Muss man da wirklich jemanden umbringen wenn er das Gesetz verwirft?

8 Antworten

Jesus Christus hat für die begangenen Sünden der Menschheit den Preis mit seinem Leben am Kreuz bezahlt, bevor er von den Toten auferstanden ist.

Deshalb (also weil er wusste, dass er sein Leben als Lösegeld geben würde) hat er aus meiner Sicht auch die Ehebrecherin nicht gesteinigt, obwohl es das Gesetz so forderte.

und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist während der Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, dass solche gesteinigt werden sollen. Was sagst nun du? Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, damit sie ihn anklagen könnten. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie! Und er bückte sich wiederum nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt — einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Ältesten bis zu den Geringsten; und Jesus wurde allein gelassen, und die Frau, die in der Mitte stand. Da richtete sich Jesus auf, und da er niemand sah als die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt? Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr! Johannes 8:4‭-‬11

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Es war eine grosse Idee zu Moses Zeit, Gesetze zu schaffen und aufzuschreiben. Man musste aber die Menschen auch dazu bringen, diese Gesetze einzuhalten. Deshalb sagte man, die Gesetze kämen von Gott. Dieser Gott sei der alleinige Gott und müsse von allen respektiert werden. Die gemeinsame Respektbezeugung geschah in einem gemeinsamen Ritual am Sabbattag, der deshalb heilig war. Wer da nicht mitmachte, weil er z. B. Holz suchte, wurde umgebracht. Das war nötig, um den Menschen klar zu machen, dass dieses Gesetz jetzt wirklich galt.

Jesus lebte zur Zeit der Römer. Das römische Gesetz und das römische Rechtssystem waren wesentlich weiter entwickelt als das von Moses, bzw. von Hamurabbi, von dem die Gesetze des alten Testaments übernommen wurden. Da musste man niemanden mehr hinrichten, weil er am Ritual nicht teilnahm. Heute ist die Rechtsprechung noch einmal weiter. Sie würde heute eigentlich ohne Religionen besser funktionieren. Aber das kann man manchen Menschen nur schwer beibringen. Immerhin herrscht heute weit herum Konsens, dass niemand mehr umgebracht werden muss, weil er nicht mitbetet.

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das dem Volk Israel gegeben wurde, das Jesus erfüllt hat (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht hat (Römer 10,4).

Im Hebräerbrief geht es um einen Vergleich.

Im MacDonald-Kommentar steht zu Hebräer 10,28:

"Das Schicksal der Gesetzesbrecher des AT wird nun angeführt, um als Hintergrund für die Beschreibung der schlimmeren Bestimmung eines Abgefallenen zu dienen. Wenn jemand »das Gesetz des Mose« gebrochen hatte, indem er ein Götzendiener wurde, starb er »ohne Barmherzigkeit«, wenn seine Schuld durch »zwei oder drei Zeugen« bewiesen werden konnte (5. Mose 17,2-6)."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu im Kontext:

"Unter dem Alten Bund wurde ein Israelit, wenn er das mosaische Gesetz missachtete und mindestens zwei oder drei Zeugen seine Handlungsweise bezeugen konnten, zum Tode verurteilt. Vor diesen Hintergrund stellt der Briefschreiber nun die schwerwiegendere Übertretung: Wenn schon die Missachtung eines Bundes, der weniger vollkommen war, so schwerwiegende Vergeltungsmaßnahmen nach sich zog, wieviel schlimmer muss dann erst die Missachtung des Neuen Bundes geahndet werden, der ja, wie im bisherigen Argumentationsverlauf ganz deutlich gemacht wurde, dem Alten Bund in jeder Hinsicht überlegen ist? Die Antwort kann hier nur sein, dass die Bestrafung in diesem Fall um vieles härter sein wird.

 Um das zu demonstrieren, zeigt der Verfasser den Abfall vom Glauben im folgenden in erbarmungslosem Licht. Ein Mensch, der vom Neuen Bund abfällt, (tritt) den Sohn Gottes mit Füßen und (hält) das Blut des Bundes (vgl. "das Blut des ewigen Bundes"; Hebr 13,20) für unrein, durch das er doch geheiligt wurde. Die Verbform "geheiligt wurde" bezieht sich eindeutig auf wahre Christen, die der Autor schon zuvor als "ein für allemal geheiligt durch das Opfer des Leibes Jesu Christi" (Hebr 10,10) und als durch dieses heiligende Werk "für immer vollendet" (V. 14) bezeichnet hat. Manche Exegeten gehen jedoch von dieser Auslegung ab und behaupten, dass Christus der Geheiligte sei, von dem hier die Rede ist, bzw. daß diese Person nur vorgibt, "geheiligt" zu sein. Derartige Thesen liegen dem Verfasser des Hebräerbriefes jedoch fern und sind so sehr an den Haaren herbeigezogen, daß sie ihre eigene Widerlegung schon in sich tragen. Der Ernst, der in einer solchen Handlung liegt, ist vielmehr sein größtes Anliegen. "Das Blut des Bundes" (das die Gläubigen heiligt) als etwas "Unheiliges" (koinon, "profan") zu behandeln und seine Wirksamkeit zu bestreiten hieße, eine verabscheuungswürdige Sünde zu begehen, die selbst die tödlichen Vergehen gegen den Alten Bund in den Schatten stellt. Dieser Sünde fügt ein Apostat dann noch die Schmähung des Geistes der Gnade hinzu, die ihn ursprünglich für den Glauben an Christus gewann. Ein solcher geistlicher Aufstand verlangt ganz eindeutig nach einer sehr viel härteren Strafe, als es die Todesstrafe war, die der mosaische Bund forderte.

Doch auch hier denkt der Verfasser nicht an die Hölle. Es gibt viele Formen göttlicher Vergeltung im Menschenleben, die schlimmer sind als ein plötzlicher Tod. Ja, Jeremia beklagte sich gerade in diesem Sinne über die Strafe, die über Jerusalem verhängt worden war (Kl 4,6.9). Oder man denke nur an König Saul, dessen letzte Tage mit so schwerer geistiger und emotionaler Verwirrung belastet waren, dass der Tod geradezu eine Befreiung dagegen schien."


chrisbyrd  30.05.2022, 18:31

Die Todesstrafe wird in diesem Vers nicht gefordert, da es nur um ein Beispiel geht:

  • "Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin" (Hebräer 10,28).

Dies wird vergleichen mit der Ablehnung Jesu:

  • "Wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?" (Hebräer 10,29).

Würde das Gesetz des Mose für Christen gelten, dann müsste die Steinigung bei einigen Vergehen durchgeführt werden, z. B. bei Ehebruch. Aber Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das aus insgesamt 613 Einzelgeboten besteht und dem Volk Israel gegeben wurde (und nicht der christlichen Gemeinde). Jesus hat dieses Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17) und zu seinem Ende bzw. Endziel gebracht (Römer 10,4).

Für Christen gilt, dass sie sich an die geltenden Gesetze des Staates, in dem sie leben, halten sollen (Römer 13). In Deutschland ist die Todesstrafe verboten, also haben sich Christen selbstverständlich daran zu halten. Es gibt keine Stelle in der Bibel, die Christen zur Durchführung der Todesstrafe aufruft!

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Unser Heiland hat das "Gesetz" (3.Mose 24,20) geändert (Mt.5,38-40).

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Das Gebot du sollst nicht Töten ist eine falsche Übersetzung.

Richtig wäre ,,Du Sollst nicht Morden"

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