Pferd bleibt vorm Sprung stehen oder rennt vorbei?

8 Antworten

Hallo

Lass ihn evtl. mal mit Gewicht auf dem Rücken freispringen. (Sprich Sattel oder Co.)

Dann siehst du ja, ob es wirklich nicht am Sattel bzw. Gewicht auf dem Rücken liegt.

Wäre jetzt so meine Idee, aber keine Garantie das es funktioniert 😅


irgendweer 
Beitragsersteller
 27.03.2018, 19:06

Danke, ich werde es mal ausprobieren, einen Versuch ist es ja wert!

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Jasminanne  27.03.2018, 19:08
@irgendweer

Kannst du dann vielleicht me Rückmeldung geben ob es klappt? Interessiert mich irgendwie voll 😂

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Jasminanne  27.03.2018, 19:06

Ach ja und beim vorbeirennen, mach einfach ne Stange an die Seiten vom Sprung ☺️

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Ich habe gerade wirklich lange überlegt, ob ich antworten soll, oder nicht. Im Prinzip befürchte ich, dass meine Antwort nicht das sein wird, was Du gerne lesen möchtest und ich sie mir vielleicht sogar sparen könnte. Aber schlussendlich siegt gerade meine Sorge um das junge Pferd und auch um Dich und Deine körperliche Unversehrtheit.

Dein Pferd ist 5 Jahre alt. Das ist definitiv noch jung. Und das, was Du schreibst, klingt leider exakt danach, dass es deutlich in der Grundausbildung des Pferdes hapert. Und damit meine ich schon die Dressurarbeit. Denn ein Pferd, das unterm Reiter versucht zu flüchten, auch ohne Sprung wegspringt und im Prinzip unberechenbar ist, ist kein ordentlich und fundiert ausgebildetes Pferd.

Ohne das Pferd zu kennen, liegt die Vermutung nahe, dass es bei den vorherigen Besitzern unter den Sattel gebracht wurde, man es grob so weit bekommen hat, dass es ein paar Sprünge oder einen Parcours bewältigen konnte um es dann zu verkaufen. Sollte es ein Pferd sein, das tatsächlich schon Platzierungen in Springpferdeprüfungen A und L gesammelt hat, dann liegt die Vermutung sehr nahe, dass es bereits vor Dir ziemlich sauer gesprungen und überfordert wurde. Und in beiden Szenarien tuen Deine wenig erfolgreichen Versuche ihr übriges, die ungute Situation noch zu verstärken. Denn wenn Du schreibst, dass auch Bereiter schon gescheitert sind, dann wird leider sehr deutlich, dass beim Pferd massiv was im Argen ist.

Und das, was da so absolut nicht funktioniert, bekommst Du nicht über ständige Versuche weg, es doch irgendwie über einen Sprung zu manövrieren, sondern unter Umständen nur noch darüber, dass es erst mal überhaupt nicht mehr gesprungen wird. Nicht über Kreuze, nicht über Cavalettis - gar nicht.

Die einzig mögliche Lösung liegt in konsequenter und guter Dressurarbeit. Und erst wenn dann alles perfekt klappt, das Pferd nicht mehr wegspringt, nicht mehr wegflitzt und in jedem Tempo in jeder Gangart regulierbar und händelbar ist, dann kannst Du unter Anleitung eines erfahrenen und richtig guten Trainers wieder erste Sprünge wagen. Aber eben erst dann.

Wenn Du weiterhin auf Biegen und Brechen versuchst, Dein Pferd irgendwie über Sprünge zu bugsieren und das am besten noch fast jeden Tag, wirst Du mit Deinen Bemühungen eher das Gegenteil erreichen. Die Verunsicherung des Pferdes wird noch weiter wachsen und Deine eigene auch. Nicht nur, dass das für Euch beide gefährlich ist - es macht auch keinen Spaß. Weder Dir, noch dem Pferd. Und sicherlich trägt es nicht zur positiven Bindung von Euch beiden bei.

Solltest Du soviel Empathie und Liebe für dieses Pferd haben, dazu noch Geduld und Verstand, dann solltest Du Dir und Deinem Pferd mindestens eine Frist von einem halben Jahr setzen, innerhalb dessen Du jegliche Springversuche einstellst und so viel guten Dressurunterricht nehmen, wie Du nur bekommen kannst. Am besten 4-6 Tage die Woche.

Doch am Ende befürchte ich, dass mein Rat nicht eindringlich genug sein wird und leider auch nicht das Patentrezept, dass Du Dir erhofft hast. Du hast schließlich ein Springpferd gekauft, weil Du springen möchtest und eben kein Dressurpferd. Das Argument, dass die Dressur die Basis für das Springen ist, verhallt da leider meist recht ungehört. Nur so viel noch am Ende - meine Kinder springen auch. Meine Tochter sogar mittlerweile bis in die schweren Klassen und nimmt dennoch mehrfach die Woche Dressurunterricht - unsere Springpferde sind alle so geritten, dass sie locker eine L-Dressur laufen könnten. Gesprungen werden unsere Pferde jedoch maximal einmal die Woche im Rahmen einer Trainerstunde und/ oder wenn Turnier ist......


irgendweer 
Beitragsersteller
 28.03.2018, 23:47

Wir reiten sehr viel Dressur, mindestens 4 mal die Woche. Er ist in der Dressur genauso ausgebildet worden, wie im Springen. Beides A. Wir haben aber in der Dressur keine Probleme. Er ist dort 1A zu Händeln & sehr zuverlässig. Man könnte denken er wäre ein anderes Pferd. Definitiv auch von einem Anfänger zu händeln. Unser Problem liegt ausschließlich beim Springen.

Beim Springen übers Cavaletti ist er sehr freudig & spitzt die Ohren sobald er den Sprung sieht. Vielleicht hilft es auch wenn ich erwähne, dass es auch Tage gibt wo er ohne zu schauen alles springt. & am nächsten Tag macht er Augen als hätte er sowas noch nie gesehen. Das verwirrt mich auch sehr. Leider hält diese Phase etwas länger an. Aber Cavallettis springt er trotzdem immer ohne zu zögern. Es ist für mich auch sehr schwer zu verstehen.

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Sallyvita  29.03.2018, 13:23
@irgendweer

Wenn ein junges Pferd ständig springen soll, verliert es mitunter auch komplett die Lust. Und ich beziehe mich hiermit exakt auf das, was Du schreibst: ".....dass es auch Tage gibt wo er ohne zu schauen alles springt. & am nächsten Tag macht er Augen als hätte er sowas noch nie gesehen...." Und das liest sich nicht nur wie Lustlosigkeit, sondern es wird sehr deutlich, dass das Pferdchen komplett überfordert zu sein scheint, mit dem Pensum, dass es zu absolvieren hat.

A-Niveau ist so ziemlich die unterste Stufe der Ausbildungsskala. Sobald ein Pferd unter dem Reiter ausbalanciert ist und geradeauslaufen kann, die Gangarten entsprechend wechseln kann und durch Bahnfiguren hindurchzumanövrieren ist, ist es im Prinzip seitens eines Verkäufers auf A-Niveau. Und wenn es dann schon einzelne Sprünge über 90cm geschafft hat, wird auch gerne behauptet, dass es das im Springen ist. A-Niveau heisst leider nicht wirklich viel. Aber es IST ja auch noch ein junges Pferd. Doch eines, das deutliche Anzeichen von Überforderung und Stress zeigt.

Ich kenne Deinen Trainer nicht und weiß nicht, wie das bei Euch am Stall gehandhabt wird. Doch bei dem, was Du schreibst, läuten alle meine Alarmglocken - denn das Trainingsprogramm und das Pensum Deines Pferdes stimmen augenscheinlich nicht. Wenn Du so weitermachst, fährst Du die ganze Sache komplett vor die Wand.

Deshalb bleibe ich dabei - Dein Pferd braucht dringend eine Springpause und danach einen wirklich gut durchdachten und pro Pferd ausgerichteten Trainingsplan. So wie es jetzt läuft, wird das mit Sicherheit nichts, so leid wie mir das zu schreiben auch tut.

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Also mit dran vorbeilaufen, das haben bei mir früher auch viele Pferde gemacht. Ich habe gelernt den Zügel als Zaun zu sehen und das Pferd damit zu begrenzen.
Und das mit dem Abbremsen vorm Sprung- habt ihr es schon mal mit Freispringen probiert? Da kommen die Pferde ja erst richtig in Schwung und da fällt es ihnen schwerer so scharf abzubremsen. Wenn dein Pferd doch abbremsen und verweigern sollte, dann hat er/sie wohl wirklich Probleme mit dem Sprung an sich (kopfsache)


irgendweer 
Beitragsersteller
 29.03.2018, 00:00

Wir lassen ihn 1x die Woche Freispringen, das stellt keine Probleme da.

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Wie jung ist jung? Was wurde bisher mit dem Pferd gemacht, wie wurde es ausgebildet, auf welchem Niveau ist es jetzt?

Mit der sehr rudimentären Information u. auf die Distanz ohne euch gesehen zu haben, kann man eigentlich nicht wirklich was sagen. Eine Empfehlung wäre, das Springen auf jeden Fall erst mal zu lassen. Könnte helfen, an der Rittigkeit zu arbeiten, Pferd mehr Pferd sein lassen (Haltungsform, Sozialkontakte, ... ?) Druck rausnehmen, auch mal was machen, was dem Pferd Spaß macht.

DU überforderst ihn jetzt evtl. grad nicht, aber es klingt, als hätten das bereits andere Leute erledigt. Du kannst das Pferd letztlich nicht zwingen, u. wenn es noch so talentiert ist. Wenn der Kopf nicht dabei ist, wird's schwierig...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

irgendweer 
Beitragsersteller
 28.03.2018, 23:52

Er ist 5 & Springen wie Dressur auf A. Er kommt aus erster Hand vom Züchter.

Er hat täglichen Koppelgang & auch seine Weidekumpel mit denen er sich gut versteht. Daran liegt es glaube nicht.

Ja, ich versuche in Moment ihm viel Abwechslung zu bieten damit er immer wieder jeden Tag aufmerksam ist. Das scheint auch gut zu funktionieren, denn er freut sich täglich aufs Training.

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Hallo,

du hast ein junges (wie jung?) Pferd, auch noch nicht besonders lange. Das Tierchen ist aber bereits schon gesprungen und haut jetzt auf einmal die Bremse rein. Im Hinterkopf ist -Zeit lassen kann ich dem Iter nicht- in einem halben Jahr muss es Leistung zeigen, man will ja weiter kommen. Verschiedene Leute haben sich auch an dem jungen Pferd innerhlab von 6 Monaten schon ausprobiert und zig "Methoden" snd schon druch. Das klingt - ohne das Tierchen zu sehen - nach Überforderung und Frust auf beiden Seiten. Es ist aber noch niemand auf die Idee gekommen mal Fänge aufzustellen?!

Was macht das Tier, wenn du durch die Ständer durchreitest?

Was macht es, wenn du die Cavaletti stapelst?

Was macht es wenn der Sprung an einem völlig neuem Ort steht?

Was macht das Pferd, wenn das Cavaletti von Ständern eingerahmt ist?

Was macht das Pferd, wenn eine Stange zwischen den Ständern liegt?

Was macht das Pferd bei festen Hindernissen?

Wie läuft das Pferd in der Dressur?

Wie gut kannst du das Pferd in Gymnastikreihen händeln?

Wie viele Leute haben es denn schon verscuht?

Wie lange ist das Pferd unter dem Sattel?

Wie oft wird es gesprungen?


irgendweer 
Beitragsersteller
 27.03.2018, 19:54

Er ist 5 Jahre. Wir machen seine Ausbildung ganz schonend & nicht mit Druck. Ich habe nie im Kopf beim Reiten was in einem halben Jahr ist, weil ich mich dann einfach aufs Pferd & das reiten konzentriere.

  1. Mit dem durch Ständern durchreiten hat er kein Problem
  2. Gute Idee mit dem stapeln! Werd ich mal ausprobieren! :)
  3. Leider genau das selbe wie immer, haben wir schon probiert
  4. Auch eine gute Idee, werd ich ebenfalls probieren!
  5. Das ist nicht schlimm, es fängt erst an mit dem Kreuz. :/
  6. Würde ich noch nicht probieren, da wir ja noch nichtmal sicher mit lockeren Hindernissen sind.
  7. Er läuft sehr zuverlässig in der Dressur& macht dort auch keinen Blödsinn. Dort ist er auch sehr zufrieden.
  8. Sind wir schon gesprungen, leider haut er mittendrin manchmal aufeinmal ab. Und beim ersten Sprung hatten wir auch unser altes Problem
  9. Locker jetzt schon 5 Leute. Er mag es aber auch nicht, wenn sich immer wieder jemand anders auf ihn setzt. Er braucht eher seine eine Bezugsperson.
  10. über ein Jahr
  11. 1x die Woche normales Springtraining & 1x die Woche Freispringen
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Isildur  27.03.2018, 20:09
@irgendweer

Wenn du keinen Druck hast, dann lass es mit dem Springen erstmal sein. Wart den Sommer ab, wenn man wieder mehr draußen unterwegs ist. Warte ab, kein wöchentliches Freispirngen, keine Springstunden mit einem Pferd das eh nur blockiert. Selbst stangen würde ich weglassen. Übern Baumstamm bin ich auch mit meinen Youngstern immer mal gehoppelt, sicheres Führpferd vor weg und dann gibts auch keine Probleme.

Habt ihr die entsprechenden Ständer für Sprünge an der Longe? Das wäre sonst auch eine Idee.

Ich würde so einem Pferd ne Pause gönnen, deutlicher kann dir ein Pferd ja fast nicht mehr sagen, Ich kann nicht mehr

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irgendweer 
Beitragsersteller
 28.03.2018, 23:58
@Isildur

Wir haben heute mal etwas ganz Neues gemacht - Stangen, Kreuze & Cavalettis vom Bodem aus. Er ist mit mir durch die Gegend gehopst & fand es ganz witzig. Denken sie, wenn ich das ab & zu mache er wieder mehr Spaß darin finden wird. Es scheint ihm heute sehr Spaß gemacht zu haben.

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