Nach Asien auswandern?

2 Antworten

Von Experte stufix2000 bestätigt

Das allerallererste, was du tun musst, auch schon für diese Frage hier, ist „Asien“ eingrenzen. Visumsbestimmungen sind für jedes Land unterschiedlich, und „Asien“ hat je nach Definition so um die 40-50….

Und die nächste Sache ist, dass es als Schüler, junger Erwachsener oder Student diverse Möglichkeiten gibt, einige asiatische Länder auf Zeit auszuprobieren, sei es mit Schüleraustausch, mit Work&Travel oder als Freiwilliges Jahr im Ausland. Diese Möglichkeiten sollte man nutzen, weil sie günstig sind und man damit nichts falsch machen kann, selbst wenn sich dann herausstellt, dass man in dieses Land vielleicht doch nicht auswandern möchte.

Mit der Sprache sollte man grundsätzlich so früh wie möglich anfangen, zumal man als Berufstätiger tendenziell am allerwenigsten Zeit hat. Man sollte sich ein Land zum Auswandern nicht nach dem Kriterium „schön einfache Sprache“ aussuchen.

Vorteile beim Auswandern gibt es keine außer, dass man in dem Land lebt, in dem man leben möchte. Nachteile gibt es häufig in Zusammenhang mit Rente.

Einige asiatische Länder bieten bereits Visa für „Digital Nomads“ (die mit einem deutschen Arbeitgeber von dem jeweiligen Land aus arbeiten möchten), die erfordern aber oft ein sehr hohes Einkommen/Vermögen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Chriss1397 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 17:09

Und hast du die japanische Sprache gelernt? Und wenn ja wie war das für dich? Wie hast du angefangen usw.. Ich habe einen groben Plan wie mann eine Sprache lernen kann und ich weiß auch das das ein langer Weg sein wird. Das wäre nett wenn du das noch beantworten könntest.

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warai87  05.08.2024, 01:26
@Chriss1397

Ich habe in der Volkshochschule angefangen. Und große Fortschritte habe ich dann eben im Schüleraustausch gemacht.

Das ist halt auch so eine Sache: Wenn du mit Südostasien so Länder wie Thailand oder Malaysia oder Vietnam meinst, für diese Sprachen gibt es nicht unbedingt viele Angebote. Sehr viel mehr als einen Pons-Reiseführer mit Sätzen wie „Wo ist die Bank?“ und „Ich brauche einen Augenarzt“ oder wenn es hoch kommt mal einen Volkshochschulkurs bis A2 wirst du bei exotischen Sprachen nicht finden. Apps wie Busuu sind nicht wirklich gut geeignet und die Möglichkeiten echt beschränkt. Noch mehr als für Japanisch gilt deshalb zum Beispiel für Thai, dass Schüleraustausch eigentlich so quasi die einzige realistische Möglichkeit ist, die Sprache in jungen Jahren zu lernen.

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Chriss1397 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 06:01
@warai87

Das das mit einer exotischen Sprache eigentlich nichts wird, hab ich schon gedacht. Deswegen ziehe ich auch eher länder wie Japan oder auch China in Betracht. Aber Danke für die Antwort.

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Chriss1397 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 17:04

Wow, aber danke für die Antwort. Das hilft weiter. Das Land nach der Sprache aussuchen hatte ich garnicht vor, es hat mich nur interessiert. Das Problem mit, z.b einem Schüleraustausch wäre das ich an das Geld kommen müsste, erstmal. Denn ein auslandsjahr kann ja mal schnell z.b 12.000€ kosten, was ich natürlich nicht habe. Aber mit Asien meine ich Süd-Ost Asien. Sprache möchte ich eigentlich auch so schnell wie möglich anfangen zu lernen.

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warai87  05.08.2024, 01:21
@Chriss1397

So ganz allgemein kann man sagen, dass Schüleraustausch, Work&Travel oder auch Uni-Austausch die günstigsten Möglichkeiten sind, ein Jahr im Ausland zu verbringen, weil es da einiges an staatlicher Hilfe und Stipendien gibt. Ich demonstriere dir das mal am Beispiel von Japan, auch wenn es vielleicht nicht unbedingt dein Wunschland ist, aber nur mal zur Verdeutlichung: Wenn ein Schüleraustauschjahr nach Japan 12000 Euro kostet, kannst du dafür als erstes ein Stipendium beantragen. Selbst wenn das kein Vollstipendium ist (gibt es!), sind es vielleicht 2000 Euro Teilstipendium. Dann zahlst du bzw. deine Eltern 10000 Euro, in denen ist aber auch schon alles drin: Flug, Unterkunft, Vollverpflegung, Schulbesuch und sogar hier und da mal eine Freizeitbeschäftigung. Du hast dann nichts mehr weiter zu tun, als dein Schüleraustauschjahr zu genießen. Außerdem bekommen deine Eltern weiterhin Kindergeld für dich, das sind 250 Euro im Monat. Außerdem könnt ihr Auslands-Bafög beantragen. Selbst wenn das nur so 400 Euro im Monat sein sollten, sind es trotzdem zusammen 7800 Euro, die ihr vom Staat dafür bekommt, dass du einen Schüleraustausch nach Japan machst. De facto zahlen tut ihr also nur 2200 Euro, das sind weniger als 200 Euro pro Monat. Und für weniger als 200 Euro pro Monat wirst du niemals wieder in Japan oder irgendwo leben.

Verglichen damit Freiwilligendienst, zum Beispiel mit dem weltwärts-Programm: Hier übernimmt der Staat 75% der Kosten und du kriegst weiterhin Kindergeld. Dafür musst du vor Ort allerdings arbeiten.

Verglichen damit Work&Travel: Hier musst du erstens zur Beantragung des Visums schon ein Flugticket plus 2000 Euro Vermögen auf dem Konto für Notfälle nachweisen. Es gibt kein Kindergeld, es gibt keine Stipendien. Du musst absolut alles selbst bezahlen (selbst simple Unterkünfte kosten realistisch ab ungefähr 300 Euro im Monat. Das muss du entweder im Voraus erspart haben, oder vor Ort erarbeiten.

Und verglichen damit das, was du vorhast: Das Visum für Leute, die für einen deutschen Arbeitgeber remote von Japan aus arbeiten wollen, geht sowieso nur 6 Monate, und du musst ein deutsches Jahreseinkommen von umgerechnet ungefähr 65000 Euro vorweisen. Ich weiß, das IT oft gut bezahlt ist, aber ein Monatslohn von über 5000 Euro ist eine Hausnummer, die man erstmal erreichen muss. Und nein, es gibt keine staatliche Hilfe. Auch keine organisatorische. Niemand wird dir dabei helfen, du wirst alles alleine machen müssen.

Also du siehst hoffentlich den Unterschied.

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Chriss1397 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 06:20
@warai87

Klar, den Unterschied sehe ich, und jetzt fühlt es dich Zumindest erreichbarer an. Ich habe darüber schon lange nachgedacht, aber nichts getan, da ich nicht weiß wie und wo ich anfangen sollte.

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warai87  05.08.2024, 10:44
@Chriss1397

Wenn du noch Schüler bist, ist es klar, dass bei vielen Sachen momentan noch ein großes Fragezeichen steht. Unter anderem deshalb bringe ich Schüleraustausch, Work&Travel und Freiwilligendienst auch immer ins Gespräch, weil das so ziemlich das einzige ist, was du jetzt machen kannst. Bis man als Berufstätiger auswandern kann, das ist in der Regel ein langer Weg, das war es auch für mich. Bis dahin musst du erstmal die Schule abschließen und irgendeine Art von beruflicher Qualifizierung (Ausbildung oder Studium) absolvieren, und selbst dann muss man eher noch Berufserfahrung sammeln und natürlich auch herausfinden, wie man an einen Job in dem jeweiligen Ausland kommt. Sich darüber zu informieren, dafür ist es deshalb jetzt noch viel zu früh, und bis es soweit ist, werden sich Visabestimmungen auch wieder ändern. Was du aber jetzt tun kannst, insbesondere wenn es mal China oder Japan werden soll, ist, die Sprache schon mal anfangen zu lernen (denn auch das dauert… und wie gesagt, wenn du erstmal auch noch einen Beruf lernen und deinen Lebensunterhalt bestreiten musst, wird das zeitlich tendenziell eher schwieriger), und möglichst das Land schon einmal unverbindlich kennenzulernen (denn die allermeisten finden beim ersten Besuch des Landes nämlich heraus, dass das Land wider Erwarten doch nicht das richtige für sie zum dauerhaft Auswandern ist).

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Chriss1397 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 15:12
@warai87

Ja, das stimmt natürlich. Und die Sprache zu lernen hatte ich auch schon vor, und auch teilweise angefangen. Hast du vielleicht noch ein paar Tipps wie ich die Sprache lernen kann (anfangen zu lernen), das es ein langer Prozess ist, ist mir klar, und das ist auch ok. Aber wie könnte ich denn schonmal wirklich anfangen die Sprache zu lernen, wenn ich jetzt keine z.b Sprachschule besuchen möchte? Da ich das ja auch wirklich machen möchte, und nicht nur jetzt ein bisschen und nach 3 Wochen hör ich wieder auf.

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warai87  05.08.2024, 15:18
@Chriss1397

Eben doch eine Sprachschule besuchen. Volkshochschulen sind in der Regel günstiger und bieten mitunter auch Online-Unterricht an. Ansonsten gibt es auch diverse Privatlehrer.

Sorry, ich bin der falsche Ansprechpartner für irgendwelche „Alternativ-Methoden“ am PC und Handy.

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Chriss1397 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 17:47
@warai87

Achso okay, kein Problem. Ergibt aber auch Sinn das mit einer Sprachschule zu machen.

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Es wird wohl oder übel darauf hinauslaufen, daß du dich da selber erkunden musst, weil nicht viele Menschen hier haben so eine Idee wie du und können dir von daher nur Ratschläge geben