Pastor / Pfarrer in der evangelischen Kirche

11 Antworten

Es gibt keine allgemein gültige Antwort auf diese Frage.

Pfarrer oder Pfarrerin ist man, wenn das im Dokument steht, mit dem man dazu berufen wird.

Pastor oder Pastorin ist man, wenn man eine Berufungsurkunde bekommt, in der halt "Pastor" oder "Pastorin" steht.

Da gibt es Dutzende Varianten. Wichtig ist es nur für die Entscheidung, was man als Betroffene_r auf die Visitenkarte oder auf den Briefkopf schreibt.

In der Anrede ist es letztlich völlig egal. Sofern der oder die Betreffende nicht über Minderwertigkeitskomplexe verfügt und meint, die Welt ginge unter, wenn der andere aus Versehen den anderen Begriff nimmt. (Aber solche Leute sollten m.E. weder das eine noch das andere sein.)

Der Pfarrer ist der erste Prediger einer ganz bestimmten Gemeinde und von dieser gewählt. Er ist Inhaber der Pfarrstelle.

Daneben gibt es in den Kirchenkreisen Stellen für Pastore, die nicht so direkt in die Gemeinde eingebunden sind. Die können auch mit einem Anteil ihrer Stelle in einer Gemeinde arbeiten, wenn der Pfarrer durch andere synodale Aufgaben gebunden ist.

Leider sind viele Antworten unvollständig.

Vorab: ich spare mir hier die weibliche Form; evangelische Pfarrpersonen sind in Deutschland mehrheitlich weiblich.

Zunächst gibt es regionale Unterschiede. Dasselbe Amt heißt in einigen norddeutschen Kirchen "Pastor", in den anderen Gliedkirchen der EKD "Pfarrer".

Dann gibt es in einigen Gebieten noch Spuren der historischen Trennung, die aber kirchenrechtlich nicht mehr von Belang sind: tatsächlich war vorreformatorisch und in den frühen evangelischen Kirchen nur der verantwortliche Geistliche einer Gemeinde (Pfarrei) Pfarrer, wie das in der katholischen Kirche noch heute gilt. Entsprechend wurden Geistliche, die dieses Amt nicht innehatten, als Pastor bezeichnet. Später wurden alle "Pfarrer" genannt, die dieses Amt ausfüllen durften, ob sie es de facto taten oder nicht, und inzwischen spricht man nur noch von Pfarrer. Der Pastor lebt im Volksmund weiter.

Auch freikirchliche Geistliche werden nicht Pfarrer genannt; das ist aus der Abgrenzung zu den Landeskirchen begründet, aber auch aus der anderen Kirchenstruktur: Freikirchen sind Personalgemeinden und nicht territorial organisiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist ein Pfarrer das Oberhaupt einer Gemeinde. Ein Pastor kann die Aufgaben eines Pfarrers übernehmen, hat aber keine feste Pfarrstelle inne.

Wenn jemand einen Schweißerschein hat und schweißen kann - dann ist das sowas wie Pastor.

Wenn er jetzt auch noch eine Festanstellung als Schweißer hat, mit unbefristetem Arbeitsvertrag, dann ist das sowas wie Pfarrer.

:-)


Maximus40 
Beitragsersteller
 03.12.2008, 10:46

Hey, das verstehe ich! lächel Vielen Dank!

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Also: ich bin weder das Eine noch das Andere, aber für mich ist der gravierende Unterschied (neben Glaubensunterschieden) das Zölibat. Ein ev. Pfarrer darf heiraten und ganz "normal" leben (sogar mit Scheidung etc.). Der kath. Pfarrer muss das Zölibat befolgen. Das ist sowas von vorgestern ...!

Aber: ich habe gut Reden, ich hab's nämlich gar nicht mit der Kirche. Aber das ist ein ganz anderes Thema.


Maximus40 
Beitragsersteller
 03.12.2008, 10:39

Ich kenne Pastor und Pfarrer aus der ev. Kirche. Und das war hier eigentlich auch meine Frage. :-)

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Maximus40 
Beitragsersteller
 03.12.2008, 10:47
@tigeroli

Macht ja nichts. Danke sehr für Deine Mühe mir zu antworten.

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