Oxymercurierung von Alkinen?

2 Antworten

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Auf der Zeichnung ist es doch deutlich zu sehen:

  • Die Doppelbindung klappt Richtung H und zwei H sind vorher schon vorhanden. Also hinterher drei.
  • Die Bindung O-H klappt rein und bildet danach die Doppelbindung zum O.

Drent257 
Beitragsersteller
 02.01.2020, 17:36

"Bindung O-H klappt rein" kannst du das bitte genauer erklären

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Kajjo  02.01.2020, 17:37
@Drent257

Die Bindung von O zu H klappt rein und bildet die Doppelbindung zum O.

Bei solchen Reaktionen wechseln Bindungen / Elektronenpaare ihre formale Position.

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Drent257 
Beitragsersteller
 02.01.2020, 17:44
@Kajjo

Aber warum ist das H-Atom dann nach der Bildung der Doppelbindung (C=O) plötzlich am anderen C-Atom ?

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Kajjo  02.01.2020, 17:46
@Drent257

...weil die Doppelbindung C=C zum H umklappt! Es entsteht eine Bindung zwischen -CH2 und dem H- das vorher am O war.

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Weil bei der Keto–Enol-Tautomerie der Wasserstoff der OH-Gruppe des Enols zum anderen Kohlenstoff wandert. Es tritt keine wunderbare Wasserstoffvermehrung auf.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Drent257 
Beitragsersteller
 02.01.2020, 17:46

Und wie geschieht diese Wanderung?

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indiachinacook  02.01.2020, 18:04
@Drent257

Die Tautomerie tritt auf, wenn zwei Säuren ein gemeinsames Anion haben; in der Praxis bedeutet das, daß sich die stärkere Säure (das Enol) sehr rasch (weil ja nur H⁺ verschoben wird) zum Keton umlagert. Wir machen das jetzt für die Um­lage­rung vom Ethenol zum Ethanal, weil dann die Formeln klein bleiben.

CH₂=CH–OH ⟶ CH₂=CH–O⁻ + H⁺

Alle OH-Gruppen sind irgendwie sauer, aber die neben einer C=C-Doppelbindung (z.B. Phe­no­le) besonders stark. Also bildet sich eine Art Alkoholat-Anion („Eno­lat“), aber das ist tricky, denn man kann eine zweite meso­mere Gernz­struktur dazu auf­schre­iben, bei der die negative Ladung nicht am Sauerstoff, sondern am gegen­über­lie­gen­den Koh­len­stoff hängt, indem man die Doppelbindung verschiebt.

[ CH₂=CH–O⁻ ⟷ ⁻CH₂–CH=O ]

Wir reden hier von Mesomerie, also ist das dasselbe Teilchen, das sowohl Enolat- als auch Carbanion-Charakter hat. Da CH-Bindungen im Regelfall sehr wenig sauer sind, ist das Carbanion eine viel stärkere Base als das Enolat, und fängt sich das he­rum­flat­tern­de H⁺ (muß nicht dasselbe sein, sondern kann auch von einem Nach­bar­mole­kül kommen) leicht wieder ein:

⁻CH₂–CH=O + H⁺ ⟶ CH₃–CH=O

Und so bekommen wir aus dem Enol einen Aldehyd oder ein Keton. Da der Me­cha­nis­mus nur eine Deprotonierung/Protonierung ist, laufen diese Reaktionen sehr rasch ab, und man kann nur eine der beiden Spezies (Enol bzw. Al­de­hyd/Ke­ton) isolieren, in den meisten Fällen ist das die die Carbonylverbindung, aber es gibt auch stabile Enole wie z.B. Vitamin C, dann die ist Car­bo­nyl­form un­zu­gäg­lich.

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