Nordisches Modell oder ein liberales Deutschland?
Ich weiß nicht was ich von den Skandinaven halten soll. Auf der einen Seite sind sie extrem Konservativ, wenn es um sexuelle Entfaltung geht, wie z.B. Sexarbeit, Pornographie und alles was mit öffentlichen und allgemein verfügbaren Sex angeht, sowohl für Männer als auch Frauen. Auf der anderen Seite sind sie extrem feministisch, bis hin zum Kommunismus mit einem Sektenhaften "Die Welt ist für alle heil getue" aber sie waren furchtbar schnell, als es um die NATO Mitgliedschaft ging. Und man, wie schnell die all ihre Bevölkerung an den Gewehren trainieren ließen, besonders in Schweden. Villa Kunterbunt, war dann ganz schnell umgebaut zum Feldlager, gleichzeitig sind sie auch ziemlich Neoliberal und Technokratisch was ihre ganzen Digitalisierung und ihr Bargeldloses System angeht.
Bin absolut kein Fan davon, dass man mein Autokennzeichen von jedermann öffentlich tracken lassen kann. Ich verstehe schon, dass es kulturelle unterschiede gibt, aber einiges geht mir dort zu weit.
Ich weiß nicht. Ich kann sie nicht wirklich mögen, aber auch nicht wirklich hassen. Eines aber weiß ich. Dort hinziehen würde ich niemals. Die sind mir zu schräg, idealistisch und perfektionistisch. Kann mit Sozial Experimental Gesellschaften nicht viel anfangen.
Jeder sollte tun was er oder sie für richtig hält, ohne einer ideal Vorstellungen von einer perfekten Gesellschaft nachzulaufen, die nahezu unerreichbar ist.
Wie seht ihr das? Ich finde Deutschland und Mitteleuropa in vielen Punkten Liberaler und offener, als Skandinavien.
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
7 Antworten
Ich denke, dass auch D von skandinavischen Ländern lernen kann, zB in der Sozialversicherung.
Ja, zumindest bei der Rente und Grundsicherung wäre das ein Punkt. Nur ich glaube das wird nicht funktionieren bei uns, weil wir keinen Rohstoff gedeckten Staatsfond besitzen und auch keine relevanten Rohstoffe haben. Soviel ich weiß, ist das Rentensystem Kapitalgedeckt durch den Gas und Erdöl Sektor, zumindest in Norwegen. Deutschland bezieht glaube ich 25 - 40 % Erdgas aus Norwegen.
Sexarbeit ist für dich "sexuelle Entfaltung"?
Das ist schräg.
"mit einem Sektenhaften "Die Welt ist für alle heil getue" aber sie waren furchtbar schnell, als es um die NATO Mitgliedschaft ging."
Was hat das mit "Sekten" zu tun? Verstehe ich nicht.
Und die NATO ist eine Einrichtung, die uns alle vor den Russen schützt.
Ich weiß nicht, ob du das genügend bedacht hast.
"Jeder sollte tun was er oder sie für richtig hält, ohne einer ideal Vorstellungen von einer perfekten Gesellschaft nachzulaufen, die nahezu unerreichbar ist."
Die Schweden tun das, was sie für richtig halten.
Ich glaube, die schräge Idealvorstellung hast eher du (Sexarbeit als sexuelle Entfaltung, das ist ein bemerkenswerter Euphemismus).
Nein. Ist es nicht. Es gibt reichlich Bewegungen in den USA und Deutschland die seit Jahrzehnten dafür kämpfen. Das die Prostitution als normale Arbeit anerkannt wird und ihr Schattendasein verliert. Das Wort Sexabeit wurde unter anderem von der amerikanischen Bürgerrechtlerin Carlo Leigh ins Leben gerufen.
Der Begriff „Sexarbeiter“ (englisch sex worker) wurde 1978 von Carol Leigh im aktivistischen Sinn geprägt.[4] Leigh verstand sich dabei als Feministin.[5] Der Begriff sollte die mit der Prostitution und ähnlichen Dienstleistungen im Bereich der Sexualität verbundenen negativen Konnotationen abbauen und diese Tätigkeiten in eine Reihe mit anderen Dienstleistungsberufen stellen.[1][6] In den Vereinigten Staaten (USA), wo der Begriff entwickelt wurde, ging es vor allem darum, Prostitution und Prostituierte zu entkriminalisieren. Prostitution sei keine Straftat, sondern eine Form der Erwerbstätigkeit. Während in den USA der Begriff „sex work“ in Gesetzestexten verwendet wird,[7] ist der Begriff in Deutschland bisher nicht als juristischer Begriff etabliert.
Interessenvertretungen riefen den 17. Dezember als „Internationalen Tag gegen Gewalt an Sexarbeitern“ (International Day to End Violence Against Sex Workers) aus
In Deutschland setzen sich die FAU- Freie Arbeiter Union und der Hydra Verein dafür ein. Es gibt aber auch einen Dachverband für Sexuelle Dienste Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen. Vielleicht wäre es für dich gut, wenn du dir vorher mal beide Seiten anhörst, statt Phrasen von Alice Schwarzer nachzuquatschen.
Das sollten alle Länder selbst bestimmen. Ich lebe seit 27 Jahren in Schweden und sehe das erheblich differenzierter. Deine Frage beruht doch hauptsächlich auf Stereotypen. Dass Kinderpornographie in Schweden illegal ist, finde ich völlig richtig.
Herstellung und Vertrieb von Erwachsenenpornografie sind in Schweden völlig legal. Wenn du die Einschränkung des Zugangs zu Pornographie bemängelst, kann sich das ja nur auf die illegalen Formen beziehen.
Nein, diese Formen meinte ich nicht. Aber wie sieht es dann mit den Darstellerinnen aus? Wenn der kauf von Sexangeboten für Männer verboten ist, wie sieht es dann für Darsteller und Darstellerinnen von Pornographischen Filmen aus? Wenn sie in Schweden arbeiten.
Die bekommen Gehalt wie alle Schauspieler. Wie soll das sonst gehen?
Die skandinavischen Staaten sind wirklich sehr progressiv auch was z.B die Elektromobilität angeht. Ich finde sowas sehr sinnvoll. Ich meine diese Länder sind wirklich keine failed states und verschiedenste Studien haben auch gezeigt das die Skandinavier traditionell glücklicher sind als die Mitteleuropäer. Es zeigt also das deren fortschrittliche Politik konkrete Auswirkungen auf die Bürger hat
Das beschissene Prostitutionsgesetz in Deutschland hat Deutschland zum Puff Europas gemacht mit Zwangsprostitution und Menschenhandel. Es ist eine absolute Schande!
Meinst du das Prostituiertenschutzgesetz mit der Registrierungspflicht für Sexarbeiter? Ich hab davon eigentlich genau das Gegenteil gehört. Anders als in Skandinavien werden sie nicht kriminalisiert, sondern müssen sich lediglich beim Finanzamt und dem Bürger/Gesundheitsamt anmelden. Manche finden es beschissen, da sie nun Steuern zahlen müssen, aber so wurde es den Zuhältern schwerer gemacht, die Frauen, die nicht freiwillig in dem Bereich arbeiten unangemeldet hier arbeiten zu lassen. Zumindest wissen die Behörden dann wo sie sind.
Ich hab davon eigentlich genau das Gegenteil gehört.
Wahrscheinlich nur von männlichen Freiern, die von den billigen Preisen und der großen Auswahl profitieren...
Für den überwiegenden Teil der Prostituierten ist es dagegen katastrophal.
Nope, die Idee dahinter war eine Möglichkeit der Kontrolle und Überwachung zu schaffen. Das war vorher nicht der Fall, vorher wurden Stichproben von den Ordnungskräften und der Polizei durchgeführt, die aber nicht alles erfassen konnten. Man kann das im Gesetzesentwurf der Parteien nachlesen, die dafür gestimmt und es durchgesetzt haben. Es war unter der CDU/CSU unter Angela Merkel eingeführt worden.
Alle Experten aus verschiedenen Bereichen (Frauen- und Menschenrechtler, Kriminalpolizei, Exprostituierte usw.), die die Auswirkungen des Gesetzes mitverfolgt oder hautnah erlebt haben, haben festgestellt, dass das Gegenteil erreicht wurde von dem, was man ursprünglich beabsichtigte.
Wie bereits erwähnt führt das Gesetz zu MEHR Zwangsprostitution, MEHR Menschenhandel, MEHR Gewalt gegen Frauen und Minderjährige, MEHR Leid.
Das solltest du lesen:
Das ist nicht der erste und nicht der einzige negative Beitrag zu dem Thema von verschiedenen Medien.
Auch in Schweden werden Prostituierte nicht kriminalisiert. Sexuelle Dienstleistungen zu verkaufen, ist nicht rechtswidrig.
Sry, aber ich kenne auch die andere Seite. Da ich in dem Bereich Beratend als Sozialarbeiter aktiv war. Das was ihr hier pupliziert trägt mit zu deren Verdrängung in den Untergrund bei, wo wir als Gesellschaft nicht mehr nachvollziehen können was mit ihnen passiert und das ist in Skandinavien passiert. Die Bundesregierung hat hier einen wichtigen Schritt getan, um sie zu entkriminalisieren und es zu ermöglichen eine flächendenkenden Kontrolle einzuführen.
Die Sexarbeit als ältestes Gewerbe der Welt zu verbieten, halte ich für unsinig, da sie immer existiert hat. Herrgott selbst die Nazis haben das gemacht. Sie haben sie von der Straße geholt, ihnen die schwarzen Winkel auf die Brust genäht und sie als Asoziale in die KZs gesperrt.
Hier wäre das KZ-Ravensbrück in Brandenburg erwähnt.
Müssen wir echt damit weitermachen? Es gibt Menschenhandel, ja, aber den kann man nicht mit verboten stoppen, dahinter sind kriminelle Strukturen die man zuerst zerschlagen muss. Ein generelles Verbot, bestraft die, die es aus freien Stücken anbieten.
Es wird dennoch stigmatisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Alleine schon dadurch, das die Freier für den Kauf eine Straftat begehen. Das bedeutet die Frauen müssen es im Untergrund machen, wo ihre Kunden nicht entdeckt werden können. Hier aber noch kontrollieren zu können, ob es zu Gewalt gegen die Frauen kommt, ist nahezu unmöglich.
Und du glaubst, die Vor- und Nachteile dieser Regelung würden in Schweden nicht diskutiert. Worauf gründest du diese Vorstellung?
Ich habe in meiner Frage nach euren Meinungen zu den verschiedenen gesellschaftlichen Modellen im Norden gefragt. Wenn sie meine dazu nicht akzeptieren wollen, dann hätten sie es nicht kommentieren müssen.
Es geht um Meinungen und Tatsachen aus der Sicht Deutschlands, nicht um die aktuelle Debatte in Schweden/Skandinavien selbst. Ich wollte wissen wie die Deutschen dazu denken. Ich lebe nicht in Schweden.
Ich kenne die Diskussion darüber aus dem deutschen Raum. Was mich allerdings nervt ist, dass fast jede zweite Hanswurst sich hier als Experte für Sexarbeit hinstellt und sich irgendwie nur darauf aufgeilt, als hätte manche nur die ersten Zwei Zeilen gelesen und die anderen Übersehen. Sehr traurig zu sehen in welche Richtung sich das entwickelt hat.
Ich muss nun überwiegend in Schutzhaltung gegenüber denen gehen, die mir eine Verherrlichung der Umstände vorwerfen. Was überhaupt nichts mehr mit sachlichen Meinungen zutun hat, sondern einen persönlichen Charakter annehmen tut. Es scheint als wäre das Thema Sexarbeit ein sehr emotionales hier aus der Seite und ein überwiegender Teil scheint der rechts konservativen oder dem feministischen Lager von Alice Schwarzer anzugehören, die mich überzeugen wollen, statt eine sachliche Antwort auf meine Frage zu geben.
Ok, du hattest nach Meinungen gefragt, Meinungen, die von deiner Meinung abweichen, sind aber unerwünscht. Das hättest du dazu schreiben müssen. Außerdem ist es etwas irreführend, einem hypothetischen Land den Namen eines real existierenden Landes zu geben.
Stand in meinem Text irgendwas darüber drin, dass ich Kinderpornographie unterstützen würde? Natürlich soll das verboten sein, egal wo. Ich meinte ganz normale erwachsenen Filme. Gott...