet, der sowohl eure Beziehung als auch eure zukünftigen finanziellen Interessen schützt.
Übrigens kann dein Verlobter dich nachträglich auch ins Grundbuch eintragen lassen, zum Beispiel, wenn die Eltern nicht mehr leben. Dann ist er der alleinige Eigentümer oder er könnte versuchen, seinen Vater jetzt schon davon zu überzeugen.
Ich habe den Eindruck, dass er nicht möchte, dass du ins Grundbuch eingetragen wirst. Das ist natürlich bequem für ihn, wenn du Geld in etwas investierst, das dir am Ende sowieso nicht gehört und alle deine Bemühungen ins Leere laufen.
Wenn es für ihn zu teuer ist, dann ist das, wie gesagt, sein Problem. Ich wäre da sehr konsequent: Wenn ich kein Mitbestimmungsrecht habe, muss er selbst damit klarkommen. Wenn man sich etwas nicht leisten kann, sollte man es aus meiner Sicht lassen. Ich würde in dem Fall nicht in diese Wohnung ziehen, sondern eine Alternative suchen, wo BEIDE im Grundbuch stehen. Auch wenn es für IHN viele Vorteile bietet und bequem ist – es geht hier um SEINE Vorteile. Wenn du mitmachst, verkaufst du dich unter Wert und lernst, dass er mit dir machen kann, was er will.
Eine Ehe beruht auch finanziell auf Gegenseitigkeit, und nach einer Scheidung sollte man fair miteinander umgehen und die Bemühungen, die man in die Ehe investiert hat, würdigen selbst wenn die Frau nur Hausfrau und Mutter war.
Aus meiner Sicht ist das eine gewisse Frechheit. Geld wächst schließlich nicht auf Bäumen. Er kann sich glücklich schätzen, dass er eine Familie mit vielen Immobilien hat. Aber für dich wird es keine wirklichen Vorteile bieten, sondern nur Kosten verursachen.
Liebe Grüße,
Sandy
Unsere Töchter wohnen auch in Häusern, die wir Eltern/Großeltern erbaut haben und an die Töchtern überschrieben haben.
Die Partner der Töchter stehen nicht im Grundbuch. Die Partner zahlen 50% der gesamten Nebenkosten (Grundsteuer, Gebäudeversicherung, Straßenreinigung, Strom, Wasser, Abwasser, etc.), aber keine Miete, zumindest wissen wir nichts von einer Miete.
1.000€ pro Monat, lebenslang scheint mit etwas viel. Bei verbleibenden 12 Jahren Lebenszeit wären das 144.000€. Warum wird die Wohnung nicht sofort überschrieben? Sollte einer der Elternteile ein Pflegefall werden ist es vorbei mit, "Die Wohnung sollte mein Sohn bekommen", dann hat der Sozialversicherungsträger die Hand im Spiel und......Die Hand ist groß, deshalb haben die Kinder so früh wie möglich die Immobilien erhalten, jetzt sind 10 Jahre um, da sind die Kinder auf der sicheren Seite.
Auch die monatliche Zahlung sollte auf die Renovierungskosten begrenzt sein, oder zahlt der andere Bruder auch lebenslang eine gewisse Summe?
Ich bräuchte wirklich tipps, wie wir das gut regeln könnten.
Gemeinsam normal eine Wohnung anmieten oder kaufen und diese komische Aktion sein lassen.
Also 1000€ im Monat ist ganz ordentlich für eine Familiensache. Bei so einem hohen Betrag sollte die Übereignung klar geregelt werden, außerdem solltest du entweder darauf bestehen, dass du beteiligt wirst oder keine Miete zahlen.
Ansonsten wäre das nämlich beim regulären Kauf eine Zugewinngemeinschaft und dir gehört anteilig etwas. Darauf würde ich mich nicht einlassen. Wenn seine Eltern da komische Vorstellungen haben, lieber normal eine Wohnung mieten, dann seid ihr niemandem verpflichtet.
Den Kindern die Wohnung verkaufen? Die Kinder erben die Wohnung oder bekommen sie frühzeitig, zu Lebzeiten geschenkt. Alle 10 Jahre sind 400.000 steuerfrei an Kinder zu verschenken.
An die Inflation geknüpft ist = Gelddruckmaschine für die Eltern! Ich rate SEHR zur Vorsicht. Die Durchschnittliche Inflation der letzten 20 Jahre lag bei 6%.
Ihr fang mit 1.000€ monatlich an und im 20. Jahr zahlt ihr monatlich 2.500€, insgesamt habt ihr nach 20 Jahren über 400.000 Euro an die Eltern überwiesen!
Das ist nicht günstig, das ist Selbstmord auf Raten.
doppelt falsch. 1000.-- ist eine ganz normale Miethöhe und Erbe zählt nicht als Zugewinn und anteilig Eigentum schon gar nicht
Finde ich auch, aber es ist immernoch günstiger als Miete in einer gleich großen Wohnung. Die Eltern wollen früher in Rente gehen und wollen deshalb dass wir diesen Betrag (der an die Inflation geknüpft ist) monatlich zahlen. Im Grunde kaufen wir die Wohnung ab, weil am Ende, wenn wir über 30 Jahre gezahlt haben, fast 360k bezahlen. Aber gut, da kann ich leider nicht meckern, dürfen sie entscheiden, wie viel sie verlangen.
Ja, mir wäre es auch lieber, wenn wir die Wohnung von ihnen abkaufen. Aber für meinen Mann ist es natürlich die günstigste Variante, deshalb will er sie.