Nimmt man bei der Bundeswehr an Muskelmasse zu?

9 Antworten

Also als ich zur Armee kam war ich ein magerer Halbstarker. Nach den ersten zwei Jahren habe ich 15 Kilo zugenommen, die Küche bei uns mit Privatkoch war einfach grandios. Sportlich gab es in meinen Augen aber zu wenig Aktivität vom Heer aus.

Der Morgensport war nicht sehr anspruchsvoll, Märsche und Übungen gab es ja nicht jeden Tag. Wir hatten im Keller der Kaserne aber ein Gym zur freien Benutzung.

Dort konnte man dann recht gut trainieren und wir hatten auch das Glück ein paar Profisportler und Sportmediziner im Zug zu haben.

Wir hatten auch noch im freien die Übungsanlage mit klassischer Mauer und Grube. Die konnte man auf Anfrage beim Kasernenkommandant auch in der Freizeit nutzen.

Mir ging es jedenfalls körperlich viel besser als zuvor, aber die wirklichen Sportskanonen unter uns fanden alles etwas zu mager und machten privat mit ihrem jeweiligen Training weiter. Einer der Marathon lief gründete sogar eine Sportgruppe in der Kaserne die es noch jahrelang danach gab. Hauptsächlich laufen, klettern und Kraftübungen. Daran konnten auch Zivilisten teilnehmen was so manchen Ehemaligen fast zum Infarkt trieb. ;)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

"MtNavy98" hat es quasi auf den Punkt gebracht. Wenn du dir bereits Muskeln antrainiert hast, wirst du keinen (nennenswerten) Muskelzuwachs durch den Dienst/Ausbildung usw. erlangen. Die Gründe liegen auf der Hand, da die Prioritäten der Ausbildung nicht darauf liegen, aus den Soldaten Schwarzeneggers o.ä. zu machen.

Nach absolvierten Ausbildungen usw. ist nicht auszuschließen, dass eine Gewichtszunahme erfolgt, jedoch nicht durch Muskelzuwachs. Die Ernährung könnte ihr Übriges dazu tun.

Die Bundeswehr ist keine Muckibude. Dahin geht man nicht, um seinen Körper zu optimieren, sondern um einen Dienst am Vaterland zu leisten. Fitness ist da sicherlich ein Vorteil und wird dort auch gefördert. Nicht umsonst klagt das Bundesministerium für Verteidigung zurecht über die mangelnde körperliche Konstitution der Rekruten.

Ich habe 1967 den Kriegsdienst mit der Waffe aus Gewissensgründen nach der Grundausbildung verweigert und habe einen Ersatzdienst gemacht. Aber ich muss gestehen, dass ich die 3 Monate irgendwie sehr spannend fand. Damals war ich ziemlich fit auch in der Birne ( deshalb hatte ich auch verweigert). ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du lernst aufjedenfall das laufen neu.

Muskelmasse zunehmen wirst du nicht viel mehr wenn du jetzt schon gut Muskeln aufgebaut hast. Dazu musst du trotzdem nach Dienst Sport machen. Von nichts kommt nichts.

Sport steht so gut wie jede Woche mehrmals auf den Dienstplan und wird auch ausgeführt. Allerdings ist es bei der Infanterie mehr Laufen statt "Pumpen".

Bei der Bw geht es eher um Kraftausdauer anstatt sinnlos viel Muskelmasse.

Ein Infanterist muss 10km durch den Wald mit Gepäck laufen und danach noch Kampffähig sein und nicht 200kg auf der Hantelbank stemmen ;)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Marineinfanterist

Beinmuskeln wirst du auf jeden Fall zulegen, beim Rest kann sein, muss nicht sein. In den Kasernen gibt es aber oft kleine Krafträume wo man nach Feierabend trainieren kann.