Muss werdende Mama den Kindsvater in den Kreißsaal lassen?
Hallo !
Ich sitze gerade mit meiner Schwester zusammen. Anfang Juli hat sie ihren Entbindungstermin. Vor etwa 2 Monaten lag sie für 4 Tage im Krankenhaus, weil es ihrem Baby nicht gut ging -als sie nach Hause kam, waren alle Sachen vom Vater des Kindes weg und ein sehr unschöner Brief lag auf dem Tisch.
Abschließende Worte waren: „Wenn ich sehe wie fett du wirst und wie verpickelt du bist, wird mir kotzübel und wenn ich an dieses verschmierte Blag denke, wünschte ich, ich hätte dich gezwungen das Mistkind abzutreiben. Ich hätte es dir aus deinem Bauch prügeln sollen ! Bereue nichts mehr als dich geschwängert zu haben.“
Meine Schwester ist 26, ihr Ex ist 32, sie waren 10 Jahre ein Paar, dass Kind war ein Wunschkind, von beiden Seiten (nach 4 Jahren Versuch, und einigen Hormonspritzen hat es geklappt).
Sie hat in der Schwangerschaft bisher etwa 7 Kilo zugenommen und leidet seit Beginn an Schwangerschaftsakne.. Sie ist eine von den schwangeren Frauen, denen man die Schwangerschaft nur von der Seite ansieht. Sie hat einen tollen Babybauch, mehr aber auch nicht.. (nur so nebenbei, weil er es ziemlich betont hat).
Sie hat eine tolle Hebamme und weiß auch schon in welchem Krankenhaus sie entbinden wird.. Sie hat mich gefragt ob ich sie begleiten werde und natürlich wäre es mir eine Ehre !
Gestern Abend kam eine WhatsApp von dem Kindsvater: „Ey Fetti, wo bringst du das Kind zur Welt, wirst mich sicher dazu zwingen zu zahlen, ihr Weiber seid ja alle super Geldgeile Hexen und wenn ich schon für so ein schmieriges Ding zahlen muss will ich wenigstens auch wissen das es aus dir rausploppt. Also wann und wo muss ich sein ?“
Sie schrieb ihm daraufhin das sie seine Wortwahl sehr verletzend findet, sie sagte ihm auch wo sie entbinden wird, teilte ihm aber auch mit, dass sie ihn bei der Geburt nicht dabei haben möchte. Mit Begründung !
Daraufhin kam lediglich ein: „Das hast du nicht zu entscheiden, ich bin der Vater und wenn ich sage ich bin bei der Geburt dabei dann bin ich dabei.“
Sie ist nun ein wenig aufgebracht und weiß nicht ob es wirklich sein Recht ist oder ob sie auch den Wunsch äußern kann, ihn von der Geburt „auszuschließen“.
Vielleicht kann hier ja jemand weiterhelfen und kennt sich ein wenig mit den „Rechtslagen“ aus ?!
7 Antworten
Sie soll die Station informieren, dass er nicht in den Kreißsaal darf und auch darum bitten, ihn wegzuschicken, wenn er kommt und auch nicht die Zimmernummer zu nennen. Das kann hinterlegt werden, dann bekommt er keinen Zugang zu ihr.
Das ist ein schrecklicher Mensch und es tut mir leid um die Zeit, die deine Schwester mit ihm verbracht hat.
Zahlen muss er Kindesunterhalt und ggf. auch Betreuungsunterhalt für deine Schwester.
Ist es ihre Wohnung oder steht er mit im Mietvertrag? Wenn letzeres, sollte sie beim Familiengericht die Zuweisung der Wohnung beantragen, mit dem Vermieter sprechen, damit sie einen neuen Mietvertrag bekommt (kann er machen, muss er aber nicht) und dann auf jeden Fall das Schloß wechseln.
Sollte er ihr auflauern, direkt die Polizei einschalten!
Das ist gut, dass sie dich an ihrer Seite hat und andere. Genau das braucht sie jetzt, die Ruhe. Und wegen der Unterhaltssachen sollte sie sich ans Jugendamt wenden, auch vor der Geburt. Alles dauert ewig. Eine Beistandschaft einrichten lassen für das Baby, damit sie einen Titel bekommt für den Unterhalt. Damit kann sie den Kindesunterhalt ggf. auch pfänden lassen. Und wegen des Betreuungsunterhaltes, der steht ihr ab 6 Wochen vor der Geburt zu. Arbeitet sie denn?
Wegen der Wohnung auf jeden Fall ihn auffordern, sie auszuzahlen oder ggf. die Versteigerung betreiben (Versteigerung zum Zwecke der Aufhebung der Eigentümergemeinschaft), dann muss er auch raus und sie bekommt den die Restschulden übersteigenden Betrag zu 50%, wenn so im Grundbuch eingetragen mit 50/ 50)
Wenn sie zur Geburt ins Krankenhaus geht, kann sie freilich die Anwesenheit des Kindsvaters bei der Geburt ablehnen. Das kann sie dem Ärzteteam mitteilen , dass er nicht in den Kreissaal kommen darf. Dazu hat die Frau ein Recht.
Bei dieser Vorgeschichte ist das mehr als verständlich. Sie kann sogar Besuche von ihm im Krankenhaus ablehnen, muss da nur dem Personal mitteilen.
Er kann dagegen nichts unternehmen. Fängt dieser Typ im Krankenhaus an zu randalieren, wird die Polizei gerufen.
Wenn sie den Ärzten und Hebammen mitteilt, dass der Erzeuger und kindsvater nicht dabei sein soll, wird er nicht reingelassen. Da kann er sonst was machen. Pöbelt er aber nicht rum, kann er innerhalb der Öffnungszeiten natürlich im Krankenhaus sitzen.
Vielen Dank für die Antwort ! Das ist sehr beruhigend.
Wenn der Herr sich angemessen verhält, darf er im Flur während der Öffnungszeiten sitzen. Macht er das nicht, gewinnt er Hausverbot.
sonst würde es ja auch bedeuten, dass ne Schwangere ihren vergewaltiger zu sich lassen muss, weil er der Erzeuger ist
Puh, da wird einem ja schon fast beim Lesen schlecht, bei dem, was der werdende Vater von sich gibt.
Als Mann kann ich nur sagen, dass das zum Fremdschämen ist und für Deine Schwester leider eine ganz bedauerliche Belastung der Schwangerschaft darstellt.
Ein Recht bei der Entbindung dabei zu sein, hat dieser Widerling auf keinen Fall.
Das kann deine Schwester auf jeden Fall im Krankenhaus verhindern und Dich als Schwester kann sie stattdessen mitnehmen.
Dankeschön ! Ja.. wir waren auch alle ziemlich schockiert.. sowohl wir als ihre Familie als auch seine Familie, Freunde, Arbeitskollegen. 🫤 Man weiß nicht was Menschen bewegt so zu werden. Von heute auf morgen.
Deine Schwester entscheidet wen sie bei der Geburt dabei haben will, der Kindsvater kann es nicht verlangen. Alleine aus Gesundheitlichen Gründen würden die Hebamme, Arzt und Schwestern den Kindvater nicht dazu lassen, da es die Gebärende zu stark aufregen würde.
Dankeschön ! Sie ist im Moment bei mir (bei mir kann sie auch so lang bleiben wie sie möchte, auch für das Baby wäre Platz da), die Wohnung in der sie zusammen leben gehört beiden zusammen (Eigentumswohnung) -sie sagte aber schon sie möchte dort nicht mehr leben. Wenn ein wenig Ruhe eingekehrt ist werden wir gemeinsam einen Termin bei einem Anwalt machen, ich glaube gerade wäre das nicht gut für sie, da sowieso schon so viel Anspannung ist und jetzt ist erstmal nur die Schwangerschaft und ihre Gesundheit wichtig. Alles andere klären wir mit der Zeit.
Ich habe eine Freundin, die eine zeitlang beim Jugendamt tätig war, sie sagte mir schon, wenn meine Schwester Unterstützung braucht, soll sie sich gern melden. Bezüglich Unterhalt, Vaterschaftsanerkennung etc., das hätte jetzt sowieso noch Zeit.
Im Moment versuchen wir Ruhe ins Chaos zu bringen um ihr die restliche Schwangerschaftszeit so angenehm wie möglich zu machen.