Nach Italien auswandern?

8 Antworten

ich habe einige Jahre in Süditalien gelebt, war sogar selbstständig. gekommen. Ich spreche inzwischen fliessend Italienisch. Ohne die Sprache geht gar nichts! Mit Englisch kommt man nicht wirklich weiter und wird auch ohne die Sprache die Kultur nicht richtig verstehen. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, die Bürokratie hoch, die Gehälter niedrig, wenn man dann mal einen Job hat, und man kann sich nicht wie hier auf den Staat verlassen wenn man ohne Job ist. Es ist ein mutiger Schritt, den man nur mit einem finanziellen Polster im Rücken machen sollte. Ich würde es aus Liebe zu Land und Leuten wieder tun!

In Italien lebt es sich natürlich sehr schön, versteht sich ja von selbst, sonst würden die Leute da ja nicht hinfahren, um Urlaub zu machen. Das Land ist überschuldet, die Wirtschaft lahmt, die Arbeitslosigkeit ist mit 12% dreimal höher als in Deutschland.

Ob es gelingen wird, eine Arbeit zu finden, kommt natürlich auf Qualifikationen, Sprachkenntnisse etc. an. Ob die Existenz auf dem Spiel steht, hängt davon ab, was du unter "Existenz" verstehst: Mein Haus, mein Boot, meine Frau, mein Motorad... Oder eben: Überleben. Dafür braucht es deutlich weniger als das, was man in Deutschland als "Existenzminimum" versteht.

Auf gut Glück einfach nach Italien zu ziehen und zu sehen, ob man durchkommt, würde ich nur dann empfehlen, wenn die betreffende Person jung, anspruchslos, leidensfähig, gesund und im Allgemeinen gutgelaunt ist. Sonst fordert man sein Glück zu sehr heraus und es wird eine ganz unangenehme Erfahrung.

Die Meisten hier scheinen nie wirklich in Italien gelebt zu haben.
Natürlich ist die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt nicht so gut wie in Deutschland, aber wenn man die Sprache gelernt hat und was kann, dann wird man Arbeit finden.
Was die Kosten betrifft, dann ist Italien in vielen Bereichen deutlich günstiger. In anderen Berichen aber auch teurer (Sprit).
Dafür ist das Durchschnittseinkommen etwas niedriger als in Deutschland.
Was das Wohnen angeht, ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich.

Guten Abend,

Die Chance keine Arbeit zu finden ist hoch, als Deutscher mit einer Ausbildung kann es was werden, aber auch eher in Mechanik Berufen usw, Kaufmänner/frauen sind dort eher unwichtig, viele große unternehmen kenn ich persönlich nicht aus Italien, tatsächlich fällt mir jetzt auch nur Ferrero ein.

Aus meinem Urlaub dort (auch in nicht Touristen Hochburgen) weiß ich, das es dort auch viele arme menschen gibt und das Land wirtschaftlich nicht viel besser als Spanien da steht, die größten Arbeitgeber dort sind wie gesagt Ferrero und die Mafia bzw die Anti-Mafia-Bewegungen der Polizei.

Aber: es ist ein unbeschwerteres leben als in Deutschland


hikikomoriiii 
Fragesteller
 15.02.2017, 01:05

Wie soll das dann ein unbeschwerteres Leben als in germany sein?

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Kraskof  15.02.2017, 01:14
@hikikomoriiii

In Italien leiden die meisten Leute nicht unter einem Zeitdruck, es läuft alles ruhiger, gemütlicher und rundum harmonischer ab, aber allein davon füllt man noch keine Mägen und bezahlt auch kein Beton zum Wohnen, wenn es so verständlicher ist :P

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JohnGon  15.02.2017, 06:35

Das mit dem Arm ist Relativ.
Klar ärmer als DE aber nicht so arm wie Spanien

Zu den Marken: Giorgio Armani, Barilla, Ferrari, Lambourghini... kennt doch jeder :D

So krass viel mafia ist das eigentlich nicht mehr dort

Und das leben ist aus vielen gründen unbeschwerter
- Wetter
- Menschen
- Kein Stress
- Essen
Einfach das ganze feeling ist anders man kann es nicht erklären trotzdem...

Ohne Italienisch kommst du nicht weit und du brauchst sicherlich länder als 4 Monate und allgemein sehe ich es anders: als deutscher hat man nicht viele chancen (vll im süden noch)

Du hast dort niemanden und es wird schon ein kleiner kulturshock sein denn irgendwo leben und irgendwo urlaub machen sind nun mal verschiedene dinge.

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Unsere Nachbarn sind aus Italien nach Deutschland ausgewandert, weil sie

den Glauben an die wirtschaftliche und politische Zukunft des Landes verloren haben und

weil sie dadurch ihre Lebensqualität deutlich verbessern konnten.

Auch als Bildungsbürger mit relativ gutem Einkommen fanden sie das Leben in den italienischen Städten mit starkem Arbeitsmarkt als ständiges Rattenrennen gegen Mieten - bei starker Luftverschmutzung und meist sehr weiten Arbeitswegen.

Wenn man das Arbeitsleben erfolgreich hinter sich hat und sich einen lauen Lenz auf dem Land machen kann, mag das funktionieren - sonst eher nicht.