Mit wessen Treibstoff fahren ukrainische Panzer?

3 Antworten

Die Ukraine ist fast vollständig auf den Import von Treibstoffen angewiesen.

Hauptsächlich Diesel aus Ungarn und der Türkei.

Die Lieferungen von Treibstoff erfolgt vor allem per Eisenbahn über Polen. Aus der Slowakei und Ungarn kommt wiederum Treiboff per Pipeline in die Ukraine. Aus Rumänien wird der Diesel zunächst verschifft und gelangt dann weiter per Bahn.

Die Panzer fahren mit Diesel, nicht Rohöl. Sie werden sicher nicht Russland bezahlen.

Die Treibstoffe kommen so wie die Waffen einfach aus NATO-Staaten.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 19:29

Na, guck an: Da haben die NATO-Staaten wohl ein paar Diesel-Lagerstätten angebohrt.

und dann kommen sie einfach, die Treibstoffe, ist doch klar.

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BBasti89M  26.07.2024, 19:49
@WilliamDeWorde

Der Diesel an der nächsten Tankstelle hat dieselbe Quelle, wie derjenige für die ukrainische Armee. Wir bekommen in Europa den Diesel doch aus denselben Raffinerien, und das Rohöl dazu wird aus unzähligen verschiedenen Quellen auf der ganzen Welt eingekauft.

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WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 19:58
@BBasti89M

Das ist nicht richtig. Bis vor dem Krieg wurde nur das billige Zeug von Russland gekauft, wie beim Gas. Wir haben nicht so viele Tanker aus Norwegen bekommen. Warum auch, wenn es billiger geht? Für den Transport benötigt man gewöhnlich Pipelines. Die führten nach Russland. Man kann so eine Infrastruktur nicht mal schnell umbauen. Und im Schwarzen Meer gibt es eine Menge Minen und wenn da nun Tanker aus der Türkei kommen, müssen sie noch immer an zerstörten Hafenanlagen ankommen.

Eine Kriegsmaschinerie verschlingt eine Menge Treibstoff und nicht alles bekommt die Ukraine vom Westen geschenkt. Die müssen nämlich auch sehen, wo sie bleiben.

Und manche Gerätschaften kann man tatsächlich mit Schweröl betreiben. Gerade die alten russischen Eisenschweine sind mit allem gefahren, was man hinein gekippt hat.

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BBasti89M  26.07.2024, 21:35
@WilliamDeWorde

ich verstehe nicht, wo da der Widerspruch sein soll.

Zudem ist unklar, wo da jetzt der Haken am Transport von Dieselkraftstoff in die Ukraine liegen soll, wenn es eben nicht über deren Schwarzmeerhäfen geht. Es gibt ja den Landweg auch, und man kann es mit Kesselwagen über die Bahn machen oder Per LKW. Warum soll dass denn so schwierig sein?

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WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 21:58
@BBasti89M

Die Kesselwagen reichen nicht aus und sind außerdem verwundbar. Bahnstrecken werden in die Luft gejagt. LKW sind vielleicht die Endverteiler. Weißt du, was ein Panzer oder ein Flugzeug schluckt und wie weit die Entfernungen sind von der westlichen Grenze zur Front? Man benutzt jetzt die Pipelines in der Gegenrichtung, aber da kann man kein Diesel durchleiten, sondern nur Öl. Das muss vor Ort raffinier werden. So machen es die Russen auch.

Freilich wird man das auch so machen, wie du gesagt hast. Aber welchen Rohstoff bekommen sie denn aus der Slowakei oder Österreich? Russisches Öl bzw. den Kraftstoff daraus. Und nur um diese Ironie ging es mir: Die Russen werden mit ihrem eigenen Exportartikel bekämpft.

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BBasti89M  26.07.2024, 22:02
@WilliamDeWorde

man könnte doch die Raffinerien im Westen auch mit anderem Öl betrieben.

Wenn die Raffinerien in Ukraine noch gehen, hätte man von dem Öl was abzweigen können, dass Russland an Ungarn verkauft, weil da die Pipeline ein Stück durch Ukraine geht.

Zudem funktioniert eine Ölpipeline auch mit Diesel. Man muss die Verunreinigungen kontrollieren, aber technisch ist es sonst kein Problem.

Was mich stört an der Theorie, ist das Pipelines Pumpstationen haben, die leicht zu sprengen sind.

Die Eisenbahn ist robuster. Den Gleisen selber ist durch Sprengungen nicht beizukommen. Etwaige Schäden zu reparieren dauert bloß ein paar Stunden.

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Tatsächlich verfügt die Ukraine über eingene Quellen.


WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 17:03

Die sind wahrscheinlich winzig, denn es gab ja vor dem Krieg schon jede Menge Zoff um angeblich unbezahlte Rechnungen.

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SirAndiusNr2  26.07.2024, 17:07
@WilliamDeWorde

Wie kommst du darauf? Alleine auf der Krim gibt es riesige vorkommen.

Im rest des Landes gibt es ebenfalls welche, die teilweise nicht erschlossen sind. Wenn ich mich recht erinnere, decken sie ihren Bedarf aktuell zu ca. ⅓ selbst.

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SirAndiusNr2  26.07.2024, 17:11
@WilliamDeWorde

Kannst du nicht googlen?

Als Erdölprodukte aus den Nachbarländern, weil der Seeweg versperrt ist.

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WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 17:15
@SirAndiusNr2

Hab nun mal nachgelesen. Es gibt Vorkommen, aber die können nicht gefördert werden (z.B. im Schwarzen Meer). Die Ukraine hat russisches Öl über Drittländer importiert. War vermutlich billiger als selbst welches zu fördern. Außerdem fehlte das Know-How und das Geld. Sie hätten westliche Partner gebraucht. So aber haben sie gut von den Transitgebühren gelebt - was sich nun rächt.

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SirAndiusNr2  26.07.2024, 17:17
@WilliamDeWorde

Oder weil Putin gleich alles angreifen wird.

Allerdings fördern sie aktuell auch selbst Öl.

Und nun?

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WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 17:17
@SirAndiusNr2
Kannst du nicht googlen?

Nein, kann ich nicht. Ich nutze andere Kanäle im Internet. Z. B. diesen. Danke, dass du gegoogelt hast. So haben doch gleich viel mehr Nutzer was von deiner Mühe.

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SebastianS483  26.07.2024, 17:40
@SirAndiusNr2

Wie kommst du darauf? Alleine auf der Krim gibt es riesige vorkommen.

Im rest des Landes gibt es ebenfalls welche, die teilweise nicht erschlossen sind. Wenn ich mich recht erinnere, decken sie ihren Bedarf aktuell zu ca. ⅓ selbst.

Das ist deine eigene Behauptung! Was schlichtweg Unsinn ist. Sorry, anscheinend weißt du nicht was "Erdölprodukte" sind. Du redest von Quellen und die sind ja wohl komplett irrelevant oder?! Und dann noch von Quellen auf der Krim. Macht Sinn!🤦🏻‍♂️

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SebastianS483  26.07.2024, 20:25
@SirAndiusNr2

Meine Fresse, du weißt es echt nicht oder? Das ist Rohöl Kollege allwissend! Das Öl in einer Raffinerie überhaupt zu Treibstoff wird ist dir wohl entfallen oder? Die Frage lautete "Treibstoff und nicht Rohöl!" oder fahren Autos und Panzer mit Öl aus dem Boden? Ich geh auch immer am Bohrturm tanken

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SebastianS483  26.07.2024, 21:02
@SirAndiusNr2

Komm, lass gut sein. Denke nicht das du dich weiter in die Nesseln setzen willst. Weil wenn ich dir jetzt Zahlen, Daten, Fakten liefern fällt erstens dir die Kinnlade runter und zweitens würdest du nur endlos weiter disskutieren, obwohl du weißt das es Unsinn ist was du behauptest.

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SirAndiusNr2  26.07.2024, 21:05
@SebastianS483

Mich würde es wirklich interessieren.

Wie viel Treibstoff stellen sie selbst her und wie viel importieren sie?

Habe die Erdöl Förderung und Importe als Maßstab genommen. Wenn das falsch ist, dann berichtige mich bitte.

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SebastianS483  26.07.2024, 21:19
@SirAndiusNr2

Die Ukraine hat mehrere Ölraffinerien, die jedoch in den letzten Jahren durch verschiedene Faktoren, einschließlich geopolitischer Spannungen und Konflikte, stark beeinträchtigt wurden. Vor dem Krieg in der Ostukraine und der Annexion der Krim im Jahr 2014 war die ukrainische Raffineriekapazität höher. Seitdem geht es aber nur abwärts.

Zu den wichtigsten Raffinerien in der Ukraine gehören:

  1. Kremenchuk Oil Refinery - Eine der größten Raffinerien des Landes.
  2. Lysychansk Oil Refinery - Diese Raffinerie hatte ebenfalls eine bedeutende Kapazität.
  3. Odessa Oil Refinery - Eine weitere wichtige Anlage.

Die genaue Produktionskapazität kann variieren, und viele Raffinerien haben in den letzten Jahren aufgrund von Konflikten und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihre Produktion reduziert oder vorübergehend stillgelegt. Defakto reicht es aber hinten und vorne nicht.

Vor 2014 lag die gesamte Raffineriekapazität der Ukraine bei etwa 14 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr, was eine signifikante Menge an Diesel und anderen Kraftstoffen bedeutete.

Nach dem Donbass Konflikt und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat die Produktion jedoch stark abgenommen. Im Jahr 2020 wurde geschätzt, dass die Dieselproduktion in der Ukraine bei etwa 2 bis 3 Millionen Tonnen lag. Also bereits vor dem Krieg hat die eigene Kapazität nicht mal in Friedenszeiten gereicht.

Der jährliche Dieselverbrauch in der Ukraine wird auf etwa 6 bis 8 Millionen Tonnen geschätzt, wobei Schwankungen je nach wirtschaftlicher Aktivität und landwirtschaftlichen Bedürfnissen auftreten können. Die Zahl kannst du seit der Kriegsführung als minimal Wert 1 zu 1 auf 2023/24 übertragen. Warscheinlich liegt er aber noch höher.

Der militärische Treibstoffbedarf ist in Krisenzeiten typischerweise extrem hoch. Schätzungen über den genauen Verbrauch sind schwierig zu erhalten, da sie von militärischen Strategien und Operationen abhängen. Berichten zufolge könnte der militärische Treibstoffverbrauch mehrere hunderttausend Tonnen pro Monat betragen. Zahlen die die Ukraine nicht mal im Ansatz selbst decken könnte, selbst wenn ihre Raffinerien auf volle Leistung laufen würden. Aber selbst die volle Leistung ist Utopie, erstens gibt es regelmäßige Stromausfälle, die Raffinerien werden teils beschossen und das Personal ist eingezogen worden.

Aber die Ukraine hat traditionell einen sehr großen Teil ihres Treibstoffs importiert. Vor dem Krieg war ein erheblicher Teil des Diesels aus Russland und Weißrussland bezogen worden. Nach dem Beginn des Konflikts hat die Ukraine jedoch ihre Bezugsquellen diversifiziert. Die Ukraine bezieht jetzt Treibstoff aus verschiedenen Ländern, darunter EU-Staaten wie Polen und Rumänien sowie andere internationale Partner. Im Jahr 2022 wurde berichtet, dass ein erheblicher Teil des benötigten Treibstoffs importiert werden musste, um den Bedarf zu decken. Im Jahr 2022 wurde berichtet, dass die Ukraine etwa 70% ihres Treibstoffbedarfs importierte. Heute müsste die Zahl bei über 95% liegen.

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