Pferde in der Großstadt um 1900?

11 Antworten

Viele der großen bürgerlichen Stadthäuser hatten ein rückwärtig, hinter dem Garten gelegenes Hinterhaus, in dem sich nicht nur Räume für das Personal und die Hauswirtschaft befunden haben, sondern ebenfalls ein Pferdestall. Du musst nur einmal nach Grundrissen dieser Art, Häuser zu bauen, suchen.


Es gab Ställe. Auch in der Stadt. Ausserdemm sahen so manche Gegenden in der Stadt für's heutige Verständnis recht dörflich aus.

In den Metropolen wie New York, London und Co, war das sicherlich noch etwas anderes. Dort gab es damals ja richtige Verkehrsprobleme mit Pferden und Kutschen, Stau und schwere Unfälle, Pferde brachen vor Kutschen tot zusammen und Menschen wurden überfahren. Der Pferdemist war allgegenwärtig und der Lärm durch die vielen lauten Hufe auch. Man streute die Straßen deshalb mit Stroh aus - um den lärm einzudämmen. Die Pferde in New York waren zum teil in riesigen Stallungen - vergleichbar mit den Parkhäusern heute untergebracht. Und die Wohlhabenden hatten eigene Stallungen an ihren Anwesen.

Hier war es um 1900 schon deutlich anders - Mein Urgroßvater hatte ab 1912 eine Schreinerei und da wo heute unsere Garagen sind, war damals der Stall für die Kutschpferde. In unserer Straße war er aber der einzige, der zum damaligen Zeitpunkt noch Pferde hielt. Denn da begann bereits die Zeit, in der die Pferde in den Städten weniger wurden. Gerade in den ärmeren Vierteln hatten nur noch die Handwerker, oder der Milchmann und der Bäcker Pferde und Kutschen. 

Der normale Arbeiter ging zu Fuß oder bei weiteren Strecken nutzte die schon damals existierenden öffentlichen Verkehrsmittel - Straßenbahnen, die Pferden gezogen wurden - den Zug und später dann die elektrische Straßenbahn.

Du musst Dir vorstellen, dass damals noch nicht alles so lückenlos bebaut war wie heute. Demnach gab es auch in den Großstädten Platz für die Stallungen. Nur das mit der Weide und der Pferde-freundlichen Haltung, das war damals nicht wirklich gegeben. Ständerhaltung war komplett normal.


New York war wie Berlin, zumal der verkehrsreichste Platz der Welt in
dieser Zeit in Berlin war. Ich würde sagen, bei uns gibt es noch ca. 500 alte und erhaltene Pferdeställe mitten in der Stadt, die sind jetzt Lager, Garage oder sonst was. Da standen dann die Pferde wenn sie nicht gebraucht wurden. Grüne Wiese gab es nicht. Pferde waren die LKW und Busantriebe. Dazu kamen noch Kühe und on Top gab es die Tuberkulose kostenlos, das kam aus der Unreinheit der Tierhaltung und wurde über die Frischmilch verbreitet. Wir haben unser Krankenkassensystem diesem Umstand zu verdanken.

Relikte aus dieser Zeit findet man auch noch in unserem alten Güterbahnhof, da ist noch die alte Pferdetreppe, so konnte man mit dem Pferd bis in den 5. Stock.

Sehr viele Bahnhöfe haben noch an der Seite einen alten Pferdestall, wenn man genau hinsieht entdeckt man diese. Denn nach Ankuft mit der Bahn, ging es oft mit dem Pferdewagen weiter und die gehörten auch der Bahn.

Um Die Frage zu beantworten, JA, die wurden mehr oder weniger im Keller gehalten, ob New York, London oder Berlin, da gab es keine Unterschiede.

man stellte das pferd hinterm haus in den stall und die kutsche in den hof.

ein pferd hatte damals in etwa 4 quadrtatmeter zur verfügung. meist liefen da noch ein paar hühner rum oder es stand noch ein schwein im koben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!