Phosphorsäure - Lewis-Formel

4 Antworten

Du brauchst für Phosphorsäure keine speziellen Tricks: Mal Dir die Lews-Formel eines P(OH)₃ auf (trivial). Der Phosphor ist dabei wie der Sticki in NH₃ koordiniert und schiebt nun sein lone pair in ein viertes Sauerstoffatom (Donor–Akzeptor-Bindung).

Nicht viel anders als ein Ammonium-Ion. Die Oktettregel gilt dabei in ihrer simpelsten Form.

Trotzdem gibt es Unerschiede zwischen N und P. Wenn Du von den OH-Gruppen schrittwiese H abspaltest, dann verkürzen sich die P–O-Bindungen in den jeweiligen Anionen. Beim Nitrat ist das genauso, und da erklärt man es mit „partiellem Doppelbindungscharakter“. Beim Phosphat kann man aber keine „partiellen Doppelbindungen“ einzeichnen, weil der P dann mehr als 8 Außenelektronen hätte. Warum haben wir dann aber in der Reihe OP(OH)₃, O₂P(OH)₂–, O₃P(OH)2– und zuletzt O₄P3– immer kürzere P–O-Abstände?

Weiß der Henker. Gewöhnlich erweitert man die Oktettregel für die Elemente der zweiten Achter­periode zur Dezett- und Dodezett-Regel. Auch wenn das nicht viel erklärt. Da wird auch gerne von d-Orbitalen gefaselt. Und das erklärt leider schon gar nichts.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Wenn ich nachzähle, kome ich auf maximal 5 Bindungen.

Man kann statt der Doppelbindung auch eine Einfachbindung zwischen Sauerstoff und Phosphor zeichnen. Dann erhält der Sauerstoff eine negative Ladung und der Phosphor eine positive.

So kommt man um die Oktettüberschreitung herum.

Die Oktettregel gilt ganz streng nur für die 2. Periode. Elemente der folgenden Perioden haben Möglicheiten, das Oktet zu überschreiten, zumindest formal.


mgausmann  09.07.2014, 17:02

"Hust" immer diese Oktettregel in der 2. Periode... schau dir mal Bor an, dann wird die Oktettregel relativ schnell nonsense ^^

Aber vereinfacht gesagt hast du natürlich recht :D

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Aus dem gleichen Grund wie der S in Schwefelsäure sechs Bindungen ausbilden kann. S und P haben drei Schalen und damit auch d-Orbitale. Die sind zwar leer, werden aber auf diese Weise teilweise gefüllt.

Ich zähle 5 Bindungen. Natürlich gibt es auch dreibindigen Phosphor, z.B. im Phosphan.