Plötzlich hat der Hund Angst vor Parkettböden?

5 Antworten

Bitte tue Dir und DEINEM Hund einen Gefallen und ziehe ihn weder an der Leine noch an der Halsung auf den Boden! 

Die Lernvorgänge sind hier beim Menschen und beim Hund gleich, sagen wir mal Du hast Angst vor Spinnen und direkt vor Dir sitzt ein richtig dickes schwarzes Spinnentier und jemand hält Dich aber fest und lässt Dir nicht die Möglichkeit von der Spinne zu entfernen, wie würdest Du Dich fühlen, was würde das in Dir auslösen und wie würdest Du weiterhin reagieren wenn ähnliche Situationen auftreten? 

Ähnlich ist das bei Deinem Hund. 

Er lernt durch Dein ziehen oder ihn an der Halsung festhalten oder ähnliches sicher nicht Dir zu vertrauen, denn Du ziehst ihn ja genau dahin wo er nicht hin will! 

Versuch doch mal das ganze mit Leckerchen, setz Dir eine imaginäre weite Grenze bis wohin sich der Hund traut und freiwillig mitläuft. 

Das wird nun Deine Grenze die der Hund lernen soll zu überschreiten. 

Im ersten Schritt gehst Du hin und wirst das Leckerchen niemals weiter als bis zu dieser Grenze bzw. kannst es auch dort hin legen. Macht der Hund das ohne weitere Gebärden von dort weg zu kommen, dann fängst Du an ihn das Leckerchen holen zu lassen und rennst dann WEG von dieser Grenze entgegengesetzt des Angst machenden Bodens. 

Im 2. Schritt gehst Du einen Ticken über diese imaginäre Grenze hinweg und verfährst dort genauso. Klappt das super gut, dann kommst Du langsam aber sicher zu dem Punkt wo es heikel wird, der Boden kommt näher. Natürlich nicht von alleine der bleibt ja da wo er ist, aber das Leckerchen kommt dem Boden immer näher, bist Du dann soweit das der Hund das Leckerchen in direkter Nähe zum verhassten Boden nimmt, wagt man sich einen Schritt über diese Grenze hinaus. Auch hier wieder nur so lange der Hund mitmacht, kein ziehen, kein zwingen und auch kein schimpfen bitte. 

Denn Angst wird dadurch gefühlstechnisch nicht besser für den Hund. 

Bis dahin würde ich ihn weiter runtertragen, dass kann seine Angst im übrigen nicht verstärken, denn Du bewahrst ihn ja vor dem Boden vor dem er Angst hat zumal Angst im Kopf entsteht und diese nicht durch etwas positives (Gefühle beachten und wahrnehmen seines Gegenübers) verstärkt werden kann. 

nun dann gewöhne ihn langsam mit Geduld an fremde Untergründe, er hat eine negative Erfahrung gemacht und ist nun verängstigt und verunsichert. Fang an mit ihm über wechselnde Untergründe wie Folien, Gras, Stein usw zu gehen, mit Ruhe und Geduld nicht drängen, sondern behutsam.


Trottingqueen 
Fragesteller
 11.06.2017, 19:54

Er bremst oft bei anderen Bodenbelägen. Draußen ist verschiedener Untergrund interessanter Weise kein Problem.

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verreisterNutzer  11.06.2017, 20:02
@Trottingqueen

zeugt von Unsicherheit nimm die Hundeleine gib ihm Stärke und Vertrauen, aber zieh ihn nicht, sondern führe. Das heißt anleinen gehen Hund stoppt, leichter Leinendruck, Hund macht Gegendruck dann wartest du, du übst leichten Druck aus, bis sich seine Blockade löst und er von alleine läuft

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Leider kann man hier nur Vermutungen anstellen, da man den Hund live erleben müsste.

Die Treppen geht er vielleicht nicht mehr herunter, weil am Ende das rutschige Parkett kommt. Dort ist er vielleicht mal schmerzhaft ausgerutscht und möchte eben nicht mehr darüber laufen.

Dass er draußen im Garten pöbelt wird einen anderen Ursprung haben. Er ist ein Herdenschutzhund-Mix, da ist der Beschützerinstinkt schon recht ausgeprägt. Wenn ihr das ständige Gekläffe unterbinden wollt, hilft hier nur konsequente Erziehung.

so das ihm die Hinterbeine davonrutschen und er fast hinfällt.

genau das könnte ihm in einem freudigen Moment mal passiert sein. 

legt doch einfach einen Läufer aus. So könnte er sicher und ohne Angst den Garten erreichen.


Trottingqueen 
Fragesteller
 11.06.2017, 19:54

Vor neuen Läufern hat er leider auch Angst. Das ist leider keine Lösung.

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Ich glaube eher, dass das Parkett Angst vor dem Hund haben muss, bei uns ist das wenigstens so, er hat schon ganze Arbeit geleistet.


DirWil  11.06.2017, 14:11

Unser Hund ist einmal im Winter bei Glatteis aus der Haustür gestürmt und hat sich richtig auf den Hosenboden gelegt.

Er hatte sich nicht verletzt, aber er war völlig überfordert mit der Situation, weil er es nicht einordnen konnte was da draussen über Nacht passiert ist.

Nach dem Erlebnis hatte er große Probleme mit sämtlichen glatten Oberflächen, am schlimmsten, wenn die dann auch noch spiegelten.

Anfangs mussten wir Handtücher oder kleine Teppiche auslegen.

Nach und nach haben wir kleine Lücken gelassen und diese dann schrittweise vergrößert, so dass er einige Schritte über das glatte laufen musste.

Nach vielen Wochen konnte er wieder drüberlaufen, hatte aber großen Respekt (keine Angst) vor glatten Flächen.

Ein Tragen kam für mich nicht in Frage, ich denke da hätte man die Angst nur verstärkt.

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