Planlos wegen Beruf/Studium?

8 Antworten

Als ich 16 war hatte ich auch keinen Plan. Ein Test bei der Arge sagte aus, daß für mich ein kaufmännischer Beruf das beste sein sollte. Daher hab eich mich für den Bankkaufmann entschieden, auch wenn ich nicht viel vom Beruf wußte und die Leute nur vom Bankbesuch her kannte. Ich hatte Glück und wurde von der Deutschen Bank AG genommen und machte meine Ausbildung. Erst da wurde mir bewußt was der Bankkaufmann so alles an Tätigkeiten hat. Einiges konnte ich mir nach der Ausbildung vorstellen anderes niemals. Daher war ich nach der Ausbildung zunächst am Schalter. Habe mich aber nach 1,5 Jahren dagegen entschieden, da ich dort nicht weiter komme und es mir doch etwas zuviel wurde für wenig Geld. daher habe ich mich auf Wertpapiere spezialisiert und war im Back Office in der Wertpapierlieferung tätig, was mir wesentlich mehr Spaß gemacht hat. Dann wurde ich gefragt ob ich in die Börsenabteilung will, da ich zum einem Wertpapierkenntnisse hatte und italienisch gesprochen habe. Ich hab zum Glück zugesagt, denn die Wertpapierabteilung wurde alsbald geschlossen und ich hatte einen sichereren Job in der Börse. Der Job war alles andere als leicht und sehr stressig, aber ich habe durchgehalten und nach und nach mich nach oben gearbeitet so daß ich dann nach 17 Jahren Prokurist geworden bin. Im Grunde genommen war es somit die richtige Entscheidung Bankkaufmann zu werden.

Wer in der Probezeit merkt im falschen Beruf zu sein, der kann ja problemos kurzfristig kündigen.

Ich glaube kaum, daß du völlig richtungssols bist. Daher wähle was aus, was Du Dir vielleicht vorstellen kannst und mache das beste draus, wie ich.

Wahrscheinlich brauchst du Zeit, um dich und deine Interessen/Fähigkeiten/Begabungen genauer kennenzulernen und um aus dem Sich-Treiben-Lassen herauszukommen. Mach ein FSJ in einem sozialen Brennpunkt oder gehe einen Sommer als Sennerin auf eine Alm in den Alpen. Du wirst verändert zurückkommen.

Bevor du irgend einen Murks anfängst zu studieren, da jahrelang drin rumjockelst um dann vielleicht sogar nach 5-8 Jahren abbrichst oder rausfliegst, investiert 1-2 Jahre in eine Findungsphase und studier dann etwas, was Hand und Fuß hat. Also für dich.

Geh ins Ausland. Mach Praktika. Mach dich mit irgend einer kleinen Idee selbstständig oder mach was soziales. Irgendwann werden dir diese Erfahrungen und Erlebnisse schon den Weg weisen. Du bist 20. Hast alle Zeit der Welt.

Hey,

ich kann Dich voll und ganz verstehen. Ich habe eine Berufsausbildung in einer Kanzlei gemacht - quasi als Sekretär. Das hat mir aber nie Spaß gemacht, die Chefs waren z. T. schwierig und es war tagein tagaus immer das Gleiche. Nach Abschluss wollte ich dann was machen, was mir wirklich Spaß macht und nicht etwas, was andere vielleicht sinnvoll finden, weil man viel Geld verdient. Ich habe mir dann ein kleines Orchideenfach an der Uni gesucht, auf das ich Lust hatte und mit dem Studieren angefangen. Ich bin jetzt nicht reich geworden, sondern komme mit einem kleinen Job an der Uni gerade so über die Runden. Aber ich bin glücklich und habe einen abwechslungsreichen und interessanten Beruf und sogar die Möglichkeit, nebenbei zu promovieren.

Ich würde Dir raten, zu studieren, was Dich interessiert. Lass Dir von anderen da nicht reinreden. Schau auch bei unterschiedlichen Unistandorten, weil es nicht überall alle Fächer gibt oder die Schwerpunkte sich unterscheiden. Glaub nicht, dass von dieser Entscheidung Deine Zukunft abhängt. Man kann sich immer noch umorientieren. Wir leben nicht mehr in den 1950ern, wo man einen Beruf erlernt und dann sein Leben lang dabei bleibt.