Neue Elektrik im Altbau?

4 Antworten

Schon alleine weil mit elfundneunzig prozentiger Wahrscheinlichkeit a.) noch Stegleitungen liegen und b.) wahrscheinlich alles zweiadrig verlegt worden ist,. wird eine Erneuerung der Elektrik wohl unumgänglich sein.

Was die Kosten betrifft. Das könnnen wir hier so pauschal schlecht sagen. aber ich würde sagen, ein neuer Zählerschrank wird mit an Wahrhscheinlichkeit grenzender Sicherheit fällig.

ein Hager Fertigschrank mit 4 Dreipunktzählerplätzen, Überspannungsableiter, APZ Feld und Bestücjungspaket liegt bei round about 2000 € Für die Montage hier wären zwei Monteure ungefähr einen Tag beschäftigt kannst du noch mal etwa 1000 € Lohnkosten einplanen. Dazu noch die eventuell neue Steigleitung, kleinmaterial wie NH 00 Sicherungen, Befestigungsmaterial und last but not least die Pauschale für den Papierkram, da wären wir dann ungefähr bei 3,5 k

Was den Rest betrifft, da müssten wir in der Tat wirklich schauen, was alles genau auf dem Wunschzettel stehen soll...

So viel sei aber schon mal vorweg genommen Ein Schrank mit weniger Plätzen ist nicht viel billiger. die Montage ist genauso aufwändig, und wenn ihr mal sauber auftrennen wollt also

  • Allgemeinstrom
  • Strom für jede Wohneinheit
  • Wärmestrom (Wärmepumpe)

werdet ihr dankbar sein, dass man nicht noch mal anfangen muss, einen weiteren Schrank anreihen zu müssen.

Ihr solltet euch auch auf jeden Fall den "Luxus" gönnen zumindest an neuralgischen Punkten, also dort wo ggf. ein Computer oder TV hin kommt, Netzwerkdosen zu installiren und die Leitungen zentral zusammen zu fassen, dass man dort, wo dann der Router hin kommen soll, einen zentralen Anschlusspunkt hat.

einen Duplex anschluss im Wohnzimmer, je einen Simplex im Kinderzimmer und im Schlafzimmer und einen Duplex Anschluss im Büro, das macht in Summe 8 anschlüsse. Samt Mini Patchfeld liegen wir hier materialmässig bei ca. 300 € Dazu kommt natürlich der Aufwand für die Verkabelung.

Ich würde euch übrigens anraten, die Stromkreisverteilung in den Wohnungen gleich ordentlich auszustatten. d.h. für besonders gfährdete Stromkreise wie Bad oder Steckdosen in der Küche sogenannte FI-LS zu verbauen. und vor allem dies natürlich für den Außenbereich also Außensteckdosen, Beleuhcutng aussen etc.

Wir bauen an der Stelle gerne eine "standart" verteilung, meistens ausreichend für eine mittelprächtig ausgestatte Wohnung. Das beinhaltet einen 4poligen RCD, dahinter einen 3poligen LS Schalter für das Kochfeld, und vier einpolige LS Schalter für Backofen, Geschirrspüler, Waschmaschine und Wäschetrockner.

Sollten letztere z.B. im Keller untergebracht werden, kann man die freigewordenenen LS auch für die Steckdosen in der Küche o.ä. verwenden.

blieben noch Sicherungen über für:

  • Flur
  • Bad
  • Küche (licht)
  • Küche (Stekckdosen)
  • Wohnzimmer
  • KInderzimmer

Solltet ihr übringens darüber nachdenken, das Haus etwas besser auszustatten also Verschattung, zentral steuerbare Rolos, Fußbodenheizungen, dann seit ihr gegebenenfalls mit einem richtign smart home garnicht mal teurer, als mit einer konvensionellen Installation.

unter den vielen Systemen die so am Markt kursieren kann ich die folgenden drei aus eigenener Erfharung heraus empfehlen:

  • KNX (Früher EIB) der offene Standart, die große Auswahl an Produkten und die vergleichsweise einfache Installation sprechen für sich. Leider muss man dazu aber auch sagen, dass die nötige Software zum selbst programmieren und parametrieren vergleichsweise teuer ist. für euer Projekt würde wohl die ETS 6 Home reichen, 64 Geräte im Bus, 350 € netto.
  • Busch-Jäger free@home. Hardwaremässig verdammt nahe an einer KNX, hat aber den Vorteil, dass man mit dem System Acesspoint, der so etwas wie einen Homeserver bildet, auch die Konfiguraitonsmöglichkeit erhält und das "softwarefrei" d.h. wie bei der Fritzbox wird das ganze über den Browser konfiguriert. Der Nachteil ist eben, dass die Aktoren etwas teurer sind.
  • Loxone: ein sehr schönes System, mittlerweile auch duchaus gereift. und sehr vielfältig. Allerdings auch im vergleich zu KNX eher geschlossen. der Hauptnachteil ist dass man wegen der Miniserver etc. vergleichsweise viel Platz in der Verteilung benötigt.

Von Shellys, auch wenn sie vergleichsweise billig erscheinen, rate ich hier ab, das ist eher Spielzeug. schon alleine wegen WLAN. das ist als Verbindungsmedium für Smart Home die denkbar schlechteste Lösung. Es gibt zig Funklösungen, die deutlich besser funzuen, aber keine davon so gut, wie eine gescheite verkabelung.

wenn du noch die ein oder andere Frage hast, meld dich.

Es muss nicht der gesamte Putz entfernt werden. Ihr solltet aber direkt zusätzliche Steckdosen verlegen und auch mehr Sicherungsautomaten einsetzen.

Bei den Materialkosten sind es pro Meter Leitung (3x1,5) ca. 1€ und jeder einfache Schalter und jede einfachesteckdose sollte mit 5€ angesetzt werden, für einen 16A Sicherungsautomaten werden 2,5€ fällig.

Somit sollten 3.500€ für die Materialkosten ausreichen. Falls ihr es nicht selber macht sondern eine Elektrofirma beauftragt solltet ihr nochmal 15.000€ zusätzlich einplanen.

Wenn ihr schon Schlitze klopft und neue Leitungen verlegt, solltet ihr überlegen direkt auch in jeden Raum zwei Cat6 Leitungen und Netzwerkdosen zu legen. WLAN ist nett, aber 1Gbit am PC ist etwas ganz anderes.

Ich habe vor zwei Jahren mein geerbtes Elternhaus (Zweifamilienhaus) kernsaniert, alles aus Dach und Aussenmauern wurde umgestaltet. Ich habe viel Eigenleistungen erbracht, die ganze Elektro-Installation hat mich ca. 25.000.- gekostet, da ist aber jede Leitung neu installiert worden inkl. Hauptzählerplatz und für jede Wohnung einen Wohnungs-Verteilerkasten. Die Schlitze habe ich alle selbst geschlagen und die Dosen gesetzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Entscheident ist, ob 3-Ader-Technik verwendet wurde. Also Phase, Neutral und die gelb-grüne Masseleitung.

Wenn ja, kann man Teile verwenden.

Das 2. Kriterium sind die Querschnitte, die damals oft unterdimensioniert waren.

Standard heute sind 1,5mm² Leitungen.

Hinzu kommt, dass damals meistens Inpu-Leitungen verwendet wurden, die flach nebeneinanderliegebde Adern hatten und die heute nicht mehr eingebaut werden dürfen. Dann reicht die Putzdicke für die heimutigen Schlauchleitungen nicht aus.

Ich würde ein komplett neues Systen aufbauen, z B. Über Fußleisten oder manchmal auch neue Vorsatzschalen für Wandheizungen oder abgehängte Decken. Decken.