Ohm im laufenden Betrieb messen?

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Viele behaupten, der Multimeter würde bei dieser Messung selbst Strom abgeben, welcher dazu führen könnte, dass Komponenten durchbrennen.
Ist das wahr? Wenn das Stimmen sollte, dann müsste ja ein Multimeter bei Widerständen von 100k richtig Energie aufwenden um diesen zu durchdringen, oder nicht?

das müssten dann aber schon sehr sensible komponenten sein, die mesströme von so einem multimeter sind sehr klein. je größer der zu messende widerstand ist, desto höher ist die messpannung und desto niedriger ist der messtrom.

wir haben auf der arbeit einen netzstester von fluke, der hat eine spezialeinstellung für sehr kleine widerstände, da könnte der messtrom relativ hoch ausfallen, aber beim normalen multimeter ist er sehr gering - also kein grund zur panik.

Wie viel Ohm muss ich zwischen LED und 9V Batterie klemmen damit die LED nicht durchbrennt?

das hängt von der LED bzw. der Spannung der quelle ab. diese ist ja mit 9 volt in deinem fall bereits definiert.

LEDs haben in der regel, achtung! es gibt hier auch ausnahmen, je nach farbe bestimmte flusspannungen. das fängt bei infrarot mit 1,3 volt an, geht über rot mit 1,6 volt, gelb mit 2 volt, grün mit 2,2 volt bis hin zu blau mit 3,7 volt bis weiß mit 3,9 volt. gerade bei blau und weiß, kann das leicht varieren. ein blick ins datenblatt hilft.

der zweite wichtige faktor ist der betriebsstrom der LED. meistens sind das 20 mA, es gibt aber auch low courent leds, die mit nur 2 mA auskommen oder hochleistungseleds die deutlich mehr verkraften, teilweise 100 oder sogar 200 mA auch hier gilt - ins datenblatt gucken.

man kann das aber auch ausrechnen. nehmen wir mal eine gelbe LED mit 20 mA zu grunde. das ist schön im kopf zu rechnen.

die LED hat eine flusspannung von 2 volt. fehlen bis zu 9 volt noch 7 volt. die müssen wir also im widerstand verheizen.

die ohmsche formel lautet:



also widerstand ist spannung durch strom.

zu beachten dabei! wir rechnen NICHT mit mA sondern mit A unsere 20 mA sind also 0,02 A. dem nach wären wir also bei 350 Ohm... (7 / 0,02)

ich würde in der praxis einen 390er nehmen. das ist in der reihe E24 der nächst verfügbare widerstand und die paar mA weniger lassen die LED auch nicht wesentlich dunkler leuchten.

Wieso kann nicht jede Glühbirne gedimmt werden? Ob sie nun normal läuft oder ich ein Potentiometer mit in die Schaltung nehme, dass kann doch der Glühlampe völlig egal sein. Wieso also werden einige Leuchten als nicht Dimmbar deklariert?

glühlampen lassen sich über die regelung der versorgungsspannung generell dimmen. bei leuchstofflampen und leds schaut das ein wenig anders aus. hier muss mit anderen techniken gearbeitet werden. dabei spielt es auch eine nicht unerhebliche rolle, welches betriebsgerät verbaut wurde.

LEDs und Leuchtstofflampen werden über den betriebsstrom geregelt. bei modernen leuchstofflampen mit elektronischen vorschaltgeräten kann man das entsprechend umsetzen, dass der ausgang geregelt wird. im idealfall hat das betriebsgerät einen steuereingang, der über ein 0-10 volt signal sauber informationen liefert.

es gibt auch buslösungen wie DALI oder KNX, da könnte ich ganze romane zu schreiben.

kommen wir noch mal poti als dimmer für die glühlampe zurück. das ist nicht die beste lösung, weil der poti praktisch all das verdauen muss, was die glühlampe über lässt.

nehmen wir mal an, du regelst so weit runter, dass an der lampe von 230 volt nur noch 50 ankommen. dann muss der poti die restlichen 180 verheizen (sihe widerstand vor der led)

über phasen an bzw. abschnitt, so lassen sich auch lampen mit gewickelten transforatoren dimmen, kann man bei wechselstrom energiesparend dimmen, bei gleichstrom bietet sich die methode der pulsweitenmodulation an. hier wird einfach der strom so schnell aus und eingeschaltet, dass die lampe nicht ihre volle helligkeit erreichen kann.

lg, Anna

PS: noch ein kurzes wort zur LED und dem Widerstand. willst du mehrere LEDs betreiben, empfielt sich, ketten zu bilden, um mit der flusspannung möglichst nahe an die quellspannung heran zu kommen, so vermeidest du unnötige verluste.

bleiben wir noch mal bei den gelben leds. wenn wir vier davon in reihe schalten, dann haben wir bis zu den 9 volt nur noch ein volt das verheitzt werden muss. es wird also ein wesentlich größerer teil der energie in die leds gesteckt.

Ohm im laufenden Betrieb messen?

Geht gar nicht, da an den Bauteilen Spannung anliegen kann und unter Umständen das Multimeter zerstört wird. Ergibt ein falsches Messergebnis bei nicht entfernten Bauteilen in einen Schaltung.

Viele behaupten, der Multimeter würde bei dieser Messung selbst Strom abgeben

Die haben recht, bei der Messung von Ohm liegt auf den Messspitzen eine Spannung an.

dann müsste ja ein Multimeter bei Widerständen von 100k richtig Energie aufwenden um diesen zu durchdringen, oder nicht?

Nein muss es nicht, da gute Multimeter ein sehr hohen Innewiderstand haben und mit sehr kleinen Messströmen zurecht kommen.

Wie viel Ohm muss ich zwischen LED und 9V Batterie klemmen damit die LED nicht durchbrennt?

Dafür sollte man das Datenblatt für den Typ LED zu rate ziehen und von vorneherein mit einer kleineren Spannung befeuern.

Wieso kann nicht jede Glühbirne gedimmt werden? Ob sie nun normal läuft oder ich ein Potentiometer mit in die Schaltung nehme, dass kann doch der Glühlampe völlig egal sein.

Glühbirnen gibt es nicht, denn Birnen wachsen an einem Baum und sind essbar. Die s. g. Glühbirnen nennt man Glühlampen. Das was du meinst sind Leuchtmittel. Das ist der Überbegriff für alles was aus Strom Licht macht, wobei eine Glühlampe einen Glühfaden hat. Dazu zählen normale Glühlampe wie auch Halogenlampen. Um die Helligkeit einer Glühlampe zu verändern nimmt einen Dimmer und kein Potentiometer. Könnte man zwar theoretisch machen, dafür bräuchte man aber sehr leistungstarke Potis und der Stromspareffekt wäre dahin, weil die Leistung die nicht an der Lampe ankommt am Poti verbraten wird. Ein Dimmer arbeitet nach einem anderen Prinzip und ist somit Stromsparend wen man Ihn runterregelt.

Wieso also werden einige Leuchten als nicht Dimmbar deklariert?

Das ist bauartbedingt und hat was mit den physikalischen Eigenschaften zu tun. Da dein Wissen bezüglich Elektrotechnik und Elektronik begrenzt ist würde das hir zu weit führen. Mit dimmen ist ein Dimmer gemeint und nich ein Potentiometer.

Manchmal haben Dimmer eine Leistungsuntergrenze und gehen bei Abschluss einer zu schwächen Glühbirne kaputt.

Alle Leuchtmittel mit eingebauter Elektronik, wie Energiesparlampen, oder Halogenlampen mit vorgeschaltetem Trafo, kann man nur mit speziell dafür geeigneten Simmern dimmen.

LED s lassen sich deswegen schlecht dimmen, weil unser Auge den Spitzenwert des Lichts als effektive Helligkeit empfindet. Man spart dabei zwar auch Strom, verändert aber kaum die scheinbare Helligkeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

zur 1 und 2 frage kann ich nichts sagen jedoch zur 3 die neuen Glühbirne haben einen Trasformer der den strom für die richtigen Spannung erzeugt spannst du jedoch einen Dimmer zwischen kann der Transformer nicht mehr Richtig arbeiten er bekommt zu wenig Strom um zu Arbeiten er versagt, die Birne flackert oder geht überhaupt nicht an sobald du am Dimmer drehst

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gluglu  10.09.2019, 07:39

... der den Strom für die richtige Spannung erzeugt...

Die Leuchtmittel haben im Socken ein kleines Schaltnetzteil, was aus den 230V die Betriebsspannung der LEDs erzeugt. Das Schaltnetzteil taktet, abhängig von Ein- und Ausgangsspannung entsprechend so schnell, das seine Ausgangsspannung passt. Senkst Du die Eingangsspannung ab, beschleunigt das Netzteil und steuert so lange dagegen, wie es aus der in diesem Moment anliegenden Eingangsspannung noch die nominale Ausgangsspannung erzeugen kann. Schafft es das Netzteil, werden die LEDs schnell in einem sehr kleinen Regelbereich des Dimmers dunkel und gehen dann aus. Regeln lassen sie sich über den Dimmer nicht, es sei denn, sie sind speziell für Dimmer gebaut und messen die Eingangsspannung.

Zu 1:

  1. Dass es Strom abgibt, ist wahr. Das Messgerät tut nichts weiter, als eine definierte Spannung draufgeben, Strom messen und dann das ohmsche Gesetz anwenden. Auch direkte Messmethode genannt.

Der Strom bewegt sich bei mehreren kOhm im µA-Bereich. Daher sind billige MM oft ungenau.

Und ja: Sehr empfindliche Bauteile können beschädigt werden. Durch ein IC würde ich damit nicht messen (wer macht das schon...^^).

Ganz wichtig: Das Bauteil aus der Schaltung entfernen, bevor du es durchmisst - Allein schon für einen unverfälschten Messwert.

Zu 2:

Kommt auf die LED an.

So wählen, dass der maximal zulässige Strom nicht überschritten wird. Besser ist ohnhin, den Strom etwas geringer zu wählen, damit die LED nicht am Limit läuft.

R = (U - U_led) / I_led

Ergebnis auf den nächsten verfügbaren Wert aufrunden. Bei knapper Dimensionierung an die Widerstandstoleranz denken.

Zu 3:

Glühlampen sind bis auf eine Ausnahme immer dimmbar: Halogen

Diese lassen sich zwar genauso elektrisch dimmen, aber dann funktioniert das Halogen-Prinzip nicht mehr richtig und die Lebensdauer ist dann stark verkürzt.

PS: Ein klassischer Glühlampendimmer ist nicht nur ein Poti, sondern eine Phasenanschnitt- oder Phasenabschnittsteuerung :).

Woher ich das weiß:Hobby