Mit welchen Behauptungen täuscht sich Markus Gabriel und wieso?

4 Antworten

Keine Ahnung was konkret du meinst. Aber ein assoziiertes Beispiel meinerseits wäre:

Prof. Dr. Markus Gabriel sagt bezüglich der Pandemiebekämpfung, dass es prinzipiell keine kultur- und wertfreie Lösung einer pandemischen Lage gibt. Er begründet seine Sicht damit, dass verschiedene Menschengruppen, und damit Kulturen, ganz verschiedene Werturteile haben. Daraus schliesst er: "Man kann eine Pandemie prinzipiell nicht nationalstaatlich lösen."

Andererseits erklärt er: dass "Wir Schlusslicht der Pandemie-Bekämpfung sind. Spanien beispielsweise ist durch den Winter erheblich besser gekommen als wir, und auch Portugal hat die riesige zweite Welle besser gemeistert."
Daraus schlußfolgert er: "Aus dem bürokratischen Gehedder, den vielen Widersprüchen, in denen wir uns verfangen haben, können wir wieder herauskommen, aber nur wenn wir mehr auf Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit der demokratisch geschulten Bürger*innen setzen."

Damit widerspricht er seinem Eingangsresümee, dass eine Pandemie nicht nationalstaatlich zu lösen ist.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-strategie-interview-philosoph-gabriel-100.html


grtgrt  04.10.2021, 10:57

Wenigstens der renommierte Peter Strasser (aus Österreich) hat es gewagt, Gabriels Argumentation hin zur Nichtexistenz der Welt als das zu bezeichnen, als das so manch anderer es auch sieht: als einfach nur "onto-logisches Larifari" (= i.W. dummes Geschwätz):

Hier einige Bemerkungen, die uns zeigen, wie schlampig Gabriel denkt:

https://www.google.com/search?q=stw4854GMR%3A


grtgrt  04.10.2021, 09:44

Meine persönliche Meinung:

Gabriel scheint es vor allem um geschickte Selbstvermarkung zu gehen. Ich kann nicht erkennen, dass er schon verstanden hätte, was Philosophie denn eigentlich ist. Er verwechselt sie wohl mit dem Verkünden seiner eigenen Meinung und merkt gar nicht, wie seicht, undurchdacht und unausgegoren sie gelegentlich ist (ganz besonders in seiner Argumentation, mit der er denkt bewiesen zu haben, dass unsere Welt gar nicht existiert).

Philosophische Standpunkte kann man nicht beweisen. Sie stellen ja schließlich nur aus den Tiefen der Psyche des Philosophierenden kommende feste Überzeugung dar. Eben das unterscheidet sie von Wissenschaft.

Mit seiner Argumentation im Buch "Warum es die Welt nicht gibt" (= https://www.amazon.com/Warum-die-Welt-nicht-gibt/dp/3548375685 ) beweist uns Gabriel eigentlich nur, dass er selbst zwischen Philosophie und Wissenschaft noch gar nicht zu unterscheiden weiß.