Nach der Arbeit keine Motivation und keine Zeit mehr für Hausarbeit, ich esse sogar manchmal zu abend nichts?
Ich mache momentan eine Ausbildung. Ich muss 5 Uhr morgens aufstehen (pendele mit den öffentlichen Verkehrsmitteln), bin um 16:15 Uhr zu Hause, mache dann bis 18 Uhr noch notwendige Schulaufgaben und bin dann total erschöpft und schlafe. Ich schaffe danach keine Hausarbeit mehr. Ich schaffe es nicht mal mehr mir Essen zu machen. Mir ist meine psychische Gesundheit wichtiger, dass ich mich am Tag wenigstens mal eine Stunde entspannen kann anstatt mir essen zu machen. Wenn mein Vater weg ist, gibt es Tage ohne Essen. Ansonsten macht er es immer, beschwert sich aber, wieso ich es mir nicht selbst mache. Ich schaffe es einfach irgendwie nicht und ich bin total erschöpft. Woran liegt das und was soll ich dann bitte im späteren Arbeitsleben machen?
2 Antworten
Wenn ich Deinen Text richtig verstehe bist Du noch relativ frisch in der Ausbildung, oder? Es ist völlig normal, dass der Körper sich daran erst gewöhnen muss und das kann auch ne ganze Weile dauern.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie mich meine Ausbildung am Anfang geschlaucht hat.
Wer neu in das Berufsleben startet bekommt einen neuen Schlafrhythmus, jeden Tag unendlich viele neue Eindrücke, neue Menschen und neue Gewohnheiten. Die Pausenzeiten und Essgewohnheiten am Tag verändern sich auch sehr.
Mein Tipp: Gib dir noch ein paar Monate Zeit. Wenn Du nach über einem halben Jahr in der Ausbildung immer noch diese Erschöpfung verspürst, frag mal Deine Hausärztin um Rat. Erschöpfung kann auch medizinische Gründe haben.
Viel Spaß in der Ausbildung!
Ich hatte mit 17 meine erste Arbeitsstelle und kann mich noch gut an die erste Zeit dort erinnern. Nach den ersten Tagen dort konnte ich nicht mehr. Der Tag war einfach zu lang. Ich hielt es nicht mehr aus und ging mittags nach Hause. Nach drei Tagen wurde ich zum Chef gerufen. Er warnte mich: Wenn ich das noch einmal machen würde, müsste er mich fristlos entlassen.
Ab da biss ich die Zähne zusammen und hielt durch. Irgendwann gewöhnte ich mich dran. Aber schön war es nicht.
Wenn du um 5 Uhr morgens aufstehen musst, und dann noch die Strecke bis zur Ausbildungsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, dann ist das gerade jetzt im Winter energieraubend. Und das, bevor du überhaupt mit der eigentlichen Arbeit anfängst. Ich kann es dir durchaus nachfühlen, weil es mir selbst sehr schwer gefallen ist, wenn auch nur deshalb, weil der Tag so lang war, in einem Gebäude eingesperrt. Und auch, weil ich mich an meine Mutter erinnere. Sie war als junge Bäuerin oft so müde, dass sie abends nichts mehr essen konnte. So wie du.
Ich vermute, dass es manchen, vielleicht sogar vielen der Berufsanfang nicht leicht gefallen ist. Ausbildung ist ja ähnlich wie Berufstätigkeit.
Ich würde sagen, es wird leichter, wenn der Frühling da ist. Wenn es um 5 Uhr schon hell ist, und wärmer. Und dann hilft auch die Gewohnheit.
Sockenninjas Tipp ist gut. Wenn du nach ein paar Monaten noch immer diese Erschöpfung hast, geh mal zum Arzt. Der sollte ein Blutbild machen, um zu sehen, ob du mit allen nötigen Vitaminen und Mineralstoffen und Spurenelementen gut versorgt bist oder ob du irgendwo Lücken hast.
Jetzt im Winter ist die Versorgung durch die Ernährung nicht so gut.
Wünsch dir, dass es bald besser wird. Und wenn's nicht besser wird: Ursachenforschung. :-)