Musik Klavier/Orgel?

Arlecchino  01.08.2024, 18:06

In der Planung, wie Du sie hier darstellst, kommt das Klavier nicht mehr vor. Entspricht das Deinem Vorhaben?

Inkognito-Nutzer   01.08.2024, 22:09

Ich will schon noch weiter Klavier spielen, dass kommt dann aber späer, wenn das auch mit den Klavierunterricht geklärt ist. Für Tipps beim Klavier bin ich trotzdem dankbar :)

3 Antworten

Du solltest genau so viel üben, wie du Lust hast.

Man merkt ja, dass es dir wirklich viel Spaß macht, was ich vollkommen nachvollziehen kann.

Suche dir einfach auf YouTube diverse Stücke verschiedener Komponisten raus, höre sie dir an, und spiele sie selbst, wenn sie dir gefallen.

Ich bin zum Beispiel eher bei Bach. Mein momentanes Lieblingsstück ist BWV 553, welches sich auch super als Auszug in einer Messe eignet.

Die nächste Stufe wäre, selbst zu komponieren, was auch richtig viel Spaß macht. Mir zumindest.

Bei weiteren Fragen etc. kannst du mir gerne privat schreiben.

LG 😊

Woher ich das weiß:Hobby – Organist, Pianist, Gitarrist & Sänger aus Leidenschaft

Klavier / Orgel

Das Ansinnen, im jugendlichen Alter Klavier und Orgel gleichzeitig zu lernen, ist ambitioniert. Es gibt in der Praxis Schnittflächen, die sind jedoch geringer als man wohl vordergründig annimmt: Untertasten und Obertasten, Geläufigkeit, Koordination der Finger und Hände - das ist ein Teil der Technik, Musik ist noch nicht dabei. Das sind die Gemeinsamkeiten.
Die Gestaltung funktioniert ganz anders, diesbezüglich unterscheiden sich Klavier und Orgel nicht weniger als zum Beispiel Klavier und Geige. Es gibt wenige Synergien, man muss also gut überlegen, ob man die Zeit investieren will, die es braucht, um auf zwei Instrumenten stetig Fortschritte zu machen und ob man ein entsprechendes Zeitmanagement beherrscht. Die Schule macht sich ja auch nicht von allein...

Orgel

Die Orgel ist eines der vielseitigsten Instrumente. Nicht weil sie so viele Klangfarben hat, sondern weil es Orgeltraditionen in vielen Ländern gab und gibt und diese sich über die Jahrhunderte entwickelt haben. Kann man das gesamte Klavierrepertoire an einem Konzertflügel adäquat darstellen, braucht es für die Orgelmusik die entsprechenden Instrumente: An einer modernen Kompromissorgel lässt sich zwar nahezu alles spielen, aber nichts stilistisch richtig und wirklich überzeugend.

Dass die typische süddeutsche Orgel des 17. oder 18. Jahrhunderts anders klingt als die mitteldeutsche oder norddeutsche, weißt Du, aber die Erfahrung mit der entsprechenden Literatur wirst Du noch nicht gemacht haben. Und altfranzösische, altitalienische und altspanische Orgeln sind wieder eine ganz andere Welt.

Buxtehude, Bach und Mendelssohn waren große Komponisten. Einen größeren als Bach gab es nie. Aber es gibt ein bedeutendes Repertoire vor Bach und auch schon vor Buxtehude, großartige Musik, die sich aber nur erschließt, wenn man die entsprechenden Instrumente probiert und kompetente Anleitung bekommt.
Und Mendelssohn ist einer der Begründer der Orgelromantik, auch nach ihm gab es noch einige Große.

Es ist jetzt noch nicht die Zeit, dass Du Dich auf einen Stil fokussierst und spezialisierst. Du solltest nicht nur einen guten Überblick bekommen, sondern Dich auch in der Praxis mit den Werken der verschiedenen Regional- und Zeitstile gut vertraut machen.
Orgelmusik kennenzulernen ist heute leicht. Wenn Du ein Orgelwerk spielst, kannst Du in der Wikipedia über den Komponisten nachlesen, dort findest Du Komponisten aus seinem Umfeld, mit denen Du Dich ebenfalls vertraut machen kannst, und nach und nach kannst Du das Netz immer weiter spinnen. Auch wenn die Kommerzialisierung ein (notwendiges) Übel ist: Man kann von all diesen Komponisten Werke auf YouTube anhören, wobei man dort hinsichtlich der Organisten und Orgeln die Spreu vom Weizen trennen muss. Neben hervorragenden Aufnahmen findet man vieles, was nicht in die Öffentlichkeit gehört.

Übezeit? Eine Stunde pro Instrument und Tag ist das Minimum, jeweils an fünf oder sechs Tagen in der Woche. Für wenigstens eine Stunde konzentriertes Üben am Stück muss die Kondition in Deinem Alter reichen, ansonsten wäre eine Vorstellung beim Arzt angezeigt.
Übetechniken? Das ist ein weites Feld, das den Rahmen von gutefrage sprengt. Thematisiere das mit Deinem Lehrer; wenn es sein muss, quetsche ihn aus.

Das habe ich nämlich gemerkt, da gibt es ein Stück, dass ich mag (und mir mein Lehrer rausgesucht hat) und da habe ich viel mehr Lust das zu üben als die anderen.

Ob man Zugang zu einem Werk hat, hängt sehr von der eigenen Kompetenz ab und dem Umstand, ob das Übeinstrument dafür geeignet ist. Oft geschieht es, dass man ein Stück im Laufe des Übens mögen lernt. Neugier und Offenheit sind unabdingbar.

Welche Komponisten, Stücke oder Stile mögt ihr?

Das ist eine Frage, die ich weniger mag. Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten in zwei, drei Sätzen zusammenzufassen, kann nicht gelingen; und ein paar Komponisten zu nennen bedeutet immer, eine ganze Reihe zu verschweigen, die verschwiegen zu werden nicht verdient haben.
Vorzugsweise spiele ich derzeit an einem deutschen und an einem italienischen Cembalo, an zwei Barockorgeln von 1724 und 1780 und einer kleinen romantischen Orgel von 1870. Damit ist das Repertoire umrissen, aber immer noch größer als es in einem Menschenleben zu bewältigen wäre...

LG
Arlecchino


Inkognito-Nutzer   02.08.2024, 11:09
Oft geschieht es, dass man ein Stück im Laufe des Übens mögen lernt. Neugier und Offenheit sind unabdingbar.

Genau das habe ich auch schon gemerkt! Aber das Stück von Buxtehude mochte ich von Anfang an lieber. Ich will auch weiterhin offen für Stücke sein, die mir auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so gefallen, weil, wie du gesagt hast, vielleicht gefällt mir das Stück ja am Ende richtig gut.

Komponisten zu nennen bedeutet immer, eine ganze Reihe zu verschweigen, die verschwiegen zu werden nicht verdient haben.

Das kann ich gerade irgendwie sehr gut nachvollziehen. Es gibt wirklich viele gute Komponisten, da hast du wohl Recht :)

Und du hast auch recht, dass Klavierbund Orgel musikalisch total unterschiedlich sind. Das wusste ich auch schon und das es schwierig sein könnte, beides weiterhin zu spielen, wusste ich auch aber ich spiele schon beides so lange und will auch beides ausbessern und weiter üben! Ich würde wirklich gerne beides weiter machen und Schule kriege ich da auch noch rein.

Okay Dankeschön für deine ausführliche Antwort, da kann ich auch einiges von wirklich gut gebrauchen und ich wünsche dir auch noch viel Spaß beim Spielen!

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Hey, ich spiele schon recht lange Klavier, wenn auch nicht besonders gut.

ich hatte zwischendrin auch eine sehr lange Phase, wo ich keine Lust mehr hatte. Das kam meistens davon, dass ich viele zu schwere (für mich damals) Stücke gespielt habe.
du solltest so viel üben, wie du gerade Lust hast. Bei mir sind das so, je nach tagesform, zwischen 15 min und 2h pro Tag, das variiert aber, je nach dem wie viel Lust ich habe.
du kannst zwischendrin Pause machen, musst du aber nicht. Bei manchen Stücken hat man große schwierige Griffe, die sehr anstrengend sind zu greifen. Da kannst du auch mal eine Pause machen

zu den Stilen: such dir einfach mal einen aus, Beginn damit und schau wie es dir gefällt. Wenn du dann damit fertig bist (nach einem Stück) probierst du den nächsten aus und so weiter. Am besten schreibst du dir irgendwo auf, welcher Stil dir wie gut gefallen hat und wieso

ich spiele am liebsten Lieder von Ludovico Einaudi, wie zB Nuvole Bianche

LG und ganz viel Erfolg und Spaß

Woher ich das weiß:Hobby – Spiele seit 9 Jahren Klavier

Inkognito-Nutzer   01.08.2024, 11:59

Dankesehr für die Antwort. Das kann ich auch gut gebrauchen :)

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