Nimm Stellung zu der Frage, ob man Bibeltexte (Röm 13,1-7) auf eine andere geschichtliche Situation (NS-Zeit) übertragen kann?
Religion
7 Antworten
Jede Regierung ist von Gott eingesetzt und man muss ihr untertan sein.
Das führt in einem Nazi-Regime, das Konzentrationslager und Kriege führt, zu moralischen Problemen. Soll ein Christ Widerstand leisten? Wenn ja: wie?
Du hast dich da schön hinters Licht führen lassen, dir ist schon bewusst, „der Sieger schreibt die Geschichte“!
Befasse dich mal mit der Wahrheit = Leuchter-Report.
Dietrich Bonhoeffer ist der bekannteste Theologe, der sich genau mit dieser Frage schwer getan hat. Doch er kam zur Erkenntnis, dass es Gründe gibt, sich gegen die Staatsmacht zu entscheiden.
Diese Rolle wird meistens mit seiner persönlichen Beteiligung an der Konspiration gegen Hitler seit 1940 verbunden. Doch dem ging bereits eine Zeit voraus, in der er auf eine klare, widerständige Haltung seiner Kirche gegenüber dem Staat drängte. Schon unmittelbar nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten erkannte er, dass die Kirche nicht nur ihr Wächteramt gegenüber dem Staat wahrnehmen, sondern den Opfern staatlichen Handelns beistehen und gegebenenfalls staatlichem Unrecht direkt in den Arm fallen musste.
https://www.blaetter.de/ausgabe/2020/april/dem-rad-in-die-speichen-fallen
Wenn die Führung eines Staates ständig das tut, was Gott missfällt, dann kann es notwendig sein, sich dagegen aufzulehnen.
Manche Regierungen sind zum Segen manche zum Gericht.
Die einzelne Person ist aber nicht zum blinden Gehorsam aufgefordert sondern soll sein Verhalten und Handeln an Gottes Gesetzen und mit seinem Gewissen überprüfen.
Wo Unrecht zu Recht wird, wie in der NS -Zeit, wird Wiederstand Pflicht.
Wiederstand kann aber christliche und unchristliche Formen haben.
Am besten hörst du dir einmal an wie es dem Pastor Busch in der NS-Zeit ergangen ist:
Lieber Markus auch an dich, als nicht Deutscher, befasse dich mit dem Leuchter Report! Aber bitte hinsetzen.
Ein solches Unrechtsregime konnte sich der gute Paulus vor 2.000 Jahren wohl nicht vorstellen. Er ging davon aus, dass jede Regierung das gute für das Land und für die Menschen anstrebt. Dass es einmal Regierungen geben solle, die Menschen systematisch vernichtet konnte er sich in seiner schlimmsten Phantasie nicht vorstellen. Somit nein.
Regierungen sind in ihrer Duldung Gottes, RELATIV. Jeder, der sich an die Gebote Gottes hält, wird diese höher achten und befolgen. Wenn also eine Regierung etwas verlangt, was Gott verbietet, darf man ihr nicht gehorchen! - Aus diesem Grund wurden die Zeugen vom Hitler-Regime verfolgt. Gott sorgte dafür, dass es seine Zeugen heute noch gibt, Hitler und sein Regime nicht mehr.