Ost-Deutsche auf dem Land. Haben solche Menschen in der Regel Kontakt mit Menschen mit Migrationshintergrund?

7 Antworten

Ich erzähle die Thematik mal andersherum - denn nicht Bundesländer sind entscheidend, sondern das Milieu wäre das Kriterium: Auf dem flachen Land beklagen sich auch im ach so netten und christlichen "Westdeutschland" am laufenden Band reaktionäre katholische Spießer, kleine Arbeiter und Bauern gerade dort massiv und nicht selten absolut verächtlich und polemisch über Ausländer und Zuwanderung oder gar Überfremdung und betreiben ggf. aktive Hetze, wo man im Dorf oder in der kleinen Gemeinde immer noch weitestgehend unter sich ist, wo man mit Geflüchteten und Ausländern im eigentlichen Sinne nie zu tun hat, wo es kein Asylbewerberheim gibt, wo man selbst arrivierte, seit Generationen hier lebende Türken, Jugoslawen oder Italiener usw. nur alle Jubeljahre in einem ihrer Gastrobetriebe in der Stadt oder im Fernsehen sieht, wo selbst ein Zugezogener aus einem anderen Ort schon als Fremdling gilt und wo man immer Angst hat davor, dass einem irgendwas weggenommen wird.

Ich habe in meiner Heimat einige beklemmende und ekelhafte Sachen erlebt, besonders infam waren übrigens nicht mal "Einheimische", sondern Sudetendeutsche, die man herkunftsmäßig sogar auf einen bestimmten Landkreis im Böhmerwald eingrenzen konnte, die selber geflüchtet waren und austeilten, bis kein Blut mehr kam, das Ganze garniert von ihrer rosenkranzartigen "ich weiß ja net"-Mentalität und unerträglicher Frömmelei.

Je süddeutscher und katholischer es wird, umso schlimmer wird es - genau da, wo die Lieblingsworte der Leute "demütig" und "geduckt" und "Herrgott" sind, wo man CDU oder CSU wählt und in die Kirche rennt, sobald es bimmelt, beim Vaterunser zu weinen beginnt und die betenden Dürerhände über dem Esstisch hängen hat, damit die Speisen "gesegnet" werden. Den Rest wird sich der denkende Leser selbst erklären können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Liebe und gegenseitiges Verständnis könnten jede Hürde überwinden. Dass es vielen davon fehlt, ändert daran nichts.

Bei Restaurantbesuchen und bei Baudienstleistungen kommen sie mit Polen, Griechen, Spanier in Kontakt. Das sind aber nicht die Menschen, die sie tolerieren.

Du solltest Dir auch mal die offiziellen Statistiken des BKA ansehen. Dann würdest Du nicht mehr von "wenigen Zehntausend" sprechen.

Viel Erfolg


NBGcool 
Beitragsersteller
 02.08.2024, 09:56

Klär mich auf.

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Das Fremde macht Angst - das bekannte deutlich weniger (außer es ist ein wütender Dino oder ne Atombombe).