Negativen Argumente für Fairtrade

3 Antworten

Das mit der Abhängigkeit bedeutet, das die Bauern zwar erst mal mehr Einkommen haben, wenn sie ihre Ware aber nicht mehr mit dem Laben "fair trade" verkaufen können, würde ihnen alles was sie sich aufgebaut haben, wegbrechen.


PeVau  21.05.2015, 21:37

Das ist aber auch nur ein Scheinargument. Genauso gut könnte man dann sagen: "Wozu sollst du satt zu essen haben, wenn du unter Umständen doch wieder mal hungern musst?"

Der Nachteil von Satt-zu-essen-haben soll darin liegen, dass man sich daran gewöhnt?

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TheKoko  21.05.2015, 21:57
@PeVau

Ich habe nur ein bestehendes Argument erklärt Das heißt nicht, das ich es für sinnvoll halte. Wenn allerdings alle von Fairtrade leben, besteht die Gefahr das man weniger produziert als man könnte und es den Bauern dann schlechter geht als vorher, falls Fair Trade wegbricht. Außerdem verhindert Fairtrade tendenziell den aufbau einer effizienten Agrarwirtschaft.

Ich hab von den Gegebenheiten vor Ort keine Ahnung und kann nicht sagen, ob diese Überlegungen zutreffen oder nicht. Das kann vermutlich keiner hier im Forum.

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Fair gehts in der österreichischen Landwirtschaft auch nicht zu, sonst müssten die Bauern nicht reihenweise aufgeben oder mehrere Nebengschaftln oder einen Brotberuf haben, damit sie über die Runden kommen. Andererseits gibts Biobauern etc., die verkaufen die Kunden für blöd. Wenn denen die Ware ausgeht, kaufen sie gewöhliche Agrarprodukte im Supermarkt. Ähnlich kanns einem bei Fairtrade gehen, nur die Gegend ist eine andere. Bei beiden muss man aufpassen, sonst zahlt man für eine miese Ware einen hohen Preis und so bio und fair ist die Herstellung auch nicht unbedingt. Ich richte mich beim Einkauf daher immer nach dem Preis/Leistungs-Verhältnis und da können Faitrade- und Bioprodukte zum Zug kommen (eh nicht gerade selten), aber eben auch nicht. Ich habe über 10 Jahre nur das Existenzminimum gehabt und jetzt auch nicht viel mehr, da brauche ich kein schlechtes soziales Gewissen zu beschwichtigen.


Fairtrade ist sicher eine gute Idee, wie schon der Name sagt. Aber was ist schon fair auf dem Weltmarkt? Wie viel bekommt ein Kaffeepflücker für seine Tagesarbeit? Werden die Arbeiter auf Farmen mit Fairtradeprogrammen besser bezahlt? Anscheinend ist das nicht so sehr der Fall.

Hier ist Kritik aufgeführt: http://www.werler-protestwähler.de/?p=653

Dazu allerdings einige Anmerkungen: Wenn die Autoren "große effiziente Farmen" fordern, wo die Arbeiter einen angemessenen Lohn bekommen und meinen Fairtrade würde die Kleinbauern eigentlich "künstlich am Leben erhalten", dann verfallen sie dem ungebrochenen Fortschrittsglauben und haben wenig Ahnung von Ökonomie.

Der Weltmarkt für landwirtschaftliche Produkte bleibt ungerecht für die Bauern der ärmeren Länder und die Landwirtschaft in den reichen und armen Ländern hat Dimensionen der Massenproduktion angenommen, die die wenigsten gut finden, aber alle profitieren von den niedrigen Nahrungsmittelpreisen.