Philosophische Frage?

5 Antworten

Jeder und jede kann in Deutschland leben wie er mag und nach welchen Usancen, solange man sich an die Gesetze hält. Das ist multikuturell

Aber es zwingt uns ja niemand, alles mitzumachen. Das ist doch der Fehler! Man meint, anderes (Neues) sei automatisch besser und damit angesagt. Und dann kommen die Sitten- und Moralwächter, die uns vorschreiben wollen, wie wir zu leben haben. Die regen sich dann auf, wenn man als Deutscher so oder so ist und von anderen Kulturen was adaptiert.

Ich habe Freunde mit -wie sagt man heute so gern - mit "Migrationshintergrund". Oft gehe ich mit denen dann z.B. zum Handkäse und Äbbelwoi oder Wiener SChnitzel und wir regend uns dann über dieses und jenes zusammen auf. Und Hakan (Eltern aus Istanbul) - ein überzeugter CDU-Anhänger- schimpft dann bei mir (eher grünsozial) über die Ausländer, die meinen, die könnten (sich alles erlauben und nur Rechte haben und die die jungen lieber zum Koranunterricht schicken, als in eine Ausbildung. Rashid könnte sich in Rinderroulade mit Rotkraut und Kartoffelstampf reinsetzen und Dinesh mampft seine vegetarische Grie Soß. Alle sind und fühlen siich als Deutsche -sehen vielleicht etwas dunkel aus (Dinesh und der trägt -kulturellen Aneigung- unschickliche Rastalocken (die hatte schon sein Vater in Indien) und können die Sprache Ihrer Eltern nur gaaanz wenig. Na ja Hakan spricht fließend osmanisch - er lehrt das auch an der Uni. Dutschland ist ihre Heimat sie haben und wollen nichts anderes. Keiner will etwas anderes; nur ein geordneters Leben als Deutscher in Deutschland.

Ach ... Ich bin überzeugter Frankfurter und stolz auf diese Stadt - und wir vier sind alle Eintracht Fans (aber keine hardcore). Auch mein Urgroßvater kam über Frankreich aus Italien - blond und blauäugig wie ich, etwas kleiner wohl - ich bin 1,94


tanztrainer1  26.02.2023, 20:15

Bisher hab ich nur erlebt, dass mit gewisse Deutsche mit einer, "ewig gestrigen Einstellung" vorschreiben wollten, wie ich zu leben habe. Noch nie habe ich mir Ähnliches von Muslimen anhören müssen.

Mein derzeitiger Chef und die meisten meiner Kollegen sind Muslime, die aber alle ihre Religion sehr moderat leben.

Wo willst Du denn erlebt haben, dass Dir Muslime Vorschriften gemacht hätten?

Klingt mir eher nach einem Märchen.

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warning534  27.02.2023, 00:10
@tanztrainer1

Mir machen machemal sogar Dummköpfe Vorschriften; ich denke das ist schlimmer. Willst Du mir auch welche machen?

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Deiner Frage entnehme ich, dass du Multikulturalität als etwas negatives betrachtest.

Dem stimme ich nicht zu.

Die Welt globalisiert sich seit dem 20. Jahrhunder zunehmend, der Austausch von diversen Kulturen ist enorm wichtig geworden, für die eigene menschliche Entwicklung und auch für die Wirtschaft des Landes(ausländische Fachkräfte).

Weil dein Beispiel sich auf Deutschland und die Türkei bezog, sollte ich vielleicht an dieser Stelle erwähnen, dass ich in beiden Ländern über ein Jahrzehnt gelebt habe, in Deutschland sowie in der Türkei. Deshalb denke ich, dass ich eine gesunde Einschätzung darüber treffen kann.

In der Türkei leben überwiegend Menschen mit türkischer Abstammung. Die größte Minderheit bildet mit ungefähr %20 der Gesamtbevölkerung die kurdische Gemeinschaft, stark verbreitet im östlichen Teil des Landes. An dieser Stelle ist jedoch zu erwähnen, dass das kurdische Volk dem türkischen in Aspekten wie Ethnizität, Religion, Tradition usw. sehr ähnlich ist, wie z.B. Deutsche und Österrreicher oder Belgien und die Niederlande. Das heißt, wenn du außerhalb von Touristen-Regionen wie Antalya oder Bodrum lebst, kommst du so gut wie nie in Kontakt mit Menschen anderer Herkunft. Das wiederrum bedeutet, du bist ständig der selben Kultur, Sprache, Glaubenssätzen, Weltbild, Religon und Tradition ausgesetzt. In einer derartigen Umgebung bleibt dann nur wenig bis gar kein Freiraum für Selbstentfaltung/entwicklung, weil du dann entweder den oben genannten Punkten der Mehrheit zustimmst und dich "anpasst" oder ein Leben in emotionaler Einsamkeit führst.

Unter diesen Umständen würde ich persönlich in einem Land leben wollen, dass mir die Möglichkeiten bietet mit Menschen aus verschiedenen Hintergründen in Kontakt zu treten, soweit diese auch bereit dafür sind.

Die bereits veralteten, überwiegend nationalistisch, noch schlimmer, dem Extremismus geprägten Ideologien von Hass verbreitenden Politikern oder des Neofaschismus interessieren mich nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In meiner Freizeit denke ich öfters über Gott und die Welt
Aber was haben wir Deutschen, wenn es jetzt multikulturell hier zugeht?

Den Todenschein 500 - 600 Jahre bevor Deutschland wirklich ganz multikulturell wird.

Aber was haben wir Deutschen, wenn es jetzt multikulturell hier zugeht?

Die Möglichkeit, für eigene Werte einzustehen, fest zu ihnen zu halten, sie zu verteidigen und die eigene Kultur zu kultivieren.

Ansonsten gibt es weltweit ein Gerangel um Geld, Macht, Anerkennung, Einfluß, indem sich viele durchsetzen wollen.

Menschen, die Geld verdienen und Geld ausgeben, nur so kann der Kapitalismus erhalten bleiben.

Veränderung: viele Menschen in D wollen nicht mehr so wie bisher weiter machen und sehnten sich nach Veränderung. Es verändert sich dann natürlich nicht einzig das, was man sich selbst so wünscht und vorstellt. Alle Kulturen wollen ja ihres durchsetzen, weil sie davon überzeugt sind, dass ihres total super und erhaltenswert ist.
Die Taliban glaube ich, die habens nicht so mit Veränderung. Weiß nicht, ob das dann besser wäre?

Weiter haben sie:

Die Pizza vom Italiener
Arabische Zahlen
Römische Zahlschrift
Lateinische Buchstaben
Das Handy vom Chinesen
Das Auto von ??? vielen
Den Döner vom Türken
Den Burger vom Amerikaner
Den Kaffee aus Südamerika
und ewig weiter so .....

Ich sitze im Bus, in der Bahn. Überall um mich herum Menschen, deren Sprache ich nicht verstehe. Das mag Russisch, Türkisch, Rumänisch, Suaheli oder Arabisch sein. Und ich denke: Wo bin ich? Sitze ich im Bus in Aleppo? In Moskau? In Ankara?

Wo ist eigentlich MEINE Heimat inzwischen?


tanztrainer1  26.02.2023, 20:21

Der durchschnittliche Deutsche fährt halt immer noch eher mit seinem Auto.

Den ÖPNV als Indiz herzunehmen macht so gesehen nicht den geringsten Sinn.

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Alloysius  26.02.2023, 21:53
@tanztrainer1

Doch, mein Beitrag ist der Grund, warum ich nur noch mit dem Auto fahre.

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tanztrainer1  26.02.2023, 22:42
@Alloysius

Weniger Ausländer können sich wahrscheinlich ein eigenes Auto leisten. Das ist eventuell ein Grund, dass man im ÖPNV nicht so viel Deutsch hört. Und die Deutschen, die den ÖPNV nutzen, reden halt eher weniger, oder unterhalten sich sehr leise, sodass es erst gar nicht auffällt.

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Alloysius  26.02.2023, 23:09
@tanztrainer1

Ja, die Deutschen im ÖPNV unterhalten sich sehr leise- um nicht aufzufallen.

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tanztrainer1  27.02.2023, 01:19
@Alloysius

Das liegt aber deren Erziehung und nicht daran, dass jetzt etwas mehr Ausländer hier leben.

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Alloysius  27.02.2023, 10:07
@tanztrainer1

Etwas mehr Ausländer vielleicht-jedoch viel mehr Menschen mit Migrationshintergrund, nämlich inzwischen über 25%, bei den Jugendlichen sogar 65%. Die AfD hat ja den schönen Begriff der Umvolkung kreiert.

Und ja, wenn ich mit meiner Familie nach Sonstwohin ausgewandert wäre, würde ich mit den Meinigen immer noch Deutsch sprechen. Unrealistisch, daß alle im Bus um mich herum plötzlich Deutsch sprechen sollen.

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