Natural Dogmanship
Wie kommt der Begründer von Natural Dogmanship, Jan Nijboer, oder auch andere Vertreter von dieser Theorie zu der These, dass ausnahmslos jeder Hund jagen MUSS, um ausgeglichen zu sein?
Habe mir aus Interesse und Skepsis ein Buch "Hunde erziehen nach Natural Dogmanship" von dem Mann gekauft, und für mich ging das einfach total unklar hervor.
5 Antworten
Hallo xxguit94,
nun darf ich schon - Gott sei Dank - lange mit Hunden, verschiedenster Typen und Arbeitseigenschaften zusammen leben....In dieser Zeit habe ich gelernt, dass es sinnvoller ist Hunde zu halten & auch zu beobachten - als sich in der Mensch gemachten "Hundewelt" zu bewegen.
Was speziell seit dem Beginn der 1990er immer mehr auffällt - das immer rasantere Entstehen von "Diäten", Sportarten mit amerikanischem Namen und Hundeerziehungsthesen welche - nicht selten aber oft - auch einen amerikanischen Namen bekommen.
Nun möchte ich nicht jedem "Hundeexperten" den Wunsch zum Vermarkten unterstellen. Manche Methode kann Hunden nur helfen wenn diese "veröffentlicht angewendet" werden.
Doch manches kann man lesen, manches muss man nicht lesen - zudem ist es wichtig sich zu allem was man liest und präsentiert bekommt - eigene Gedanken zu machen - bevor man beginnt es auszuprobieren.
Wichtig ist gute Information und davon wird inzwischen Vieles offen angeboten!
Vorsicht ist immer dann geboten wenn Thesen und auch sogar Wissen und Erfahrung zu einem unumkehrbaren Dogma werden, andere Spezialisten "daneben" nichts mehr gelten oder sogar - wie es in der "Hundemenschenwelt" passiert - rüde über Fachmenschen "hergezogen" wird....
Das hilft keinem Hund - und auch keinem Hundehalter. Vorsicht ist auch geboten wenn Menschen sich "als Hundegurus oder Hundeflüsterer darstellen" sei es in Büchern oder Fernsehsendungen und Probleme bei Hunden binnen einer "Session" wie von Geisterhand "kurieren"
Der ehrliche Hundefachmensch weist darauf hin, dass aller Erfolg beim glücklichen Zusammenleben mit Hund nicht mit "Hilfsmitteln" sondern nur durch gut informierte und an sich arbeitende, hundeverständige Hundehalter zu erreichen ist.
Zu deiner Frage:
Hunde sind Beutegreifer und dazu gehört das Jagen, habe aber auch erfahren, dass es sogar extra gezüchtete Jagdhunde gibt - welche man zum Jagen tragen muss....Wie bei uns Menschen gibt´s auch beim Hund individuelle Unterschiede, oder angezüchtete Deformationen welche einem Hund das jagende Verhalten pysisch gar nicht mehr erlauben (z.B. Mops u.a.)
Auch aus "Natural Dogmanship" kann Hundehalter nützliches herausziehen und mit anderen nützlichem Wissen ergänzen und kombinieren - Je nach Erfolg - artgerecht seinen Hund mit liebevoller Konsequenz und ohne - Lebewesen verachtende Hilfsmittel- zu einem positiven artgerecht lebendem Hund zu erziehen. Punkt.
Dogmen erheben immer den Anspruch der Allgemeingültigkeit. Wenn jemand eine Idee vertritt, findet er immer auch Gründe, die diese Idee bestätigen, weil er das Ganze nur aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet.
Aus diesem Grund sind auch Studien zu bestimmten Themen immer mit Vorsicht zu betrachten und unter den Prämissen zu bewerten, unter denen sie erstellt wurden.
Fakt ist, dass nach wie vor die Mehrzahl der Hunde in mehr oder weniger starker Ausprägung Jagdverhalten zeigen.Vor allem die Sequenz des Hetzens und Packens ist Bestandteil nahezu jedes hundlichen Spiels und damit auch Hinweis auf die zugrundeliegende jagdliche Motivation.
Ob man nun daraus ableiten muss, dass jedes Individuum Hund auch tatsächlich eine entsprechende Beschäftigung braucht, lässt sich aber sicher kontrovers diskutieren. Wie im Übrigen auch manche anderen Thesen des Herrn Nijboer :).
Auch ich würde dort mal genauer nachfragen, Fakt ist aber, dass Natural Dogmanship insgesamt nicht meiner Methodik entspricht, einen Hund zu erziehen, somit fällt auch jede von denen aufgestellte Theorie für mich durchs Raster!
...naja und selbst wenn ich der Meinung wäre, dass jeder Hund jagen MUSS um augeglichen zu sein, dann gibt es immer noch JET und dazu kann mir keiner sagen, dass würde nicht funktionieren, denn das bewirkt auch bei einem stark jagdlich motiviertem Hund wahre Wunder, wenn man weiß, wie man es händelt ;-)
Liebe Grüße Anda
Hallo Anda, die Tatsache, daß Du ND als Methodik bezeichnest, zeigt, daß Du nicht klar abgrenzen kannst, worum es bei ND geht.
Au ja, Jet ist für mich auch ne Tankstelle.... Mehr Informationen bitte - ist das vielleicht der neue Name für Reizangelüberflutung....?
Bücher über ND hab ich noch keine geordert, mir reichte die Erklärung im Buchdeckel...oder auf Kurzbeschreibungen... ;)
Ganz einfach: jagen ist bio-logisch. Und das gilt für Hunde als Beutegreifer, unabhängig von Alter oder Rasse. Viele Menschen können sich nicht vorstellen, daß ein Hund andere Bedürfnisse als "Sitz", "Platz", Fuss" haben könnte. Viele Menschen möchten ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und einen möglichst gut funktionierenden Hund als "besten Freund" haben.
Schreib diesen netten Herrn doch einfach mal an!!! Stell ihm deine noch offenen Fragen...
Es ist, wie du auch schreibst, eine Theorie...
oder auch andere Vertreter von dieser Theorie zu der These,
Ich muss das nicht haben, ich habe ohne "sowas" auch keine Freizeitprobleme...
wenn du noch kurz nen satz hinzufügen könntest, was unter "JET" zu verstehen ist, wär ich dir dankbar! :D irgendein anti-jagdtraining?