Physik drinnen wärmer als draußen?

9 Antworten

dazu muß das Gleichgewicht auch die Möglichkeit haben.

Drinnen ist durch Wände und Fenster (weniger) vom Draußen isoliert. Darum ist die Isolierung im Winter ja so wichtig; damit die teure Heizungsluft nicht das Draußen aufheizt.

Weil drinnen die Luft einfach nur aufgeheizt wird und dann steht, jedoch die Luftbewegung fehlt, die man draußen hat, die kühle und warme Luftschichten miteinander vermischt.

So allgemeine Umstände wie "drinnen" und "draußen" sind zu schwammig zur Erläuterung physikalischer Zusammenhänge. "Drinnen" kann im besonnten Glashaus bedeuten, im sommerlichen Dachzimmer, im kühlen Keller, im Kühlschrank oder im Backofen.

Das thermische Gleichgewicht stellt sich grundsätzlich durchaus ein, soweit keine besonderen Faktoren die Thermik beeinflussen, und die können vielfältig sein, z.B.:

V.a. Treibhauseffekt (z.B. Zimmer unter Ziegeldach, auf das die Sonne senkrecht strahlt), Menschen und (warmblütige) Tiere heizen die Zimmerluft auf, Elektrogeräte jeglicher Art (auch Ventilatoren!) heizen die Zimmerluft auf nach Maßgabe ihrer Leistungsaufnahme, dazu kommt ggfs. Wärmeerzeugung zur Speisezubereitung.

Da kann es natürlich bei schwacher Lüftung einige Zeit dauern, bis die Wärme von all diesen Quellen aus dem Wohnraum exportiert ist.

Alles klar, noch Fragen?

Es stellt sich in der Tat ein Gleichgewicht ein, das Gleichgewicht zwischen Wärmegewinn und Wärmeverlust. Wärmegewinne im Sommer sind Einstrahlungen auf Wände und Fenster. Die Heizung ist im Sommer meistens aus. Weitere Wärmegewinne entstehen durch Warmwasserbereitung, Kochen, elektrische Geräte jeder Art und natürlich durch Personen. Wärmeverluste entstehen durch Wärmeleitung nach außen durch Fenster und Wände und natürlich Lüften. Aus der Bilanz entsteht eine Innenraumtemperatur, die deutlich über der Außentemperatur liegen kann.

Alle diese Einflüsse variieren natürlich über den Tag. Da ein Gebäude eine hohe Masse hat, stellt sich ein Mittelwert ein.

Die Sonne dringt mindestens durch die Fenster und erwärmt auf diesem Wege die Oberflächen und dadurch die im Raum befindliche Luft. Gleichzeitig erwärmt sie die Außenhülle des Hauses (mal als Beispiel) und damit wird evtl. auch der Wärmetransport von innen nach außen vermindert.

Es muss sich immer ein Gleichgewicht einstellen, aber das kann eben auch hoch liegen. Unser Nachbar hat in seinem gut gedämmten Haus im oberen Geschoss im Sommer so um die 35 Grad. Seine großen Fenster zeigen in Richtung Südwest.