Müssen angeborene Verhaltensweisen gleich Instinkte oder Reflexe sein?

Reflexe sind - entgegen der manchmal genutzten Bedeutung - eine auf sehr einfache Weise entstehende Handlungsweise. Ein Bespiel ist das berühmte Hämmerchen auf das Knie und die Hand auf der Herdplatte. Die Reaktion ist immer gleich, automatisch und OHNE die Beteiligung des Gehirns. Die Verschaltung erfolgt zuvor, e.g. im Rückenmark. Auf diese Weise wird eine schnellerer Effekt erzeugt als bei der Leitung zum Gehirn und einer dort stattfindenden Verarbeitung. Sie dienen dem Schutz (Hand auf Herdplatte) oder um schnelle aber immer gleiche Bewegungen zu unterstützen(schnelles Laufen).

Unbedachte Handlungen innerhalb einer sehr kurzen Zeit werden gerne auch so bezeichnet (zurückschlagen ohne Nachzudenken, etc.), aber sind biologisch keine Reaktionen. Das sind Handlungen die von Gehirn ausgelöst werden aber so schnell ausgeführt werden, dass ein bewusstes Unterbinden (wegen entsprechender Folgen etc.) nicht mehr erfolgen kann. Hat auch juristische Bedeutung.

Instinkt ist biologisch die ererbte Fähigkeit einer nicht bewusst gelenkten aber richtigen Verhaltens. Im allgemeinen Sprachgebrauch auch etwas richtiges Tun oder Annehmen, ohne einen Grund dafür nennen zu können (nahe an der biologischen Definition aber nicht Deckungsgleich).

Nein, es kann auch erlerntes Verhalten sein obwohl das Kind noch im Mutterleib war. Stress, Lärm etc. kann das ungeborene Kind wahrnehmen und selbst schon Reaktionen erlernen. Auch eine Drogenabhängigkeit kann ein Kind erlernen wenn die Mutter drogenabhängig war.

Instinkthandlungen laufen wie Reflexe starr und ohne eigene Beteiligung von kognitiven Leistungen ab. Der Unterschied zwischen einer Instinkthandlung und einem Reflex ist jedoch, dass die Instinkthandlung umfangreicher und komplexer ist.