Notarfachangestellte zu Verwaltungsfachangestellte?
Hallo :)
ich habe am 01.08.2020 meine Ausbildung zur Notarfachangestellten begonnen (auf 2 Jahre verkürzt) und merke, dass mir die Arbeit dort einfach zu einfälltig ist und mir keinen Spaß macht. Rechtsthemen finde ich absolut spannend und toll, weshalb ich diese gern in meinen Beruf eingebunden hätte, nur die Arbeit gefällt mir nicht im Notariat.
Nun überlege ich die Ausbildung noch in der Probezeit (2 Monate) abzubrechen und mich nochmal umzusehen nach einer Ausbildung, die mir wirklich Spaß macht, da mir das sehr wichtig ist.
Hierzu wäre ggf. der Beruf der Verwaltungsfachangestellten was. Nun die Frage, inwieweit sich diese Ausbildung zu meiner unterscheidet?
Toll wären Antworten von Personen, die sich mit den beiden Berufen auskennen.
Danke schonmal im Vorraus.
2 Antworten
Also ich hab dieses Jahr meine Ausbildung zum Verwaltungfachangestellten abgeschlossen. XD
Inwiefern es sich vom Notarfachangestellten unterscheidet, kann ich dir nicht sagen, aber selbst der Beruf ist unter sich verscheiden. Je nachdem welche Fachrichtung du wählst, hast du unterschiedliche Bereiche in der Ausbildung.
Im erst Ausbildungsjahr befasst du dich mit Staats-, Vertragsrecht, dem BBiG und Haushaltswesen. Beim zweiten Ausbildungsjahr kommt dann Rechnungswesen, Büroorganisation, allgemeines Verwaltungsrecht, Arbeits- und Tarifrecht, Beamtenrecht und allgemeine Wirtschaftslehre hinzu.
Im dritten Ausbildungsjahr kommt dann der spezielle Teil der Ausbildung. In meinem Fall war es Sozialrecht, besonderes Verwaltungsrecht, Wirtschaftspolitik, Organisation privatrechtlicher Unternehmen und Kosten- und Leistungsrechnung hinzu. Die anderen Fachrichtungen kannst du in der VO VfA nachsehen.
Über die 3 Jahre verteilt nimmst du dann noch an einem Einführungslehrgang, einem Zwischenlehrgang (mit Zwischenprüfung) und einem Abschlusslehrgang (mit Abschlussprüfung) teil, welche die oben genannten erlangten Kenntnisse von der Berufsschule vertieft und ausweitet.
So läuft es zumindest in Sachsen-Anhalt ab und ich bin in die Fachrichtung Kommunalverwaltung ausgebildet. Diese Ausbildung ist auch wirklich anspruchsvoll, weshalb ich wirklich nur dazu raten würde, wenn dir sowas auch wirklich Spaß macht.
Ich hoffe ich hab dich jetzt nicht verschreckt und LG. XD
Der Notenspiegel ist bei uns in Sachsen-Anhalt echt die Härte, du musst außerdem dazu in der Lage sein, dir schnell Sachen anzueignen, da ein Schuljahr in der Berufsschule aus gerade mal höchstens 12 Wochen besteht. Pures Auswändiglernen bringt sich nicht weiter, du musst es verstehen.
Und da du 14 Lernfelder haben wirst und ein Berufsschulblock aus nur 6 Wochen besteht, kommen alle Tests und Klassenarbeiten mit einem Mal auf dich zu...
Abwechslung hast du wirklich viel, da die Rechtsgebiete, in denen du dich aufhältst sehr weitläufig sind. XD
Also es ist echt nicht ohne...
In der Probezeit kannst du zwar jederzeit die Ausbildung abbrechen, aber in den öffentlichen Dienst kommst du nur über das Bewerbungsverfahren für das NÄCHSTE Jahr.
Ich denke auch dass eine Weiterführung der Ausbildung (bei paralleler Bewerbung für den Öffentlichen Dienst 2021) Sinn ergibt. Vor allem kannst du das schön auch in der Bewerbung benutzen, in etwa so: "Obwohl ich festgestellt habe, dass mir Reno nicht liegt blabla...ziehe ich es durch, bis ich Ihre Zusage habe". Wer nach 2 Monaten in den Sack haut ohne eine neue Stelle zu haben beweist eigentlich nur, dass er/sie keine Verantwortung für sich selbst übernimmt.
Die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten ist ja lediglich eine Überlegung. Ich möchte mir sicher sein und dazu auch ein längeres Praktikum machen, was schlecht funktioniert, wenn ich noch in einer anderen Ausbildung stecke.
Falsch! Ich habe ein Praktikum gemacht, leider konnte ich dies während dem Jahr in meiner Schule nur für 2 Tage machen. Und als dann Corona kam, war ein weiteres Praktikum noch schwerer.
Ich fühlte mich während dem Praktikum sehr wohl, leider konnte ich nicht viel an Tätigkeit dort ausüben, weshalb ich nun nach einem Monat, in dem ich, da ich die Ausbildung verkürze, viel mehr zu sehen bekommen habe, feststellen musste, dass die Arbeit mir keinen Spaß macht.
Genau und dort war ich. :) und informiert habe ich mich auch ausreichned! Wie gesagt, mich interessieren Rechtsthemen wirklich sehr und es ist nicht gerade selten, dass man (trotz ausreichender Recherche und Beratung) eine komplett andere Auffassung einer Tätigkeit/Ausbildung/Berufsbildes hat und anschließend eines besseren belehrt wird.
Ich habe hier eine Nachricht geschrieben, um etwas Hilfe zu erhalten und keine Vorwürfe.
Niemand macht dir Vorwürfe und DerHans ist nicht für Vorwürfe bekannt, so wie ich das sehe. Aber du musst verstehen dass auch konstruktive Kritik wehtun kann. Alles in allem bekommst du hier ein recht klares Feedback. Es steht dir frei das daraus zu extrahieren was du für sinnvoll erachtest.
Naja, als konstruktive Kritik sehe ich das eher weniger, wenn man jemandem vorwirft sich unzureichend informiert zu haben, ohne die ganze Geschichte zu kennen.
Ja, ein recht klares, negativ eingestimmtes Feedback, das mir absolut nicht weitergeholfen hat mit meinem Problem.
Also darf ich auf einer Plattform wie gutefrage.net nicht erwarten, dass ich eine Antwort auf meine Frage bekommen?
Alles andere sind Antworten, die ich nicht brauche.
Natürlich wirft man das Handtuch weil man sich nicht richtig informiert hat. Andere Gründe kommen einem da natürlich nicht in den Sinn, klar.
Ja, das ist mir klar. Ich müsste ein Jahr überbrücken, was aber sehr gelegeb kommen würde, da ich dadurch viele Praktika machen kann, um herauszufinden, was mir wirklich Spaß macht.
Ich frage mich nur, ob der Beruf der Notarfachangestellten nicht zu ähnlich mit dem der Verwaltungsfachangestellten ist.
Das ist ein Grund warum mich der Beruf so sehr interessiert. Die Arveit ist um einiges abwechslungsreicher.
Nun noch eine kleine Frage, die Sie lediglich beantworten können, wenn sie wollen: Wenn ich die Ausbildung nach 1 bzw 2 Monaten, also in der Probezeit abbreche, muss ich dies dann in meinem Lebenslauf oder Anschreiben angeben?
Selbstverständlich müsstest du erklären, wieso du mitten im Jahr eine Ausbildung suchst. Du kannst nicht einfach sagen, dass du mal ein Jahr eine "Auszeit" brauchtest.
Und stell dir nicht vor, dass du als Verwaltungsangestellte, dass einmal durch das gesamte Rathaus wanderst. Dort wirst du für ein Fachgebiet ausgebildet und dabei bleibst du dann auch.
Es wäre nicht Mitten im Jahr. Der ganz normale Bewerbungszeitraum in meiner kleinen Stadt für den Beruf der Verwaltungsfachangestellten geht bis zum 30.09.2020 für das Jahr 2021.
Das ist mir klar, aber ich sehe mehr und lerne um einiges mehr, um mich letztendlich auf ein Fachgebiet zu spezielisieren, welches mir wirklich liegt, verstehen Sie was ich meine?
Wow, danke für die tolle und ausführliche Antwort!
Verschreckt hast du mich absolut nicht. Rechtliche Themen interessieren mich wirklich sehr und Abwechslung finde ich super!
Inwiefern ist die Ausbildung denn anspruchsvoll?