Pferd beißt beim Putzen/Trensen

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Problem kenne ich. Ich würde dir raten beim führen das pferd auf abstand zu halten, so nach dem motto das ich mein bereich, das kannst du zum beispiel daduch erreichen das du das strickende oder eine gerte zur hilfe nimmst, allerdings nur also singnal, also antippen, nicht schlagen! beim putzen am besten beidseitig recht kurz anbinden und beim hufe auskratzen, da du ja dann mit dem rücken zum pferd stehst vielleicht jemanden fragen ob er am halfter festhalten kann. ansonsten musst du einfach probieren dem pferd zu zeigen das es das nicht darf, bzw. wenn es beist auch ruhig mal mit dem strickende leicht eins auf die nase geben, das geht nicht. allerdings hast du schon richtig erkannt, das das bei schulpferden nicht so einfach ist, mehr als probiern damit klarzukommen kannst du nicht. wenns gar nicht geht oder dir auch nichts besonderes an dem hof liegt würde ich dir jedoch raten dich nach anderen höfen umzusehen. aus eigener erfahrung kann ich aber sagen, du wirst bei den meisten schulbetrieben auf unerzogene und verrittene pferde stoßen, von daher wenn die pferde wenigstens gut laufen, du mit der reitlehrerin klarkommst und so überleg dir das gut bevor du das hinschmeist. zumindest wenn du bei schulbetrieben bleiben möchtest.

Hatte mal vor vielen Jahren ein Reitschulpferd das auch immer nach jedem gebissen hat, dann habe ich mir eine Gerte mit zum Pferd genommen und die Gerte in einer Hand aufrecht - stehend gehalten und mit der anderen Hand geputzt - siehe da kein beißen mehr. Alleine die anwesenheit der Gerte ohne zu drohen hat ausgereicht das er sich von da an anständig benahm.

Du könntest zunächst auf die eine oder andere Reitstunde verzichten und Dich stattdessen für eine Stunde dem Putzproblem in der Box widmen... (Wie, das hast Du ja gerade schon gelesen, das möchte ich jetzt nicht nochmals hier her kopieren :).

Wenn der Reitstall ein pferdefreundlicher Stall ist, werden sie Dir sicher für diese Zeit kein Geld abknüpfen, sondern ihrerseits ein Interesse daran haben, dem Pferd die Putzangst zu nehmen...

Viele Pferde beißen beim Putzen, weil sie die Aktionen nach dem Putzen befürchten... Da wird der Sattel mit Schwung in den Rücken geknallt, der Sattelgurt angezogen bis zum geht nicht mehr und das Pferd behandelt wie ein Gegenstand, nur um möglichst schnell auf das Pferd und in die Reithalle zu kommen...

Dort geht dann der Wahnsinn weiter, es wird gezogen und geklemmt, bis zur Abstumpfung getrieben, es werden sich widersprechende Signale gesendet und nur wenigen Reitschülern wird das Wesen Pferd und seine Wahrnehmungsweise nahegebracht...^^

Die Reaktionen von Reitschulpferden auf eine solche Behandlung sind unterschiedlich. Einige beißen und treten halt nur beim Vorbereiten, andere entledigen sich kurz und bündig ihrer Reiter und wieder andere verabschieden sich ganz in Krankheit...

Bestenfalls suchst Du Dir eine Reitschule, die auf die Bedürfnisse ihrer Pferde eingeht und nicht nur den Reitern das Geld aus der Tasche ziehen will!


Riverside85 
Fragesteller
 24.01.2014, 18:06

Ja, deine Antwort hatte ich u.a. gelesen, die fand ich sehr gut.

Generell würde ich das sehr gerne machen, aber ob das so möglich ist, ist die andere Frage. Der Reitstall ist an sich gut, auch die Pferde sind keine notorischen "Problemfälle", nur es ist ein ziemlich großer Betrieb mit 30 Schulpferden, da werden gewisse Dinge eben leider manchmal vernachlässigt.

Ich selber beachte auch genau diese Dinge immer: sich Zeit lassen beim Putzen, auch mal streicheln zwischendurch, Sattel langsam auflegen, Sattelgurt erst mal nur locker zu machen und direkt nach der Stunde auch wieder lockern. Ich versuche eigentlich immer, es dem Pferd so angenehm wie möglich zu machen. Ich sehe aber viele andere, die das nicht machen, vielleicht auch, weil sie es nicht besser wissen.

Trotzdem schaue ich mal was ich machen kann, die Besitzer sind eigentlich nett, mit denen kann man auch reden.

Danke für deine Antwort!

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Beutelkind  24.01.2014, 19:11
@Riverside85

@ Riverside85: "Ich sehe aber viele andere, die das nicht machen, vielleicht auch, weil sie es nicht besser wissen." Genau das ist der springende Punkt!!! Ich bin sicher, in Zukunft wird der Schwerpunkt in der Reiterei immer mehr darauf ausgerichtet sein, die Schüler eben auch im Verständnis der Pferde zu schulen! Du bist auf einem guten Weg! :)

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friesennarr  24.01.2014, 18:10

Wenn der Reitstall ein Pferdefreundlicher Stall wäre - gäbe es da keine beissenden Pferde. Und der Reitschüler ist nicht dazu da die Pferde des Reitstallbesitzers zu reparieren.

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Riverside85 
Fragesteller
 24.01.2014, 18:24
@friesennarr

Naja, ich würde das nicht ganz so pauschal sagen. Den perfekten Reitstall gibt es nicht. Im Vergleich zu Ställen, die ich früher kannte, ist der hier wirklich gut. Und daß bei 30 Schulpferden das ein oder andere eine Unart hat, ist wohl auch schwer zu ändern. Ich will ja nicht sagen, daß es dort keinen Optimierungsbedarf gäbe, aber wie gesagt, den Stall, wo alles stimmt, den mußt du mir zeigen.

Wenn ich helfen kann, mache ich das gerne, auch kostenlos. Ich mache das ja für die Tiere. Als Reitschüler liegt mir das nämlich am Herzen, daß es denen gut geht.

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Beutelkind  24.01.2014, 19:07
@friesennarr

@ friesennarr: Nun, ich kenne einen pferdefreundlichen Stall mit dennoch beißenden Pferden...^^ Das sind sog. "Problempferde", übernommen von anderen Ställen, die sie schlachten lassen wollten, weil im Reitbetrieb nicht mehr nutzbar... Und tatsächlich sind dort Reitschüler, welche lernen (wollen!), wie mensch Pferde "repariert"!

...Die Welt läßt sich nun mal nicht in schwarz und weiß einteilen...^^

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friesennarr  24.01.2014, 19:10
@Riverside85

Deshalb sollte es in einem Reitstall immer jemanden geben, der Fehler bei den Pferden findet und die auch wieder korrigiert. Pferde brauchen nicht nur mal einen korrekturberitt sondern auch ein korrekturhandling.

Dein Gedanke da zu helfen ist schon recht nett - aber die wenigsten Reitschüler wissen wie man ein Pferd das Handlingprobleme hat wieder in Ordnung bringen kann.

Pauschal kann man das so schon sagen: in einem Betrieb muß alles so funktionieren das niemand verletzt wird (ein beissendes Pferd oder eines das nach den Schülern ausschlägt ist zu korrigieren oder aus dem Betrieb zu entfernen). Wenn bei 30 Pferden 2 oder 3 eine Unart entwickeln würde ich das in Ordnung bringen oder die Pferde aus dem Betrieb nehmen.

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friesennarr  24.01.2014, 19:18
@Beutelkind

ich finde immer noch das Reitschüler nicht dazu da sind die Pferde zu reparieren, dazu gibt es Fachleute. Ich glaube ein Reitschüler will als erstes mal reiten lernen und das auf einem normalen Pferd. Die problematischen Pferde kann man sich dann immer noch aussuchen wenn man genug Wissen angesammelt hat.

Diese sog. "Problempferde" dürfen dann nicht weiter im Reitschulbetrieb gehen da die Probleme ja dort entstanden sind, und ich kenne keinen Reitschüler der ein Pferd in Ordnung bringen kann, besonders dann wenn noch viele andere dieses Pferd in den Händen haben.

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Beutelkind  24.01.2014, 20:05
@friesennarr

Wenn Schüler vor dem reiten lernen sich Wissen über das Pferd aneignen und entsprechen angeleitet werden, kommt es nicht mehr zu sog. "Problempferden"! Wenn Du solche Reitschüler nicht kennst, bist Du vielleicht in der falschen Reitschule... :)

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friesennarr  24.01.2014, 22:35
@Beutelkind

Welcher Reitschüler lernt heute noch das drumrum Wissen ums Pferd aus der Reitschule? Arbeite gerade mit einer jungen Frau die seit Jahren in die Reitschule geht und erlich gesagt ist es erschreckend wie wenig die über Pferde weis.

Bin in gar keiner Reitschule - bin glaub ein bischen zu alt dafür.

Aber als ich noch in die Reitschule ging vor 36 Jahren oder so - da gab es noch richtigen theoretischen Unterricht - wo die anderen Reitschüler auch was gelernt haben. Ich hatte schon ein Pflegepferd lange bevor ich reiten gelernt habe. Ich hab sozusagen das ganze von hinten angefangen - also erst Pferdekunde, Handling, Fütterung, Versorgung dann Voltigieren und dann erst Reiten.

Da ich selber Pferde ausbilde, und auch Problempferde wieder in Ordnung bringen weis ich ganz genau - das ist keine Aufgabe für einen Reitschüler.

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Beutelkind  25.01.2014, 00:35
@friesennarr

Es gibt sogar Pferdebesitzer, die so rein gar nichts über Pferde, ihre Pferde wissen...

Ich hatte das Glück, eine Reitschule zu erwischen, die ihren Schwerpunkt auf Kommunikation legt. Auf dem Hof sind sehr viele Pferde, die ursprünglich aus "schlechter" Haltung kommen. Jedes hat ein eigenes Handicap... Im Kopf!

Mir und anderen Reitschülern wurde dort beigebracht, das Pferd als Gegenüber zu betrachten, nein: Wahrnehmen zu können! Unsere Lehrer waren die Pferde. Den Rahmen dieser Lehrveranstaltung bietete die Reitschule...

Alle Pferde dort sind "in Ordnung"! Und dazu beigetragen haben Reitschüler - ob Du's glaubst oder nicht! :)

"Problempferde" entstehen vielfach erst durch Reitschüler, da wirst Du mir sicher nicht widersprechen wollen... Es gibt aber durchaus auch Reitschüler, durch die ein Pferd genesen kann! :)

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friesennarr  25.01.2014, 12:33
@Beutelkind

Schön für dich das du eine der wenigen Reitschulen gefunden hast wo tatsächlich etwas gelehrt wird. Die vielen Fragen zum Thema reiten hier bei GF geben aber sehr zu denken.

Und das es Vollpfosten unter den Besitzern gibt, ist selbstredend, da sich jeder V- idio ein Tier kaufen kann. Da hast du sehr recht.

Ich wünschte überall würde so viel wert auf Pferdehandling gelegt, bevor die Reitschüler je auf ein Pferd sitzen dürfen - leider ist das aber enorm selten.

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Ich hätte auch sofort clickern gesagt, aber wenn das wirklich nicht geht… Beißen sie denn richtig oder ist das eher so, dass die das andeuten? Wenn sie es andeuten, würde ich sagen, erstmal ignorieren, aber dann müssen das schon wirklich alle Reitschüler machen, aber nicht strafen ;) Red doch mal mit dem Besitzer, vielleicht erlaubt er dir das mal zu clickern oder was du da noch zu gelesen hast ;) Ich hoffe ich konnte dir helfen Lg Carbi02


Riverside85 
Fragesteller
 24.01.2014, 17:59

Also, das Pferd, was ich selbst schon hatte, das hat mehr so angedeutet, das konnte man mit viel Geduld auch etwas beruhigen.

Die beiden anderen beißen aber auch durchaus mal richtig zu. Die hatte ich selbst zwar noch nicht, aber das könnte noch passieren, daher wollte ich mich schon mal vorbereiten.

Aber danke für die Antwort!

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vielleicht immer wenn es beißen will energisch NEIN sagen und wenn es dann mal nicht beist loben oder eine karotte geben... ist nur so eine idee...