Molinismus?

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Ja 67%
Nein 33%

2 Antworten

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Ja

Der Molinismus beschreibt ein theologisches Konzept, das auf Luis de Molina, einem Jesuiten, zurückgeht, der im 16. Jahrhundert lebte. Das zentrale Werk dieses Systems ist Molinas Abhandlung " "Concordia liberi arbitrii cum gratiae donis"(1588) Harmonie zwischen dem freien Willen und den Gaben der Gnade". Molinas Lehre über die Gnade wurde entwickelt, um sich von Martin Luther und der protestantischen Reformation abzugrenzen. Sie betont die Bedeutung der menschlichen Freiheit bei der Interaktion mit der göttlichen Gnade. Molina argumentierte, dass die Wirksamkeit der Gnade vom freien Willen des Menschen abhängt. Mit anderen Worten, die Handlungen des Menschen hängen von seinem eigenen freien Willen ab, der unabhängig und frei darüber entscheidet, wie er auf die göttliche Inspiration reagiert.


Inkognito-Nutzer   26.10.2023, 11:53

Ich habe den Molinismus als dritte Möglichkeit neben dem Calvinismus und Arminianismus kennen gelernt.

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Nein

Aber man kann googeln:

METZLER LEXIKON PHILOSOPHIE:Molinismus

nach Luis de Molina (gest. 1600) benannte Position, v.a. der Jesuiten, in der Gnadenlehre, die unter dem Verdacht des Pelagianismus stand, da der M. die Spontaneität des menschlichen Willens betonte. Um dies mit dem göttlichen Vorherwissen zu vereinbaren, nahm der M. eine scientia media, ein mittleres Wissen an: Da Gott die Entscheidungen der Menschen nicht dekretiert (und so von ihnen wissen kann), muss er ein Wissen über das bedingt Zukünftige (futuribilia) haben, d.h. ein Wissen, wie der Mensch sich unter verschiedenen Bedingungen verhalten würde. Die scientia media umfasst damit den Raum möglicher Welten, zwischen (daher media) dem rein Möglichen und dem Zukünftigen.

Literatur:

  • L. de Molina: Concordia liberi arbitrii cum gratiae donis
  • F. Stegmüller: Art. Molinismus. In: LThK Bd.7. 527–530.

Das sollte uns nicht beschäftigen.