nichtwählerstimmen - was passiert damit?

4 Antworten

Indirekt werden die Nichtwählerstimmen schon aufgeteilt. Das hängt mit der Prozentrechnung zusammen.
Wenn 100 Leute 2 Parteien wählen, dann entspricht jede einem Prozentpunkt.
Wenn aber nur 50 von 100 Leuten wählen, dann repräsentiert jede Stimme 2%.
Folge: Die 50 Nichtwählerstimmen zeigen sich in den Wählerstimmen. (Könnte man sagen.)
Allerdings ist das wohl eher ein philosophisches Thema, dass sich, wie CorBu ja beschreibt, sehr konkret auswirkt.

Nanu???

  1. Nehmen wir doch mal 100 Wähler, 50 davon gehen wählen. Von diesen wählen 30 die Partei A, 20 die Partei B.

  2. Von denen, die gewählt haben, haben also 60% die Partei A gewählt, 40% die Partei B.

  3. Man kann nun Nichtwählerstimmen, Anzahl Hühner oder Hunde im Haushalt oder was auch immer im gleichen Verhältnis aufteilen und hinzuzählen, das ändert nichts an den Prozenten!!

.Leute gehen zur Wahl. Die Stimmen werden abgegeben, ausgezählt und darauf basierend die Parlamente zusammengesetzt.


Franticek  14.11.2008, 11:48

Vielleicht noch eine Ergänzung mit diesem Zahlenbeispiel.

  1. Das "Wahlvolk" besteht in diesem Zahlensbeispiel aus 100 Leuten. Wenn nur 50 wählen, davon 30 Leute die Partei A, dann hat A 60% der abgegebenen Stimmen. Von den Parteien (in diesem Fall z.B. A) wird das dann so ausgedrückt, dass 60% des Volkes hinter ihnen steht - auch wenn es korrekterweise nur 60% derjenigen sind, die gewählt haben.

  2. Man könnte es so sehen: Ein Teil der Wähler gibt die Stimme ab, geht wählen. Man kommt zu irgendeiner prozentualen Verteilung. Man geht davon aus, dass bei den Nichtwählern die Meinungen wohl auch nicht anders verteilt sind, dass die abgegebenen Stimmen repäsentativ sind. Insofern kann man das so oder so ausdrücken. Ein formales Zählen und Zuteilen von nicht abgegebenen Stimmen findet jedoch nicht statt.

  3. Beispiel, warum man wählen sollte: Man nehme 100 Wähler, das ist das Volk. Außer den Parteien A und B gibt es noch eine extreme fanatische Partei C. 10 Personen des Volkes mögen Partei C. Die Partei bringt es fertig, daß alle 10 Anhänger ihrer Partei wählen gehen. Sind es nun insgesamt 50 Leute, welche ihre Stimme abgeben, dann stellen die 10 Stimmen der Partei C einen Anteil von 20% dar. Gehen wir nun davon aus, daß ALLE Leute wählen, die Partei C aber nur 10 Anhänger hat, dann haben wir am Ende 100 abgegebene Stimmen, wobei die 10 Stimmen für C dann nur noch 10% ausmachen. Hier sieht man, wie sich Nicht-Wählen auf das Ergebnis auswirken kann. Da es meist die extremen Parteien sind, die immer einen Grossteil ihrer Anhänger zur Wahl animieren, sind es auch immer diese Gruppen, die durch Nicht-Wählen begünstigt werden.

  4. Und wenn jemand fragt, wo das steht ... In unseren Wahlgesetzen steht es, WIE es gemacht wird. Was da nicht steht, wird nicht gemacht. Es steht nicht da, dass etwas NICHT gemacht wird. Es ist wie in der Mathematik. Ich muss nicht irgendwo genau lesen können, daß 2+2 NICHT 3 ist oder auch NICHT 5 ist, - es reicht zu lesen, daß 2+2=4 ist, und damit steht fest, daß es nicht 3 oder 5 oder sonst etwas ist. Im Gestz steht auch, wer stiehlt, wird mit Gefängnis oder sonstwie bestraft. Es gibt aber keinen schriftlichen Paragraphen, der besagt: "Wer NICHT stiehlt, wird nicht bestraft." Das ergibt sich einfach so daraus.

1
RWKBL  28.09.2015, 01:24
@Aralik17

Doofe Antwort Aralik17 - du hattest genau soviel Zeit - konntest es aber nicht erklären - Danke Franticek !!!

0

Ja, das stimmt. Die Sitze für die Parteien werden aufgrund der abgegebenen Stimmen prozentual verteilt. Sonst müsste es in der Regierung ja auch eine beträchtliche Anzahl an freien Stühlen geben, da die NichtwählerInnen ja keiner Partei ihre Stimme gegeben haben. Deswegen ist es ja so wichtig, dass alle Wahlberechtigten auch von ihrem Mitbestimmungsrecht Gebrauch machen und wählen gehen!

Ich kenn es auch so, dass die nicht Wählerstimmen prozentual aufgeteilt werden. Daher immer zur wahl gehen und zur Not die stimme ungültig machen, dann wird sie nicht mit aufgeteilt.