Polypropylen erhitzt - gefährlich?

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Die obere Gebrauchstemperatur für Polypropylen liegt bei 100 bis 110°C. Bei 160 bis 165°C beginnt der Kristallit-Schmelzbereich, da löst sich die feste Struktur und es wird flüssig. PP ist ein thermoplastischer Kunststoff, das heißt man kann ihn durch Erwärmung (eben auf die genannten 160 bis 165°C) in eine neue Form bringen. Es löst sich da auch nichts heraus. Dann gibt es noch die Gruppe der Duroplasten, wenn man die zu stark erhitzt werden die zerstört.

Es gibt allerdings Ausnahmen von diesen Regeln, zum Beispiel PTFE (Markenname Teflon). Das ist zwar eigentlich ein Thermoplast, weist aber gewisse Charakteristika auf die man ansonsten nur bei Duroplasten findet. Einsatztemperatur bis 260°C, oberhalb von 400°C zerfällt es unter Bildung giftiger Dämpfe (Carbonylfluorid/Fluorphosgen, COF2). Deswegen soll man mit Teflon beschichte Bratpfannen auch nicht so stark überhitzen.

Lange Rede kurzer Sinn: Bei der Temperatur die du genannt hast passiert absolut gar nichts, denn das ist noch im regulären Verwendungsbereich für diesen Kunststoff.

Könnten da jetzt z.B. Weichmacher drin sein?

Durchaus möglich. Dies wirst du feststellen, wenn du den Becher anhebst.

40°C = erwärmt (nicht erhitzt) = ungefährlich!

Weichmacher werden übrigens bei der PP-Herstellung nicht verwendet!


cg1967  29.11.2014, 02:56
Weichmacher werden übrigens bei der PP-Herstellung nicht verwendet!

Es wurde aber gefragt, ob nach dem Erhitzen von Milch in einem PP-Gefäß sich in diesem Weichmacher befinden können.

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germi1982  29.11.2014, 16:59
@cg1967

Wenn bei der Herstellung keine Weichmacher verwendet werden, dann sind später auch keine drin. Weichmacher werden bei der Kunststoffherstellung verwendet, die Gefahr besteht, dass sie sich unter gewissen Umständen aus dem Kunststoff herauslösen und sich dann evt. in Nahrungsmitteln befinden. Aber einfach so bilden tun diese sich nicht. Kunststoffe die auf Weichmacher angewiesen sind werden hart und spröde wenn sich der Weichmacher herauslöst.

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cg1967  29.11.2014, 21:27
@germi1982
Wenn bei der Herstellung keine Weichmacher verwendet werden, dann sind später auch keine drin.

Falsch. Dies nennt sich Beständigkeit von Kunststoffen. Ob PP gegen Milch beständig ist steht in Tabellen (z. B. http://www.kuhnke.de/fileadmin/templates/content/Automation/Branchen/Medizintechnik/764343chemische_bestaendigkeit.pdf ), der Fragesteller kann aber einfach den Becher anheben, dies ist der kürzere Weg.

Weichmacher werden bei der Kunststoffherstellung verwendet, die Gefahr besteht, dass sie sich unter gewissen Umständen aus dem Kunststoff herauslösen und sich dann evt. in Nahrungsmitteln befinden.

Danach war nicht gefragt, dies wäre auch eine hier unzulässige, da leicht ergoogelbare, Fragestellung.

Kunststoffe die auf Weichmacher angewiesen sind werden hart und spröde wenn sich der Weichmacher herauslöst.

Und wen interessiert das? Denjenigen, der fragt, ob nach dem Erhitzen von Milch sich im PP-Becher Weichmacher befinden nicht.

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DrillbitTaylor  01.12.2014, 06:45
@cg1967

Wo sollen denn die Weichmacher herkommen, wenn bei der Herstellung von PP keine verwendet werden und zu welcher Erkenntnis soll man denn kommen, wenn man den Becher anhebt? Könnte er denn weich werden? Sicherlich nicht, weil Weichmacher drin sind - eher weil es sich um ein Thermoplast handelt...

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