Obst und Gemüse aus Málaga - habt Ihr Ideen oder wisst was darüber?

2 Antworten

In Gewächshäusern wird hauptsächlich in der Provinz Almería angebaut. In der Provinz Málaga hauptsächlich auf Feldern und im "Campo":

z.B. Avocados, Tomaten, Alcachofa, Oliven, Mangos (La Axarquía), Mandeln, Kürbis, Zitrusfrüchte, etc... Ausserdem: Kräuter wie Petersilie, Cilantro, Minze...

Quatsch. In Málaga hast du keine Gewächshäuser bzw. nur sehr sehr vereinzelt. Almería ist die Provinz mit den Gewächshäusern, weil dort im Schatten der Sierra Nevada fast kein Regen runterkommt und auch die Gegend flacher ist. Um Málaga herum ist alles bergig, sieht man mal von den Flusstälern ab.

Es gibt 3 Hauptanbaugebiete in Málaga:

Die Axarquía, das ist die Gegend östlich von Málaga (also vom östl. Ortsende Málagas bis zum Ende der Provinz Málaga bei Nerja/Maro). Dort wird traditionell auf Terrassen angebaut. Also keine "Stockwerkbau" (und was man sich da negativ drunter vorstellen könnte), sondern werden seit vielen Jahrhunderten in den sanften Hügel des Hinterlandes allerlei tropische Früchte angebaut, hauptsächlich Feigen, Granatäpfel, Chirimoya, Mandeln, aber auch Avokados, Mangos, Bananen usw. In Terrassenform, damit es eben (kleine) horizontale Anbauflächen in den Hügeln gibt. Jedoch nicht ganz so terrassenförmig wie z.B. auf Gomera oder in den Anden, denn die Hügel sind sanfter, werden jedoch oft leicht abgestuft. Traditionell.

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Das Guadalhorcetal, das ist die Gegend westlich von Málaga (also vom westl. Ortsende bis zur El-Chorro-Schlucht. Eine Gegend, die teilweise wie im wilden Westen aussieht. Dort werden vor allem Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen) angebaut, aber auch Wein oder Artischocken.

Die Montes de Málaga, das ist die Gegend nördlich von Málaga (also vom nördlichen Ortsende bis nach Antequera. Dort wurde traditionell Wein angebaut: der berühmte Málaga Dulce Süßwein, der aus im August sonnengetrockneten Rosienen gewonnen wird und damals zu Beginn des Amerikahandels bekannter war als z.B. heute Sherry. Leider wurde aus Amerika dann auch die Reblaus eingeschleppt, die über Jahrzehnte kahle Berge zurückließ, bis diese dann bewaldet wurden. Der Wein überstand die maurische Herrschaft, weil er dort als Medizin galt. Er ist übrigens auch in manchen Halsbobons enthalten. Vor ein paar Jahren bekam ein Málaga-Dulce-Wein den internationalen Preis für Öko-Weine. Die Flasche kostet aber 40 €. Es gibt aber auch viel günstigeren im Handel ;-) In den Montes de Málaga werden auch Oliven angebaut. Es gibt dort alte Ölmühlen und Bodegas.

Ansonsten werden natürlich auch alle möglichen Obst- und Gemüsesorten angebaut, die halbwegs hitzebeständig sind und keinen großen Wasserverbrauch haben (Äpfel z.B. nicht). Bananen wachsen dort in ein paar Gärten, jedoch ist die Zucht relativ aufwendig (hoher Wasserverbrauch). Das ist mehr für tropische Gegenden geeignet, wo es auch mehr regnet. Ebenso ist der meist spärliche Regen bei Avokados ein Problem.

Das vorgenannte Guadalhorce-Tal ist ein Flusstal, welches von Bergen umgeben ist und in Málaga-Stadt endet. In den Bergen gibt es auch mehrere große und kleine Stauseen, die den Trinkwasserbedarf der Stadt sichern. Solang keine Wasserknappheit herrscht, werden auch die Plantagen des Guadalhorce-Tals bewässert, ein natürliches Überschwemmungsgebiet bei Regen.

Der Klima-Ziklus ist oft so, dass es 5 trockenere Jahre gibt, auf die 2 regnerische Jahre folgen, in denen die Stauseen wieder volllaufen und für die nächsten 5 Jahre Wasser spenden. Sollte das nicht ausreichen gibt es noch 2 Meerwasser-Entsalzungsanlagen.

Zurück zum Obst und Gemüse. Der Großteil des biologisch angebauten Obst und Gemüses geht ins Ausland. Es gibt aber viele kleine Anbauer, die ggf. kein Ökosiegel haben, aber ebenfalls ökologisch anbauen und wo auch eine Orange noch Orange aussieht, nicht wie ein Ei dem anderen gleicht. Gerade diese fallen durch die EU-Normen, wo ja selbst Bananen eine bestimmte Krümmung haben müssen, Schalenfehler streng beweret werden usw. usw. Ich persönlich bevorzuge dagegen das Obst und Gemüse von den lokalen kleinen Gemüseläden (nicht aus dem Supermarkt), die meist selbst anbauen. Da kosten dann auch schonmal 3 Kilo Orangen 1 Euro, weil die Schale dicker ist oder die Orange unförmiger ist und somit in der EU unverkäuflich. Vom Geschmack aber unvergleichlich gut.