Netzteil Stromverbrauch Leerlauf?
Hallo!
Wie viel Strom fließt durch ein Trafonetzteil sagen wir 230V zu 12V, wenn sekundär keine Last angeschlossen ist?
Lg
3 Antworten
Du meinst die Stromstärke auf der Primärseite?
Kommt natürlich auch auf die Grösse /Leistung des Netzteils an.
Aber kannst du es nicht messen?
Wirkleistung, die verrechnet wird, ist es dann wenig, so grob geschätzt 10% der Nennleistung, bei kleinen Trafos ist dieser Anteil von der Nennleistung höher als bei grossen.
Hab da grad eins gemessen:
230'V -> 24V, 20VA:
Nimmt im Leerlauf 55mA aus dem Netz, das wären 12.65W Scheinleistung, was viel scheint.
Die Wirkleistung ist viel weniger, aber die kann ich nicht messen.
Aber klar, ja!
Jede Belastung der Sekundärseite steigert den Primärstrom.
Ein Kurzschluss der Sekundärseite steigert den Primärstrom weit über das Zulässige, und zerstört den Transformator. Meist brennt dabei zuerst die Primärwicklung durch.
Scheinleistung bedeutet in dem Kontext,dass die Änderung des magnetischen Flusses im Trafo Energie verbraucht ohne das elektrischer Strom fließt, oder?
Nein.
Eher umgekehrt: Es fliesst Strom, ohne dass die dadurch erscheinende Leistung (P=U*I) erbracht oder Energie umgesetzt wird. Weil die Energie ständig vom "Verbraucher" zurückreflektiert wird in die Quelle. Blindleistung (eben der betreffende Anteil der Scheinleistung) belastet nur die Leitungen und das Netz, ohne dass sie eine Wirkung entfaltet.
Im Idealfall nichts. Da es aber keinen Idealen Trafo gibt, fließt auch ein kleiner Strom im Leerlauf. Das ist der Magnetisierungsstrom, der benötigt wird, um den durch die angelegte Spannung benötigten magnetischen Fluss aufzubauen. Dieser Strom ist übrigens (fast) reiner Blindstrom und mit keiner Wirkleistung verbunden. Bei höheren Frequenzen kommen aber Ummagnetisierungsverluste ins Spiel, die dann auch einen deutlichen Wirkanteil bewirken.
Also fließt, wenn man die Steckdose mit einer Spule schließt kaum Strom? Fallen die Energiekosten ins Gewicht, wegen der Ummagnetisierung des Magnetfeldes oder sind das rein ohmsche Verluste?
Der Strom ist bei einer idealen Spule
I = U/wL
und somit nicht Null. Da dies nur Blindstrom ist, wirst du für diesen nichts bezahlen (bei herkömmlichen Zählern - neuere Zähler könnten auch den Blindstrom verrechnen, ist aber bei Haushalten nicht der Fall).
Sobald die Spule nicht mehr ideal ist, kommen Verluste hinzu, und der Strom bekommt einen Wirkanteil. Neben den ohm'schen Verlusten am Widerstand der Wicklung können das auch Ummagnetisierungsverluste sein. Und diese würdest du dann auf jeden Fall bezahlen. Wenn ein Steckernetzteil im Leerlauf warm wird zahlst du das automatisch.
Ich denke, dass die Ummagnetisierungsverluste im Leerlauf stärker sind als die Ohm'schen.
Das hängt sehr von der Konstruktion des Transformators ab.
Verluste für Ummagnetisierung des Kerns, Wirbelstromverluste, ... Das kann man nicht pauschal bestimmen.
Wird durch kurzschließen der Sekundärseite der Primärstrom auch höher?