Leider sind viele Antworten unvollständig.

Vorab: ich spare mir hier die weibliche Form; evangelische Pfarrpersonen sind in Deutschland mehrheitlich weiblich.

Zunächst gibt es regionale Unterschiede. Dasselbe Amt heißt in einigen norddeutschen Kirchen "Pastor", in den anderen Gliedkirchen der EKD "Pfarrer".

Dann gibt es in einigen Gebieten noch Spuren der historischen Trennung, die aber kirchenrechtlich nicht mehr von Belang sind: tatsächlich war vorreformatorisch und in den frühen evangelischen Kirchen nur der verantwortliche Geistliche einer Gemeinde (Pfarrei) Pfarrer, wie das in der katholischen Kirche noch heute gilt. Entsprechend wurden Geistliche, die dieses Amt nicht innehatten, als Pastor bezeichnet. Später wurden alle "Pfarrer" genannt, die dieses Amt ausfüllen durften, ob sie es de facto taten oder nicht, und inzwischen spricht man nur noch von Pfarrer. Der Pastor lebt im Volksmund weiter.

Auch freikirchliche Geistliche werden nicht Pfarrer genannt; das ist aus der Abgrenzung zu den Landeskirchen begründet, aber auch aus der anderen Kirchenstruktur: Freikirchen sind Personalgemeinden und nicht territorial organisiert.

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