PC zusammenbauen für andere, Gewerbe anmelden?

6 Antworten

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Grundsatz: Gut sich Gedanken zu machen. Auch über die Funktionsweise von Wirtschaft.

Doch dieses smart in die Praxis umsetzen erinnert leider oft an 'clever & smart'-Comics. Es endet leider in einem Desaster.

Am Liebsten würde ich Dir das gar jetzt schon verraten. Weil die Gedanken im Rahmen einer Planung für Dich was bringen könnten. Am Geilsten wäre es natürlich wenn Du selber zu meinen Ergebnissen kommen würdest. Allerdings stehen dahinter eine Ausbildung und viele Jahre Beratung von Unternehmen. Auch von Kleingründungen.

Erst einmal die Geschäftsidee. Was der private Anwender so braucht, bekommt er von der Stange. Da reicht sogar der Gang zu den Einzelhandelsketten. Die Nachteile der oft fehlenden Nachrüstbarkeit ist in der Regel durch die Preise schon in Ordnung. Einen Rechner für 300 oder 500 Euro nachrüsten lohnt nicht.

Gamer und andere Computer-Interessierte, die wollen ihren Rechner sowieso selber zusammen stellen und manchmal auch bauen.

Gewerbetreibende gehen insgesamt anders vor. In der Regel gibt es eine Branchensoftware oder eine Software für bestimmte Büroanwendungen die genutzt werden soll. Die kaufen also den Computer dort, wo die Softwarebetreuung her kommt.

Die Zielgruppe ist inzwischen schon richtig klein geworden. Dazu kommt, dass Beratung in Deutschland ein ganz schwieriges Thema ist. Dienstleistungen insgesamt werden häufig nicht für nötig gehalten. Kann man ja alles selber, ist so eine Art Massenüberzeugung. Ich nenne das die Baumarktmentalität.

Erst mit einem Beratungsziel könntest Du Leute überhaupt umwerben. Also ich stelle nach Ihren Bedürfnissen zusammen ist eine Worthülse. Fesseln tut das niemanden. Billiger als ... wäre so ein Ding, da kann man noch was mit machen. Doch da ist schon wegen Deiner geringen Verkaufszahlen (im Vergleich zu den Branchenriesen) gar keine Luft mehr da. Die kaufen nämlich zu anderen Preisen ein.

Du würdest auch für dieses Versprechen haften. Also eine Bestpreisgarantie nennt man das in den Werbeanzeigen aussprechen.

Sicher gibt es auch immer Einzelpersonen, die irgend etwas ganz spezielles haben wollen, doch die sind so vereinzelt kaum auffindbar als Zielgruppe. Damit wäre also eine ganz breite Werbekampagne notwendig. Darum gehe ich schon einmal etwas weg von der Zielgruppe, werde die aber noch einfließen lassen.

Bei Facebook kannst Du natürlich werben. Deinen privaten Account darfst Du eigentlich dafür gar nicht nutzen. Tun einige, aber was bedeutet dieses überhaupt? Was muss man tun?

Vermutlich wird jemand, der Deine Geschäftsidee nutzen will, aus Deiner näheren Region kommen müssen. Da die Zielgruppe dann einen direkten Draht haben will.

Also kannst Du Deine "Freunde" in einem vielleicht 20 km-Radius suchen. Die sollten ein Mindestalter haben. Im Teenager-Alter werden Deine Kunden nicht sein. Bombadiert man seine Kunden jetzt mit Werbung, dann war es das. Die Freundschaft wird beendet. Also muss man langfristig einen Expertenstatus aufbauen.

Viele Nachrichten aus dem Bereich und was da so rein spielt. Am erfolgversprechendsten sind dann Infos zu neuer Hardware. Möglichst mit eigenen Erfahrungen ergänzt.

Weil die Kaufintervalle nicht ganz so kurz sind, also Brot kauft man 2x die Woche und Computer alle fünf, manche sogar alle 10 Jahre, ist es schon nach der Wahrscheinlichkeit so, dass viele viele 'Freunde' in Deiner Liste sein müssten. Denn nur die sind von aktuellem Interesse für Dich.

Also rechnen wir mal. Ich fange mit der ersten Schätzung an: Computer werden sechs Jahre genutzt. Wie viele Beratungen willst Du machen im Jahr? Im Monat einer, wäre ein guter Anfang? Also bräuchte man im nächsten Berechnungsschritt schon einmal 72 Freunde aus dem 20-km-Umkreis (Alle 6 Jahre wird gekauft. Jeden Monat will man eine Person davon bei sich haben. Jedes Jahr einen bedeutet im Durchschnitt 6 Freunde. Das mal 12, wegen monatlich).

Die Wirkung von Werbung ist leider nicht so hoch. Wenn Mailings verschickt werden, dann geht man von einer Antwortquote aus, die liegt unter einem Prozent. 6 Promille. Doch die sind noch keine Kunden. Also nächste Zwischenrechnung: Wenn jeden Monat sich einer an Dich wenden soll, dann folgt daraus 72 * 1000 / 6 = 12.000 Personen. Ich lasse jetzt die Absprungquote mal weg. Denn nicht jeder der anfragt wird auch Kunde.

Selbst wenn ich unterstelle, dass Du durch die Informationen Bedürfnisse schaffst. Leute von Deiner Person überzeugst und das Du für ihre Bedürfnisse auch die richtigen Antworten hast, dann könntest Du mit viel Arbeit also auch ohne 12.000 Freunde auskommen. Vielleicht reichen sogar 1.200. Weil Du die ja dauernd als Kontakt hast und mit denen kommunizierst. Obwohl das ganz schön frech wäre, da wären viele Verkäufer richtig neidisch. Rechne einfach mal die 1.200 zurück. Nur 200 kaufen im Jahr einen Rechner. Nicht alle haben nur Dich als Infoquelle. Es wollen schon gar nicht alle dauernd damit zu tun haben.

Das wäre die kostenlose Werbung.

Schaltest Du Werbung--> Fortsetzung


Dirk-D. Hansmann  10.11.2014, 06:34

im Internet werden aus Centbeträgen schnell stattliche Beträge. Um die 6 Promille zu erreichen wird die Anzeige den Leuten 6x vorgelegt. Dann bleibt aber das Problem der entsprechenden Einstellungen. Ist die Zielgruppe für Facebook zu klein, kann die Werbung nicht gebucht werden...

Dann die Sache mit der Zeit und der Ausbildung und Prüfungen. Leider haben alle Menschen einen Sensor. Der scheint sie zu befähigen im falschen Moment sich zu melden. Das ist zwar Blödsinn, die Meisten wollen einfach nicht so viel mit anderen zu tun haben und lieber den eigenen Plänen nachhängen.

Das ist eines der Begleitprobleme. Dazu kommt, dass Fragen und Probleme "immer" zu Dingen auftreten, wo der letzte Schritt Information fehlt. Die Besorgung dieser Information muss in aller Regel zur Unzeit erfolgen. Da Du ja relativ normale Ausbildungszeiten hast.

Die Menschen warten ungern. Schon gar nicht eine Woche. Dazu kommt auch, dass das Lesen zur Pflicht geworden ist. Die Computer-Magazine mit den spannenden Inhalten werden automatisch zur Pflichtlektüre. Man ist auf ein vollständigeres Studium angewiesen. Die eigenen Schwerpunkte treten zurück. Es wird ein berufliches Interessensspektrum erst erdacht und dann gelesen.

Da ist unser Hirn super - Was vorher noch Entspannung war wird nun mit Stress verbunden.

Insbesondere für die kurze Zeit vor den Prüfungen wird das alles total übel. Zwar verstehe ich bei vielen dieses gestresst sein nicht und überlege wie viel Schauspiel darin enthalten ist. Trotzdem - Es ist wahr - Man benötigt Zeit - Zwischenprüfungen und vor allen Gesellen- oder Kaufmannsgehilfen-Prüfungen entscheiden natürlich über das berufliche Fortkommen.

Es ist einfach ein Unterschied ob ich mit Prädikat mich bewerbe oder ohne. Schöne Grüße an die, die immer meinen es hätte niemand darauf geachtet. Klar, man fragt nach dem Gehalt des Vorarbeitgebers. Und der erste und zweite Betrieb kontrollieren an der Stelle noch und dann sind die Arbeitszeugnisse natürlich wichtiger.

Übrigens habe ich selber etwa ein Jahr lang neben dem ersten Ausbildungsjahr gearbeitet. Es kommt zu Dingen, die sind eigentlich logisch. Aus der Eigensicht hat man jede Menge Zeit. Doch auch der andere muss zu genau diesem Zeitpunkt haben. Bei Freunden/Bekannten/Kollegen alles kein Problem. Nur bei Kunden. Die haben Gleitzeit oder Urlaub wo sie etwas erledigen wollen oder sind in Rente oder selber Unternehmer und können es sich einrichten.

Die Gespräche am Telefon lassen sich übrigens selten während Pausenzeiten führen, sie werden immer zu lang.

Wirtschaftlich hast Du auch die A-Karte mit Deiner Geschäftsidee. Du willst die Computer ja nicht nur planen, sondern auch bauen.

Damit trägst Du die Garantie-Verpflichtungen. Bei der Zahl von Dir zu betreuenden Kunden kannst Du nicht einmal das Risiko streuen. Würde bedeutet, jeder bekommt eine andere Videokarte. Was aber wieder andere Probleme nach sich zieht.

Es gibt so ein paar Dinge die rechtlich Du im Griff haben musst. Du wirbst über Internet? Könnte das Fernabsatzgesetz für Dich maßgeblich sein? Was ist mit der Müllverordnung? Dürfen Gewerbetreibende ihren Müll in den Hausmüll? Und was ist, wenn ein Kunde Dir die Verpackung wieder mitgeben will? Pflicht oder Kür?

Weiter geht es im Steuerrecht. Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer. Wenigstens die Grundlagen sollte man haben. Und was ist, wenn jemand mit einem Reparaturwunsch kommt? Braucht man dafür einen Meisterbrief oder nicht? Wenn ja - Welchen? Wo kann man das denn klären?

Dann die einfachsten Begriffe von Büroorganisation. Präziser gesagt, die Fertigung von Grundaufzeichnungen auf deren Grundlage die Gewinnermittlung und entsprechende Erklärungen gefertigt werden können.

Im Vorfeld noch darum gekümmert was mit Deiner Krankenkasse passiert.

Bei Unternehmern gilt: Über jede Sonderregel muss man sich selber informieren. Sonst tut das niemand. Haftungsrisiken überall.

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Für die ersten nicht, das sind Freundschaftsdienste/Nachbarschaftshilfe. Aber wenn es gut läuft, kannst du mehr Geld verlangen und solltest auch ein Gewerbe anmelden. Dann solltest du auch einen Einkommensnachweis fürs Finanzamt bereithalten. Es reicht aber, wenn du deine Einkäufe und Verkäufe auflistest. Bis es soweit ist, bist du 18.


Geochelone  08.11.2014, 18:40
das sind Freundschaftsdienste/Nachbarschaftshilfe.

Falsch ! Wenn eine Gewinnerzielungsabsicht vorliegt, liegt ein Gewerbe schon ab der Werbung vor.

Bis es soweit ist, bist du 18.

Dem Steuerrecht ist doch egal, wie alt jemand ist. Was soll sich denn mit 18 ändern ?

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Wenn du eine Tätigkeit wiederkehrend und mit Einkommenserzielungsabsicht durchführst ist diese gewerblich und daher anzumelden.

Nun gibt es aber das Problem, dass du minderjährig bist und keine wirksamen Verträge schließen kannst.

Ja, wenn du durch eine selbstständige Tätigkeit Geld verdienst, brauchst du dazu ein Gewerbe. Es ist nicht so wie viele denken, dass das erst ab 18 möglich ist. Mit Einverständnis der Eltern kannst du auch schon ein Gewerbe anmelden - meist handelt es sich (zunächst) um ein Kleingewerbe. Hier findest du nähere Informationen dazu http://www.helpster.de/kleingewerbe-und-mindestalter-so-melden-es-minderjaehrige-an_167751 Ich halte deinen Plan übrigens für eine gute Idee. Du lernst damit früh, selbst etwas für dein Geld zu tun, zu organisieren, kreativ zu sein usw. Drücke dir die Daumen!

Ich sollte noch dazu sagen, dass ich das nicht machen will, um viel Geld damit zu verdienen, ich würde das auch für weniger als 20 Euro machen und ich habe auch nicht im Sinn, das irgendwann mal hauptberuflich zu machen, sondern ich will das machen, weil es mir Spaß macht und ich sonst nicht weiß, wie ich dieser Vorliebe nachgehen könnte.


Geochelone  08.11.2014, 18:46
dass ich das nicht machen will, um viel Geld damit zu verdienen

Das ist der entscheidende Faktor. So ist es kein Gewerbe.

ich würde das auch für weniger als 20 Euro machen

Wenn kein Gewinn entstehen soll, solltest du den Betrag nur so ansetzen, dass du ihn auch mit deinen Kosten bbegründen kannst.

Es bleibt aber immer noch das Problem, dass du als Minderjähriger gar keine wirksamen Geschäfte (Verträge) schließen kannst, weil du nur beschränkt geschäftsfähig bist.

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SchokolinaM  08.11.2014, 18:44

Das ehrt dich natürlich ;) Trotzdem solltest du deine Leistung nicht zu Dumping-Preisen verkaufen. Orientiere dich daran, was so eine Dienstleistung normal etwa kostet, berechne deinen Zeitaufwand und bleib nicht viel unter dem üblichen Preis. Das Geld kannst du ja beiseite legen. Ein sehr billiges Angebot macht nämlich auch die allgemeinen (Markt-) Preise kaputt, allein deshalb solltest du nicht allzu niedrig ansetzen. Dass es dir Spaß macht - umso besser. Das hat aber nichts mit dem Geld zu tun...Geldverdienen muss nicht immer weh tun ;)

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xXXSmartXXx 
Beitragsersteller
 08.11.2014, 18:50
@SchokolinaM

Vielen Dank für diese Antworten, sie helfen mir. Ich überlege schon länger etwas in diese Richtung zu machen, aberi ch will nichts unüberlegt machen oder ein Risiko eingehen, was man hätte vermeiden bzw. verringern können. Daher wird das wohl noch bisschen dauern, bis es wirklich soweit ist.

LG.Smart

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