Philosophie oder Religion wählen am Gymnasium?
Da ich kurz vor der Oberstufe am Gymnasium stehe, stehe ich nun auch zwischen den Profil- und Kurswahlen.
Vor allem beschäftigt mich dort die Frage: Philosophie oder Religion. Kann mir vielleicht jemand die Inhalte der beiden Fächer sagen und vor allem auch seine eigenen Erfahrungen mit den Kursen? Denn ich bin echt total hin und her gerissen..
(P.S. Ich werde das Englisch Profil wählen, kann mir vielleicht sagen was man dort macht?:D)
Lg:))
6 Antworten
Hey :)
Philosophie ist ein Fach, das man wirklich mögen muss. Ich selbst habe es damals in der Schule gewählt und es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Für andere war es leider eine absolute Fehlentscheidung.
Man beschäftigt sich in der Philosophie einerseits mit Logik und Argumenten, angefangen auch bei scheinbar simplen Dingen, was ein Begriff ist und wie man etwas definiert - wobei das gar nicht so leicht ist. Andererseits geht es viel um Denkarbeit: verschiedenste Positionen in der Ethik, Staatstheorien, Erkenntnis,...auch Religion spielt hier eine große Rolle, z.B. in Form von "Gottesbeweisen". Philosophie deckt all die Themenbereiche ab, über die man irgendwie (kritisch) nachdenken kann.
Was genau davon auf dem Lehrplan steht, kann ich natürlich kaum sagen. Es ist aber insgesamt ein Fach, das, ausgehend von Gedanken bekannter Philosophen, sehr zum selbst denken auffordert und in dem in meiner Schulzeit viel, viel diskutiert wurde. Man muss aber, um überhaupt eine Grundlage für die Diskussionen zu haben, auch ein gutes Textverständnis mitbringen, da diese größtenteils alten Texte häufig verschachtelt und kompliziert geschrieben sind.
Zu Religion kann ich leider nichts sagen, da ich es damals abgewählt habe.
Was die Benotung in beiden Fächern angeht würde ich nicht sagen, dass das eine oder andere besser ist. Wenn man Spaß an Philosophie hat ist es leicht, sich hier die volle Punktzahl abzuholen. Wenn man Spaß an Religion hat, sicherlich auch dort. Aber an meiner Schule wurden in keinem der beiden Fächer Punkte "verschenkt".
LG
Sry, das wird jetzt leider keine genaue Beschreibung, weil ich noch nie Philosophie Unterricht hatte , aber wenn ich die Wahl hätte , dann würde ich Philosophie wählen. Es ist einfach ein so großer Themenbereich und die Diskussionen, die dabei entstehen können , sind für mich absoluter Genuss, aber muss man mögen.
Möchtest Du Dir im Klaren sein, was Dich in Deinem persönlichen Glauben vorwärts bringen soll?
Beim Fach Religion wirst Du auf Bibelgelehrte treffen, die sich zu sehr auf Textanalyse konzentrieren — die die Bibel nicht als GOTTES Wort, sondern als MENSCHEN-Wort betrachten.
Die Suche nach Ursprung und Bedeutung von Wörtern im Hebräischen / Griechischen ist während des Studiums interessant, überlagert aber oft den Inhalt der göttlichen Botschaft.
Hast Du nicht vorher schon einen starken Glauben, ist die Gefahr gegeben, dass Dein Glaube während des Studiums Schaden nimmt.
"In der Tat, darum danken wir Gott auch unablässig, denn als ihr Gottes Wort, das ihr von uns hörtet, empfingt, habt ihr es nicht als Menschenwort angenommen, sondern als das, was es wahrhaftig ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist." (1. Thessalonicher 2:13).
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Auch das Fach Philosophie hat in Verbindung mit Religiosität Klippen, über die Du Dir vorher im klaren sein musst.
Philosophie lehnt oft den Glauben an Gott ab bzw. vermittelt Dir ein kritisches Denken zum Spirituellen. Und es spielen eher Spekulationen eine Rolle, als Beobachtungen. Es werden nicht Gottes Gedanken vermittelt, sondern die von unvollkommenen Menschen.
Wenn man die Chance hat Philosophie zu nehmen, sollte man das tun.
Philosophie ist eine geistige Schule. Die Basis bilden Theorien der Wahrheitsfindung. Wenn man da nicht schläft, weiss man danach WAS man WANN mit welcher SICHERHEIT behaupten kann. Danach kann man sich anderen Themen widmen und diese mit den gelernten Hilfsmitteln zur Wahrheitsfindung bearbeiten.
Religion in der Schule kann sehr ähnlich sein. Das kommt aber auf den Lehrer an. Aus meiner Sicht solltest du es vom Lehrer abhängig machen, wenn du Religion wirklich in die engere Auswahl nimmst. Manchmal ist Religion in der Schule das auswendig lernen von fiktiven Geschichten und den Interpretationen davon. Ab und zu ist Religion auch geistige Vernebelung. Religionen haben es nicht so mit der Wahrheit.
Eigentlich ist es dasselbe, da Philosophie auch mehr Richtung Werte und Normen geht in der Schule.
Bei Religion hast du immer den Bezug zum Glauben, bei Philosophie eher zur Vernunft.
Englisch hatte bei mir im letzten Jahr sehr viel Gesellschaftskritik. Es ging um den American Dream und warum dieser heute nicht mehr existiert. Man versuchte die USA und die englischsprachige Gesellschaft anhand ihrer Geschichte zu verstehen.
Gutes Englisch ist im Leistungskurs allerdings eine Grundvoraussetzung. Du wirst dort NICHTS mehr über die Sprache lernen. Gute Formulierungen, Überleitungen und die passenden Vokabeln musst du dir selber aneignen.