Motorrad beschädigter Ventilschaftkopf?

1 Antwort

Hallo

zu locker ist genauso ungünstig wie zu eng. Beim Motoreinlauf auf die ersten 500km geht man ans Ende der Toleranz vom Ventilspiel also richtig zuviel weil sich alles noch setzen kann/muss und keiner weiss wohin das wandert. Bei der Erstinspektion geht man dann auf Mittelmass aber genaue/runde Summe. bei der zweiten Inspektion misst man nach und weiss ob sich das Ventilspiel bewegt hat und wohin. Falls es sich nicht mehr bewegt geht man auf das Mindestmass vom Toleranzfeld das ist am schonendesten für denn Ventiltrieb und auch leiser. Typsicherweise wird durch Alterung/Verschleiss das Ventispiel grösser aber es gibt das Problem der Ventilsitze im Kopf die bei Überhitzung "absinken" also "anschwellen" und das Ventilspiel verkleinern.

Das sieht nicht gut aus evtl. muss/kann ein Ventilschaftendkappe drauf. Die Kappen werden teilweise nachträglich aufgesetzt teilweise muss man das Ventilschaftende passende schleifen. Auch sollte man sich die Verstellschraube genau ansehen bzw einfach erneuern.

Also bei einem frisch überholten Motor darf so was nicht vorkommen, ich bin dafür kein Spezialist aber zum Beispiel der Herr Schubert bei PRM in Graben Neudorf (Ums Eck von ehem. Matter Motorsport)


TheRiderGaming 
Beitragsersteller
 08.09.2020, 22:57

Okay, danke für die ausgibige info. Der Motor hat derzeit 42.000km runter, ungefähr 430km seitdem ich den Motor neu aufgebaut habe, neuaufbau sprich neuer kolben, gehohnter zylinder, neue kurbelwelle mit lager...

Normal haben die ventile keine kappe, der kopf vom einlass ist nach wie vor flach, am Zylinderkopf hab ich beim aufbau nichts gemacht bis auf einen dichtigkeitstest der ventilsitze. Ich bin nur hobbyschrauber, dass der motor überhaupt läuft ist für mich ein erfolg..

Ich würde dann jetzt an sich sagen, zylinderkopf runter und einmal neue ventile? Also OEM teile verwenden und, wenn ich dabei bin, eventuell die sitze einschleifen lassen? Ich hab durch den kolben etwa 1 bar mehr kompression bekommen, mit überarbeitetem kopf wäre der Motor beinahe in fabrikzustand, aus technischer sicht..

Ich habe natürlich die ventile recht spät einstellen lassen, weil einen termin zu bekommen extrem schwer war, an dem punkt hatte der motor seit neuaufbau rund 120km runter. Also ich bin recht unwissend in dem gebiet..

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IXXIac  09.09.2020, 12:20
@TheRiderGaming

Hallo

solange die Ventilführungen iO sind würde ich denn Kopf nicht generalüberholen aber dazu würde ich einen Suzuki und/oder Motorenbauer löchern zb denn Braun in Stuttgart Zuffenhausen, denn Fröhlich in Ludwigsburg, denn EGU in Waiblingen oder denn Kainzinger in Hockenheim weil die haben mehr Praxis auf dem Typ ich kenn mich nur mit diversen Automotoren aus. Solange es neue Köpfe gibt "rechnet" sich überholen in Europa selten und Köpfe kann man 1 oder 2 mal überholen danach sind die End of Lifecycle selbst im Motorradbereich gelten seit denn 1970er 100000km als typische/erwartbare Revsionszylkuszeiten und der GZ125 ist ja ein typischer "Bauernmotor" wie die "Güllepumpe".

Die Frage ist ob die Macken am Ventilschaft durch die Verstellschraube bzw deren Amboss entsteht oder durch Pitting/Verschleiss.

Der Ambos oder Kopf von der Verstellschraube soll nicht zentral sondern leicht Axial am Rand wirken durch die Bewegung versetzt dieser denn Ventilschaft in Rotation bzw oft sind Rotocaps dafür verbaut. Deswegen gibt es Beilagen um denn Kipphebel genau zu justieren da muss man bei der Demonatge/Remonatge genau aufpassen oder eben nachmessen

Grundsätzlich werden Auslassventile in Europa/USA bei einer Motorüberholung erneuert vor allem wenn die als Ersatzteile verfügbar sind und nur wenige Euro kosten aber das hat primär "Haftungsgründe" bei einer Motorüberholung. Es ist nicht nötig und man kann gelaufene Ventile aufarbeiten.

Die Kappen sind nicht regulär bzw nur selten ab Werk verbaut und kommen zum Teil aus dem Motorsport wo man das Ventilspiel mit Kappen und Beilagen darunter einstellt und nicht per Stellschraube.

Und es gibt Rotocaps als Ventilkappen zb bei Honda und Yamaha

www.lsengineers.co.uk/rotator-valve-for-honda-gx120-genuine.html

Man kann nun damit auch verschlissen Ventilenden bestücken es ist umstritten ob das Arte Legis, Clever ist oder Pfusch. Es funktioniert(e) bei Motoren mit geringeren Literleistungen problemlos zumindest solange das Ventilschaftende noch "flach" und Hart war also nicht aufgepilzt.

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TheRiderGaming 
Beitragsersteller
 10.09.2020, 00:37
@IXXIac

Das ist viel info, nicht sicher wie viel ich davon verstehe.

Erstmal, aufarbeiten des Kopfes sollte sinn machen, der Motor ist noch 100% original, es gibt nirgendwo anzeichen dass er jemals teile erneuert bekommen hat. Ein neuer Kopf als Originalersatzteil liegt bei etwa 380€, damit ist das teil teurer als was ich für die Kurbelwelle bezahlt habe, welche ebenfalls suzuki OEM teil ist. Derzeit steht die kilometeruhr auf 42.200km.

Jetzt ist nun die frage was den schaden verursacht hat, ich z.B. habe versehentlich vor ca. 2 Jahren den Motor auf zu wenig öl laufen lassen, bzw. möglicherweise die ringe beschädigt durch überhitzung was zu erheblichem Ölverbrauch führte. Nur gab es nie qualm, dafür hat der Motor viel öl verbraucht. Der Motor hat dann 2 Jahre noch problemlos weiter gemacht, mit regelmäßigeren ölkontrollen, nachdem eine neue nockenwelle mit kipphebel von der fachwerkstatt montiert wurden.

Eine fachwerkstatt brauche ich nicht versuchen, auch wenn die gute arbeit leisten, die ständigen kommentare bezüglich "das lohnt sich nicht, verschrotte das ding lieber" sind eine qual, und ich hab damals für NW+kipphebel 400€ bezahlt, für eine arbeit die ich selber in 45 minuten erledige.

Nach möglichkeit würde ich dann den Kopf ausbauen und zum Motorinstandsetzer geben, der auch den Zylinder gemacht hat, ich denke das ist aktuell meine beste chance. Die kennen sich damit am besten aus und können nötige reparaturen einfach durchführen für verhältnismäßig wenig geld. Ein neuer Kopf wäre, ohne ventile, wie gesagt mal ebend 380€, ohne dichtungen, ohne ventile, ohne federn.

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