Pro und Contra der FDP?

9 Antworten

Ich bin/war Anhängerin der FDP, zur Zeit ist mein Verhältnis zu ihr aber gestört und bei der Bundestagswahl habe ich sie nicht gewählt.

Grund dafür waren Äußerungen und Verhalten in der Pandemie, das ich nicht tolerieren konnte. Dennoch bin ich froh, sie in der Ampelkoalition zu haben. Sie ergänzt sich tatsächlich hervorragend mit den Grünen, überraschenderweise. Gemeinsam finden die die richtige Balance.

Grundsätzlich ist es aber so, dass man in Deutschland keinen Blumentopf mit "weniger Steuern" und/oder "weniger Staat" gewinnen kann. Die Deutschen lieben es einfach, super hohe Steuern und Abgaben zu zahlen und alles vom Staat geregelt zu haben.

Wie viel Prozent der Wähler liest denn heute noch Wahlprogramme?

Das ist doch eines der Probleme dieser Demokratie - alle wollen wählen, wissen aber nicht, was sie wählen.


Hallo Valor232,

weil die FDP die falsche Priorisierung in ihrer Politik hat.

Für sie steht die Wirtschaft grundsätzlich über allem. Am meisten von der Politik der FDP profitieren Besserverdiener und Selbstständige. Sicher spielt die Wirtschaft einen enorm großen Faktor, allerdings ist sie nicht das einzige.

Außerdem gehen sie mir ihrer "Digitalisierung" auf den Sack. Seit 10 Jahren steht das gleiche auf ihren Plakaten und die gleichen Personen.

Christian Lindner ist ein super Rhetoriker und mit Sicherheit ein guter Finanzwirt. Das war's dann aber auch wieder. Ich mag keine Parteien, die Einzelpersonen derart in den Vordergrund rücken.

Bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 sah man auf jedem Plakat das Gesicht von Christian Lindner. Eigentlich müsste man die Partei auch nach ihm umbenennen.

emesvau

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich frage mich schon seit 100 Jahren, wozu man die FDP braucht?? Ausser als Mehrheitsbeschaffer...

Die FAZ sieht es uch so heute:

Wozu noch die FDP?

Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner und der FDP-Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen Joachim Stamp am Tag nach der Wahl in Düsseldorf Bild: dpa

Im Bund am Ziel, in den Ländern gefährdet. Die Freien Demokraten müssen ihre Handschrift erkennbar machen. Einigen gilt sie noch als Korrektiv gegen Unfreiheit.

Die Wähler haben es nicht kapiert. So erklärt die nordrhein-westfälische FDP ihre Niederlage. Die CDU hat demnach die Erfolge der bisherigen gemeinsamen Regierung vereinnahmt. Doch die FDP war ebenso frei, das zuzulassen. Zudem hielten offenbar viele liberale Wähler insbesondere die Bildungspolitik in NRW dann doch nicht für belohnenswert.

Schließlich macht die FDP die nicht ganz neue Erfahrung, dass das ersehnte Mitregieren im Bund zu einer Bestrafung in den Ländern führen kann. Die Freien Demokraten werden in Haftung auch für Projekte genommen, die gar nicht ihre eigenen sind – sodass der Bundesvorsitzende Christian Lindner, dem einst in und über Nordrhein-Westfalen der Wiederaufbau der FDP gelang, jetzt noch einmal in Erinnerung rief: Die Ampel sei nie der Wunschtraum gewesen, ja ihr fehle in NRW nun sogar die Legitimation.

Doch durch die Ampel ist die FDP im Bund am Ziel. Und sie will sich nun nicht lange mit Vergangenheitsbewältigung aufhalten und die eigenen Themen in den Vordergrund rücken, sondern „in Krieg und Krise“ das Schiff Deutschland weiter mitsteuern. Ins Zentrum stellt Lindner seinen Amtseid und nicht „Geländegewinne“ seiner Partei.

Wer wollte etwas dagegen sagen. Aber gerade in Krieg und Krise, gerade in einer – im Bund – neuen Koalition reicht bloßes Mitregieren nicht aus. Deutlich werden muss, wofür die FDP steht. Wo ist ihre Handschrift erkennbar? Christian Lindner hat jetzt Verbesserungen bei der „Gerechtigkeitsfrage“ angemahnt. Doch dafür gibt es womöglich bessere Experten.

Es ist nicht leicht, aber möglich und lohnend, auch in der Pandemie und mit Blick auf den Krieg auf Freiheit zu setzen (ohne das als Freiheit von allem demokratisch gesetzten Recht plump misszuverstehen). Die FDP wird von einigen immer noch, und zwar gerade in Zeiten starker grüner Geländegewinne, als Korrektiv gegen Unfreiheit und Ideologie empfunden. Diesem Anspruch muss sie gerecht werden. Sonst geht sie in bunter Soße unter.

Weil die FDP sich noch nie an ihr Programm gehalten hat.

Weil die FDP sich nur um Multimillionäre, so ab 50 Millionen aufwärts kümmert.

Und soviele Multimillionäre gibt es eben in Deutschland nicht.

Bei der letzten Bundestagswahl hat die FDP etwa 3 - 4-mal soviel Stimmen bekommen, wir ihr nach ihren Leistungen zustehen würde. System Dummenfang - aber die werden es auch noch erkennen.