Pharmaziestudium bei wenig Chemiekenntnissen?

6 Antworten

Ich hatte in der Schule auch nur zwei Jahre Chemie (sprachlicher Zweig, dann gleich abgewählt) und studiere nun auch erfolgreich Pharmazie. Lass dir nichts einreden. Natürlich ist es machbar, wenn man sich bemüht und es einen interessiert.

Leute, die in der Schule mehr Chemie hatten, haben es auch nicht zwangsläufig leichter. Im Gegenteil. Sie laufen Gefahr, sich auf ihren vermeintlichen Lorbeeren auszuruhen, und gucken dann blöd aus der Wäsche, wenn es doch nicht so leicht ist wie in der Schule.

Am Anfang des ersten Semesters werden alle chemischen Grundlagen aus der Schule wiederholt. Da ist es relativ wichtig, dass du gleich von Beginn an fleißig mitlernst und alles verstehst. Dann, nach ein paar Wochen, sind alle auf dem gleichen Stand. Da spielt es nicht mehr die geringste Rolle, ob man in der Schule Chemie hatte oder nicht.

Natürlich kannst du am Wochenende feiern gehen, wenn du willst. Am Wochenende sind ja i.d.R. keine Lehrveranstaltungen. Man müsste nur ein bisschen lernen, aber das kann man ja immer so arrangieren, dass man mal einen Tag oder zumindest den Abend frei hat.

Unter der Woche Sport geht, wenn du flexibel bist. Man hat fast jeden Tag bis zum Abend Laborpraktikum. Wenn du im Verein bist oder so, müsstest du halt einen Abend finden, an dem es überhaupt zeitlich ausgeht. Aber wenn du nur allein ab und zu ein bisschen Sport machen willst, geht das auf jeden Fall. Man muss nur Prioritäten setzen. Ich bin da mehr der Typ für gemütliches Zusammensitzen mit Freunden, aber jeder wie er will ;-)

Ich wünsche dir jedenfalls schon mal viel Erfolg fürs Studium. Lass dich nicht entmutigen, wenn anfangs alles ein bisschen viel ist. Du gewöhnst dich dran und irgendwann macht es Spaß.

Chemie ist ein zentraler Bestandteil der Pharmazie, schließlich geht es bei Arzneistoffen um deren Chemie und was sich daraus zu ihrer Wirkung ergibt. Weiterhin geht es in der pharmazeutischen Technologie darum wie du Arzneistoffe mit Hilfsstoffen so verarbeitest, dass sich eine optimale und gewünschte Wirkung am Patienten ergibt usw. Aber keine Angst, das lernst du ja alles später im Studium (bis du dich tatsächlich intensiv mit Wirkstoffen und deren spezifischen Wirkungen und Chemie auseinandersetzt dauert es übrigens eine ganze Weile). 

Um das alles zu begreifen brauchst du natürlich fundierte chemische/biologische (und andere) Kenntnisse. Diese erlernst du innerhalb der ersten paar Semester. Im Vergleich zur Schule geht das natürlich alles viel, viel schneller. Am Anfang ist es noch sehr leicht zu folgen, aber dann geht es schnell bergauf (bzw. für den Studenten bergab ;)). Wichtig ist wirklich deine Bereitschaft dir selbstständig den Stoff zu erarbeiten bzw. nachzuarbeiten. Wenn du faul bist, dann rächt sich das ganz schnell. Meine Chemie-Kenntnisse waren nicht gerade der Hammer (war auf einem sprachlichen Gymnasium; da wird nicht sehr viel Wert auf Chemie gelegt) und hatte es im ersten Semester und auch eigentlich auch im 2. schon schwer (allerdings würde ich mich auch nicht gerade als den fleißigsten Menschen bezeichnen). 

Der Punkt ist: du kannst das schaffen, aber es wird dich vor allem zu Beginn viel Arbeit kosten. Immer schön den aktuellen Stoff gut lernen und die Vorlesungen besuchen (abhängig vom Dozenten kann man sich den Stoff auch eigentlich gleich selbst beibringen, aber am Anfang des Studiums würde ich auf keinen Fall in dieser Hinsicht faul sein). 

Ach und Freizeit hast du schon auch noch, keine Angst. Für Sport muss Zeit sein. Hatte auch keine Probleme damit (naja teilweise schon). Viele Praktika hast du auch vor dir, was bedeutet, dass du die Nachmittage viel im Labor sein wirst. Das ist allerdings bei Chemie und den verwandten Studiengängen nicht anders. Allerdings lernst du dabei auch viel, was dir möglicherweise wieder zu Hause lernen erspart. Viel Spaß :)

Schulchemie ist nicht so wichtig. Über den Stand ist man im Studium eh relativ schnell hinaus. Wenn Du in der Lage bist, Dir aus Interesse Biochemie beizubringen, sagt das mehr über Deine Eignung aus, als die Schulnoten.

Wie die Marburger Pharma ist, weiß ich nicht, aber ein Spaziergang ist es sicher nicht. Zeit mal feiern oder sporteln zu gehen wird schon sein, aber 24/7-Party passt mit keinem Studium zusammen.

Warum hast du nicht Biochemie oder Biologie gewählt? Das ist jetzt der Sprung ins kalte Wasser. Ich selbst habe Astrophysik studiert und in den Physikgrundvorlesungen hatten wir auch die Pharmazeuten dabei.

Ich will dir ja nichts "madig" machen aber ohne grundlegende Chemiekenntnisse wird es echt schwer. Wechsel sonst zum SoSe 2017 zu Bio- oder Biochemie.L.G.


musicmaker201  15.09.2016, 00:24

ohne grundlegende Chemiekenntnisse wird es echt schwer.

Kann ich als Chemiestudent nicht bestätigen. Fehlende Mathekenntnisse sind da schon ehr ein Problem.

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Wenn ich mich recht erinnere sind die ersten Semester des Pharmaziestudiums ziemlich identisch mit einem reinen Chemiestudium. Die Chemie wird also eine sehr große Rolle spielen. Wenn du am Ball bleibst und den Stoff gut vor- und nachbereitest ist dies aber gut möglich, da wieder bei null angefangen wird. Allerdings musst du dir klar sein, dass das Thema viel viel schneller ist. Die gesamte Schulchemie ist in unter einem Semester abgearbeitet.