Nachtarbeit wirklich schlimm?

9 Antworten

Ich arbeite seit 3 1/2 Jahren in Dauernachtschicht und mir geht es zunehmend schlechter. Ich war schon immer ein Nachtmensch aber nachts arbeiten oder nachts chillen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Letztes Jahr bekam ich zum ersten Mal schwere psychische Probleme (Panikattacken die mich seitdem begleiten, mal mehr, mal weniger).. außerdem habe ich einen Herzfehler was dadurch rausgefunden wurde. Mein Puls geht seit einiger Zeit ständig hoch und wenn ich frei habe wieder runter. Habe extreme konzentrationsprobleme und bin ständig müde. Das Privatleben leidet weil man tagsüber schläft und nicht so oft Freunde sieht. Daraus resultiert auch, dass man seltener als andere das Tageslicht sieht.. (Vitamin D Mangel kann entstehen). Ich fühle mich leichter gestresst und stehe öfter neben mir. Die Schlafqualität ist tagsüber schlechter. Der Körper läuft nachts eigentlich auf Sparflamme weil er schlafen möchte aber muss dann aktiv sein. Ist natürlich gegen die Natur. Die Nacht ist zum schlafen da.

Habe mir jetzt einen neuen Job gesucht und fange dort bald an. Ich dachte auch, dass es das richtige für mich wäre. Aber jetzt auf Dauer merke ich, dass es einfach nur krank macht und das sagte auch mein Arzt. Meine Kollegen sind auch größtenteils alle krank und kaputt. Jeder muss für sich selbst schauen, wie es läuft. Dass es nicht gesund ist, sollte aber jedem bewusst sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde, wenn man NUR Nachtschicht hat, also keine Wechselschichten, dann ist das halb so wild.
Spreche da aus eigener Erfahrung.
Natürlich hängt das auch von vielen Umständen ab. Was man für ein Typ ist. Ob man Familie hat. Was es für ein Job ist.
Übrigens kann das meiner Meinung nach auch für Familienväter durchaus günstig sein:
Man kommt morgens nach Hause, frühstückt mit der Familie, man legt sich schlafen, die Kinder gehen in die Schule und die Frau einkaufen oder zur Arbeit. Dann schläft man entweder an einem Stück und ist abends wieder mit der Familie zusammen, oder man steht mittags auf und legt sich nachmittags wieder für ein paar Stunden hin. Ist gar nicht so schlimm, wie es sich anhört.
Vom medizinischen Standpunkt aus ist das natürlich trotzdem alles nicht optimal.

P.S.: Viel schlimmer ist Wechselschicht.
Nachdem ich DAS eine Zeitlang durchgemacht hatte, habe ich von selbst um Dauer-Nachtschicht gebeten. Das ist oft kein Problem, weil die Kollegen lieber nur tagsüber arbeiten.

Bei entsprechender Bezahlung und einem limitierten Zeitraum ist Nachtarbeit ok. Ein paar Wochen ist kein Thema, ein halbes Jahr ist auch machbar.

Alles über einem Jahr macht krank und rüttelt am Lebenswandel aber für einen ordentlichen Lohn würde ich auch 2 oder sogar 3 Jahre nachts arbeiten.

Also ich finde ja. Ich hasse die Nachtschicht. Aber ich kenne auch genug Leute die sie mögen. Ist also etwas was jeder für sich selbst entscheiden muss.

Es kann belastend sein, vorallem wenn man sich wieder an die Früh- oder Spätschicht gewöhnen muss. Der Schlafrythmus leidet darunter sehr.