Partner zieht sich immer mehr zurück, wie seht ihr das?
Es fing vor ca 3 Jahren an und wurde immer schlimmer. Begonnen hatte es mit einer Diagnose bei mir. Durch OP lief jedoch dann alles gut. Dann kam Corona, auch selbst stark erkrankt, Kurzarbeit usw
Dann hatte ich nochmal 2 Diagnosen, die nun regelmäßige Kontrollen, Behandlung usw mit sich bringen.
Inzwischen leide ich unter Todesängsten, wovon Partner am liebsten nichts wissen will.
Ich selbst habe Kind und will dafür natürlich noch länger da sein können .
Mit Partner kann man über nichts mehr reden, da alles als Vorwurf gesehen wird und auch Themen über Krankheit und Tod nicht gehört werden wollen.
Inzwischen ist alles wie eine Art WG und jede Sekunde wird geschaut, wie man Kontakt meiden kann.
Geredet wird jedoch ab und an über Alltagsprobleme, Klärungen, Planungen.
Alles scheint kaputt zu sein.
Könnt ihr ihn verstehen ?
Mich verstehen?
Was würdet ihr raten?
Alter Mitte Ende 40
"Rückzug" Nur vor dir, oder allgemein vor fast allen bisherigen Bekannten?
Am meisten von mir, Rest auch reduzierter.
Um welche drei Diagnosen geht es bei dir und was war das für eine OP?
Alles Richtung Krebs
Richtung Krebs oder Krebs?
Ohne Chemo im gesunden entfernt
6 Antworten
Krankheiten können eine Beziehung erheblich belasten.
Es wäre sicher interessant zu hören, wie dein Partner die Situation sieht. Vermutlich sieht er sie eher umgekehrt.
Du könntest die Situation dazu nutzen, die Beziehung insgesamt zu hinterfragen. Bietet sie dir überwiegend Unterstützung, oder ist sie eine zusätzliche Belastung?
Deine situation ist sehr schwierig, ich denke du kannst nicht arg viel machen außer das Gespräch mit deinem partner zu suchen. Rede mit ihm darüber wie du dich mit dieser distanz fühlst und höre ihm auch zu wenn er seine sicht der dinge mit dir teilen möchte.
Du könntest die Beziehung beenden aber das will auch eures kindes wegen wohl überlegt sein jedoch hat es den anschein als würde es so auch nicht weitergehen können.
Die Beziehung mit meiner Ersten verlobten hat meine Tumorerkrankung ( Gehirn ) auch nicht verkraftet.
Icjmh bin zwar immernoch nicht komplett geheilt aber habe 2 Jahre später meine jetzige Frau kennengelernt und das ist jetzt 20 Jahre her.
Führe ein klärendes Gespräch aber ich denke das wars.
Ich würde die Beziehung beenden, da es mit so einer Psychischen Verfassung sowieso keine große Hilfe ist einen Partner zu haben mit dem man über seine Sorgen nicht reden kann.
Das andere ist auch, dass ich bei so etwas auch die Geduld verlieren würde, wenn ich du wäre. Da ich mir denke " Denkst er ganz ehrlich, dass er unsterblich ist?" Sich nicht mit dem Tod zu beschäftigen ist einfach...Ich habe keine Worte dafür.
Denn irgendwann muss man sich mit Tod konfrontieren. Die Eltern Leben nicht ewig und irgendwann muss man lernen damit umzugehen. 🙄
Das Leben ist nun mal endlich. Angst vor dem Tod zu haben ist bescheuert.
Je besser man damit umgeht, desto gelassener lebt man auch. Man ist fähig das Leben so anzunehmen, wie es nun mal ist.
Wahrscheinlich müsst ihr das beide lernen. Am Ende ist es ja kein Zufall warum man ausgerechnet so ein Partner hat, der über den Tod nichts will, da man selber Angst vor dem Tod hat.
Es wird garantiert nicht leicht, da ihr lernen müsst loszulassen.
LG
Sandy
Auf Grund deiner weiteren Kommentare hier, könnte ich mir vorstellen, er ist auf psychischer Ebene überlastet, überfordert. Und wird nicht groß darüber reden, weil konservatives Rollenbild. Meine nächste Frage dazu deshalb. Was arbeitet er, und (was) erzählt er über seine Arbeit?
Dann noch ein Chef dahinter, der Druck macht, und du hast eine gute Erklärung. Das mit dem zahlreichen Kundenkontakt hatte ich irgendwie schon im Verdacht. Auf Dauer wird der sich immer gestresster und "kleiner" fühlen, kein Ding, was ein Mann erfahrungsgemäß, seiner Partnerin gegenüber gern breit ausrollen wird, wenn er diese noch eine Weile als solche bezeichnen möchte. Wenn ihr nicht höchst alternativ unterwegs seid.
Lies dir mal "Kleiner Mann, was nun", von Fallada durch. Dort wird die äußere Situation sehr gut beschrieben, aber die beiden Hauptprotagonisten, ein junges Pärchen, reagiert wesentlich offener miteinander, darauf.
Nein, besser, lest es euch gegenseitig vor! Oder schaut wenigstens den Film.
Reden täglich über seine Arbeit. Viel Kundenkontakt und die Ansprüche dieser immer größer. Sie wissen anscheinend nicht mehr was sie wollen oder doch wollen usw.