Pferd stresst sich selbst im winter, steigert sich rein?
halloo an alle, ich hoffe auf ein paar kreative ideen bzgl eines Problemchen mit meinem pferd.
Und zwar ist es so, dass die stute generell im winter (einfach wenn es wieder kälter wird) jeweils etwas schwierig & „knackig“, was ja an sich normal ist, nur erreicht das bei uns leider Ausmasse, die nicht mehr so lustig sind..
zum hintergrund: das Pferd ist ein Wb, 10j, inzwischen seit 2 jahren in meinem besitz, davor 3j als RB. das geht auch schon jeden winter so, also ist nichts neues. Sie steht im offenstall mit 24h wiese, sollte also genügend bewegung haben.
Vom charakter her hat sie leider nicht die stärksten nerven und ist eher ängstlich, sie steigert sich gerne in etwas rein und kommt da nicht mehr raus.
Das Problem ist also hauptsächlich dass wir dann bei der Arbeit auf dem platz (halle nicht vorhanden) sagen wir mal 4 von 5 mal eigentlich nur diskutieren, ob man denn überhaupt in all die gefährlichen ecken rein kann. dabei ist dann auch nicht mehr nur besagte Gruselecke schlimm, sondern alles und jeder, eben weil sie sich so reinsteigert. sie steigt auch gerne mal wenn sie dann überfordert ist. So verkrampft kann man dann natürlich auch nichts richtig arbeiten.
Beim ausreiten erschrickt sie sich dann vor jedem Baum im Wald. ;)
Im Sommer ist das alles übrigens nicht so dramatisch, da ist sie allgemein gelassener, aber natürlich trotzdem noch „guckiger“ als andere Pferde.
Seit der Umstellung von box in offenstall wurde es auch schon besser, aber immer noch nicht gut. Grundsätzlich würde ich sagen haben wir eine gute Vertrauensbasis, wir machen mind 1x die woche boden-/freiarbeit.
Nun meine frage, ob jemand einen tipp oder ähnliches hat, wie ich ihr den stress etwas nehmen könnte.
Magnesium gegen stress hab ich immer im stall und gebe das zeitweise, wenn es besonders schlimm ist. Hab schonmal was von so Mini-Scheuklappen (die fürs reiten gemacht sind) gehört, aber weiss nicht ob sowas sinnvoll ist?
Achja und Trainerin haben wir natürlich auch, nur leider nicht so regelmässig die möglichkeit, unterricht zu nehmen (meist nur 1x pro monat)…
Danke an jeden der sich diesen Roman durchgelesen hat & falls jemand einen Geistesblitz hat, gerne her damit😊
6 Antworten
Ich würde dir ans Herz legen, mehr Bodenarbeit zu machen, film dich und das Pferd dabei und schick deinem Trainer die Videos. Ich habe auch nur alle 2-3 Wochen mal Unterricht und da sende ich zwischenrein meiner Trainerin die Videos über Fortschritte oder Rückschritte und sie berät mich, was ich tun soll.
Dein Pferd braucht mehr Selbstvertrauen und ganz viel Lob und Bestätigung, daher, wenn das Tier eine Aufgabe gut gemacht hat, und wenns nur ne Pippifax Übung ist: Loben, Loben, Loben!
Desensibilisierung ist natürlich auch ein Thema, aber jetzt bitte nicht einfach wild mit einer Plane rum fuchteln, das macht sie nur noch nervöser. Mit Kleinigkeiten anfangen und wieder: Loben, Loben, Loben.
So kriegt man auch hochsensiblen Tieren einen verlässlichen Partner hin!
Achte auch auf das Futter, ich reduziere Kraftfutter, wenn mir wer zu "Hui" wird, dafür mehr Kräuter. Je nach Arbeitspensum natürlich.
Reiterlich probier mal, nicht alleine auf den Platz zu gehen, ein zweites Pferd gibt Sicherheit, ob auf dem Platz (mit Mensch) oder in der Nähe.
Solche Pferde gibt es - da ist manchmal, als wäre der Schalter umgelegt, sobald die kalte Jahreszeit beginnt. Auch, wenn sie im Offi stehen und an sich gut bewegt werden.
Scheuklappen oder derartiges halte ich für nicht zielführend, das Pferd findet garantiert trotzdem was zum Hampeln, wenn es das will. Sorge für genug Auslastung, da muss man dann eben uU auch mal mehr Zeit einplanen und zB vorher ablongieren und überlege dir, wie du das Pferd beschäftigst, öfter Unterricht oder auch mal Beritt wäre da natürlich schon gut.
Reite Lektionen, Übergänge, Tempo verstärken, versammeln, leg dir Stangen, Hütchen,... so dass das Pferd sich konzentrieren und bei der Sache bleiben muss. Ignoriere Gruselecken und Co. so gut es geht. Geht sie halt nicht in die Ecken rein, so what... ich diskutiere da überhaupt nicht, ich gehe einfach gar nicht drauf an. Nach ein paar Runden frage ich dann nochmal nach und meistens klappt das dann auch. Halte dich an der Stelle nicht mit solchen Spielchen auf sondern lenke den Focus vom Pferd einfach direkt auf andere Dinge.
Wenn Ausreiten zu unsicher ist, dann ist die Alternative vllt mal ein Spaziergang? Oder in Ausritt, an dem du immer wieder absteigst und auch mal eine Zeitlang mitgehst, das gibt euch beiden mehr Sicherheit.
Magnesium nur dann geben, wenn das Pferd besonders gestresst ist, würde ich lassen, sondern eher mal gucken, ob der Magnesiumbedarf grundsätzlich gedeckt ist. Versuch doch mal längerfristig zu füttern und dann siehst du, ob sich da eine Veränderung einstellt. Gute Präparate sind zier zB. Animally Nerven, Dr. Weyrauch Nr. 28 Sandmann, iWest Magnocalm.
Mit einmal in der Woche Unterricht wird das wohl schwierig. Am besten ist es nämlich, wenn man das Pferd so mit konzentrierten Aufgaben beschäftigt, dass es keine Zeit findet, sich mit Äußerlichkeiten zu befassen. Und der Reiter muß immer locker bleiben; zum Loslassen kommen. Letzteres klappt meist eher, wenn ein guter Reitlehrer einen im rechten Moment dran erinnert, die Schultern fallen zu lassen, nachzugeben ect.
Gesundheitlich alles abchecken lassen. Magnesium bitte dauerhaft füttern. Ab und zu hat keinen Effekt. Futter braucht i. d. R. 8 bis 10 Tage, um vom Pferdeorganisums verstoffwechselt zu werden.
Und dann versuche es mal mit eindecken. Könnte mir vorstellen, dass, neben körperlichen Problemen, auch einfach nicht genügend Winterfell vorhanden ist oder sie dennoch auskühlt.
Grundsätzlich würde ich sagen haben wir eine gute Vertrauensbasis, wir machen mind 1x die woche boden-/freiarbei
hast du schonmal Beobachtet wie Pferde in der Herde sich an ihrem Alpha orientieren?
Solange dieser sagt, alles okay kein Grund zur Sorge, ist das so.
Erst wenn dieser Alarm schlägt wird sich aufgeregt.
Ich persönlich denke das diese ganzen Vertrauens-, Bodenarbeitsübungen nichts mit einer guten Verbindung zu tun haben.
Pferde schkießen sich dem jenigen an der gute und sichere Entscheidungen trifft.
Das bedeutet, dass du ab dem Moment wo du zum Pferd fährst, gute und sichere Entscheidungen treffen musst und zwar jeden Tag die gleichen.
Außerdem denke ich das zusammen spazieren gehen die viel bessere Übung ist als irgendeine Schrecktrainings Aufgabe.
Wichtig dabei, du bleibst egal was passiert immer entspannt und ruhig und noch wichtiger du musst aufmerksam sein um evtl. gefahren deutlich vor deinem Pferd zu erkennen.
Ich bin mit meinem Pferd 100derte KM spazieren gegangen, heute ist er absolut gelassen und vertraut mir.
Seit der Umstellung von box in offenstall wurde es auch schon besser, aber immer noch nicht gut.
Wahrscheinlich wäre es in einem Stall mit Bewegungsreizen und Laufwegen noch deutlich besser.
Im Sommer ist das alles übrigens nicht so dramatisch, da ist sie allgemein gelassener, aber natürlich trotzdem noch „guckiger“ als andere Pferde.
Schmerzen ausschließen lassen, Pssm, Magenschmerzen oder ganz allgemein Muskulatur bzw Rückenschmerzen.