Nach vielen Jahren Ehe noch verliebt ineinadner?
Hallo,
die Frage grob steht schon oben, würde mich einfach mal interessieren.
Also ob man nach vielen Jahren Ehe (über 20 Jahren oder mehr) immer noch so verliebt in einander ist, wie am Anfang (oder ein bisschen weniger) oder ob man nur noch „zusammen“ ist, weil man halt schon eh und je zusammen ist?
Klar, es gibt immer mal Tiefpunkte, aber dann auch wieder Hochs.
Oder das die Liebe vlt. noch mehr wurde?
Liebe Grüße
18 Stimmen
8 Antworten
Die Liebe wurde mehr. Das Strohfeuer der ersten Jahre lodert nicht mehr so hoch, dafür kommt eine tiefe Vertrautheit, die Erinnerung an gemeinsam bestandene Schwierigkeiten, gemeinsame Erlebnisse und der Blick zurück, der allen in Zukunft auftreten könnenden Schwierigkeiten den Stachel nimmt. Man weiß, man wird es gemeinsam schaffen, wie schon so viele Jahre bislang.
Ich bin zwar nicht verheiratet, aber in einer recht langen Beziehung und bei mir war es so, dass wir anfangs dieses typische ‘verliebt sein’ hatten wie Mans kennt, bauchkribbeln, aufgeregt sein etc. Das nimmt natürlich irgendwann ab und ich hab mich dann damals gefragt, ob jetzt meine Gefühle weg sind, aber dann ist relativ bald klar geworden, dass die Gefühle nicht einfach ein oder ausgeschaltet werden und man danach seine Beziehung richten muss, sondern, dass man als Partner:In Aktiv an sich und an der Beziehung arbeiten muss, damit man zusammen weiterhin funktioniert. Wenn man nur nebeneinander her lebt, ohne sich groß für die andere Person zu interessieren, dann wird die Beziehung wahrscheinlich auch nicht lange gut laufen. Wenn man viel miteinander redet, sich für den Gegenüber interessiert, die Freunde der anderen Person kennenlernt, sich für ihre Hobbys interessiert etc, dann kann man auch immer wieder neue Seiten an sich und dem Partner/ der Partnerin entdecken. Und ich hab dann auch bald gemerkt, dass sich meine Liebe immer wieder verändert hat, nicht unbedingt größer geworden ist aber definitiv einen anderen Stellenwert in meinem Leben eingenommen hat. Zusammen zu ziehen hat meinen Partner zb von einem ‘Highlight am Wochenende’ zu einer Konstante gemacht, also natürlich freue ich mich jetzt nicht mehr jedes Mal wenn ich ihn sehe, das wär auch übertrieben, aber dafür können wir viel öfter kuscheln, müssen uns zusammen um den Haushalt kümmern, er muss mein Chaos aushalten wenn ich bastle aber wird dafür bekocht xD
Je nachdem wie sich die Lebensumstände ändern, wird sich auch die Beziehung verändern und man muss selbst daran arbeiten und dafür sorgen, dass man trotzdem noch was Besonderes darin sieht. Und da weiß ich nicht, ob Liebe überhaupt der wichtigste Bestandteil ist, meiner Meinung nach ist die eher ein ‘netter Bonus’ der sowieso kommt, wenn man sich so intensiv mit einer Person auseinandersetzt.
Natürlich ist das keine allumfassende Formel, wenn einem der Partner/ die Partnerin nicht gut tut, sich selbst keine Mühe gibt, man nur streitet und es einfach nicht funktioniert, dann ist es ggf einfacher, sich zu trennen und keine Energie zu verschwenden.
Wir sind jetzt fast 20 Jahre zusammen, haben unsere Höhen und Tiefen gehabt und sind daran gewachsen. Das hat unsere Beziehung nur verstärkt.
Gut, klappt nicht bei allen aber bei einigen..
Das ist ziemlich unterschiedlich. Ich kenne sowohl Ehepaare die sich noch wie Teenies anhimmeln, als auch welche, wo man den alltagstrott richtig spürt. Bei ihnen ist es nur Gewohnheit zsm zu sein. Zumindest äußerlich. Innerlich lieben sie diese Person immer noch.
Wir sind über 50 Jahre verheiratet und immer noch verliebt. Zwischendurch mal Tiefs, hat sich aber immer wieder beruhigt. Zärtlichkeiten, Küsse und d Umarmungen sind selbstverständlich.