Podest aus Glasfaserbeton?
Eine Frage an alle Beton-Experten:
Für ein Uniprojekt möchte ich ein Podest aus Glasfaserbeton gießen (80 x 50 x 100 cm), das relativ viel Gewicht (250 kg) tragen soll. Die Form lässt sich am besten als hohler Würfel beschreiben, der oben und unten offen ist, er hat also nur 4 Seiten und steht auf den Kanten. Und oben lastet dann noch das erwähnte Gewicht. Nun weiß aber leider nicht wie dünn ich die Wände aus GF-Beton überhaupt machen kann. Ich habe an 8 cm gedacht, ist das noch in Ordnung oder schon zu wenig? Und wenn ich Glasfaserbeton selbst anrühren möchte, reicht es dann eine Fertigmischung an Zementmörtel mit einem entsprechenden Anteil an Fasern anzumischen?
Über Hilfe und Tipps würde ich mich sehr freuen!
3 Antworten
Durchschnittlicher Beton trägt theoretisch schon 300kg/cm2 (Zylinderdruckfestigkeit). Nachteilig wirkt sich bei einer Konstruktion allerdings die Höhe aus, weil es bei zunehmender Schlankheit des Baukörpers bzw. dünnen Platten zum Knicken kommt.
Wenn Du einen Kubus (Ein Würfel hat 3 gleiche Abmessungen) mit 100cm Höhe bauen möchtest, gibt es mit 8cm dicken Wänden sicher kein Problem. Nimm aber vom Baumarkt einen Faserverstärkten (Kunststofffasern) Hobbybeton als Sackware, halte dich an die Wassermenge und verdichte den eingebrachten Beton gut durch Rütteln (klopfen auf die Schalung mit einem Gummihammer) und Stochern. Wenn Du mit Glasfasern arbeiten willst, spielst du in einer anderen Liga mit, da geht mit ein bisserl Zement zusammenmischen nichts mehr!
Als Alternative gibt es im Fachhandel auch Zementgebundene Holzfaserplatten. Die lassen sich einfach verarbeiten, mit Spax Schrauben verbinden und halten bei 3cm Stärke sicher auch das Gewicht (wenn es gleichmäßig in die 4 Wände eingebracht wird)
Hallo herzogengut,
danke für deine Ratschläge, nur konnte ich leider bisher in keinem Baumarkt einen Faserbeton finden. Daher auch meine (anscheinend etwas naive) Idee, diesen selbst zu mischen. Kannst du mir vielleicht einen Baumarkt empfehlen, wo ich so einen finden kann? Beziehungsweise einen Hersteller, dann kann ich das vielleicht ergoogeln..
Statt Glasfaserbeton gibt es auch Beton mit Stahlfasern verstärkt. Diese Fasern haben eine Länge von 24 mm und einen Durchmesser von 0,4mm. Das erhöht erheblich die Biegezugfestigkeit. Einen solchen Fertigbeton (mit Körnungen von max 4 oder 8 mm) in Säcken gibt es z. B. bei www.pagel.com. GNagel
Danke euch für die vielen hilfreichen Tipps! Was ich bloß noch nicht ganz verstanden habe: Wieso kann ich einer Beton-Fertigmischung aus dem Baumarkt nicht einfach 3-5% Glasfasern untermischen, um ihn stabiler zu machen? Was kann dabei schief gehen?
Dem Beton beigemischt sind keine Glasfasern sondern Kunststoffasern mit einer bestimmten Länge ( 2cm ?) Folgende Gründe sprechen aus meiner Erfahrung nach gegen das selbst beimischen von (Glas)Fasern:
Homogene Mischung: Fasern stellen an den Mischprozess (auch in der Professionellen Fertigung) die höchsten Ansprüche, weil sie klumpen, schwer dosierbar und schlecht mischbar sind
Bruchgefahr Glasfasern: Glasfasern werden nur in Stabform (Als GFK) mit Beton verwendet, oder in Matten oder langen Fasern meiner Erfahrung nur mit Kunstharzen. würde man Glasfasern einfach in den Mischer werfen, würden die meisten wohl in unkontrollierbar kleine Stückchen brechen und somit keine vorhersehbare Festigkeit ergeben.
Bei uns in Österreich bekommt man Hobbybeton in 25kg Säcken, wo irgendwo klein vermerkt ist, daß dieser Faserverstärkt ist. BauMax, Hornbach, etc.
Stahlfasern sind ca. 40mm lang und erfordern einen Mischvorgang im Zwangs- oder Freifallmischer. bei nur 8cm dicken Bauteilen könnten die ein Problem mit dem Einbringen und Verdichten ergeben. Außerdem entstehen an der Oberfläche kleine Rostpunkte.