Ökologie - Pflanzen auf Stickstoffarmen/trockenen Boden?

1 Antwort

Die Goldrute benötigt sehr viel Stickstoff, kann aber auch trockene Standorte vertragen.

Feuchtigkeit ist also nicht so wichtig. Sollte wenig Stickstoff vorhanden sein, dann ist das der limitierende Faktor. Feuchtigkeit ist nur ein Bonus. Daher ist zu eigentlich zu erwarten: Am besten feucht/N+(viel N), dann trocken, N+ und etwa gleich (schlecht) trocken,N- und feucht/N-.

Doch nun sagt die Tabelle aus, dass trocken/N- besser ist als feucht/N-! Wie kann das sein?

Ich kenne die Tabelle nicht, aber ich nehme an, dass sich das auf natürlich Verhältnisse bezieht und nicht auf "Laborbedingungen". Und da bekommt unsere Goldrute Konkurrenz durch andere Pflanzen.

Wenn der Boden Stickstoffreich ist (besonders toll wenn noch feucht) dann ist sie fast allem anderen um sich herum überlegen (wächst wie Unkraut). Interessant wird es bei Stickstoffarmen Böden.

Wenn der Boden Stickstoffarm ist, ist die Feuchtigkeit fast egal. Aber andere Pflanzen werden Stärker durch fehlende Feuchte beeinflusst als durch den Stickstoffgehalt. Diese wachsen also viel besser bei feuchten (N-) Boden als bei trockenen (N-) Boden. Daher hat unsere Goldrute mächtig Konkurrent bei dem feuchten (N-) Boden und wenig Konkurrenz bei dem trockenen (N-) Boden.

Das ist der Unterschied von Pflanzenkunde und Ökologie. Die Pflanze für sich genommen würde genauso gut oder sogar ein klein bisschen besser bei feuchtem Boden(N-) wachsen als bei trockenem. Aber im Gesamtsystem gilt das eben nicht mehr.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Studium als Diplom Biologe

01andreas 
Beitragsersteller
 31.03.2023, 15:11

Wow, echt super der Text. Danke für deine gute Erklärung, hat mir weitergeholfen!

0