Mit welchem Satz würdet ihr eine Geschichte (Buch) anfangen?

8 Antworten

Es gibt verschiedene, legendäre Buchanfänge. Zum Beispiel "Die Katze nieste" (Johannes Tralow : Roxelane) oder "Today is a day like any other day. Only it's not" (Vera Nazarian: Qualify) Oder "Er hätte nicht die Abkürzung nehmen sollen" (David Weber: Der Schwur) - und viele andere.

Das wichtige bei einem Buchanfang ist - er muss den Leser in die Geschichte hineinziehen, damit dieser bei einem Roman zumindest für die ersten 100 Seiten oder so bei der Stange bleibt. Wenn der Autor es während dieser Strecke nicht geschafft hat, den Leser zu überzeugen, das Buch weiterzulesen, dann hat er irgendwas falsch gemacht ...

Der von Dir vorgeschlagene Buchanfang kann ebenfalls hervorragend funktionieren - wenn die Geschichte, die darauf folgt, für den Leser funktioniert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

GivenTaken 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 20:23

Danke.

Dann gibt es auch solche Bücher, die man liest und die ersten 100 Seiten sind echt doof und erst ab Seite 101 wird's interessant. Da ist es dann immer Schade, dass der Anfang so schlecht (langweilig) ist. Ich finde den Anfang immer sehr essentiell.

Dadurch beschließt man ja immer ob man weiterlesen möchte oder doch nicht.

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Das ist von der Geschichte abhängig. Hier ist beispielsweise der erste Satz einer Kurzgeschichte von mir:

Ein neunjähriger Junge erkannte seine Chance reich zu werden, als er von etwas geblendet wurde, das sich eingeschlossen an der Spitze eines hohen Trümmerhaufens befand.

Was deinen ersten Satz angeht:

Ansich ein interessantes Bild. Es macht mich aber nicht besonders neugierig. Die Frage ist, warum diese Szene für die Geschichte wichtig ist. Du solltest ihr also mehr Bedeutung beimessen . Wie? Indem du diese Handlung mit etwas Interessantes verbindest. Beispielsweise in dem du aus dem Regentropfen einen Blutstropfen machst:

Mit meinem Finger fuhr ich meinen Blutstropfen an der Fensterscheibe nach und fragte mich wie mein Leben nur so hatte enden können.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe seit mehr als 20 Jahren.

GivenTaken 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 20:42

Oha, voll die gute Idee!

Ich hab sogar daneben noch einen Krimi angefangen. Passt also. :)

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Kommt auf die Geschichte an. Ich schreibe im Moment persönlich keine, deswegen habe ich kein Beispiel.

Aber ich denke nutzen lässt sich so gut wie jeder Satz. Ich hab sie meistens am Ende nochmal geändert, wenn ich wirklich unbedingt einen tollen ersten Satz haben wollte.

Spontan fällt mir folgender ein:

Mit einem dumpfen Schmatzen explodierte die Melone, Schalenstücke flogen durch die Luft.

Gefällt mir nicht perfekt, ich würde ihn aber so stehen lassen, die Szene dazu schreiben (die ist mir nämlich auch gerade in den Sinn gekommen) und dann ggf. später schauen, ob mir noch was besseren einfällt.

,,Mit meinem Finger fuhr ich den Regentropfen an der Fensterscheibe nach und dachte über mein Leben nach.'' (dann würde es einen Rückblick auf das Leben des Charakters geben.) Irgendwie so.

Das wäre zum Beispiel nicht mein Falll, weil ich lieber erstmal 'direkt' in die Story einsteige mit einem aktiven Stück Handlung. Dadurch würde ich dann schonmal eine gewisse Basis und idealerweise Spannung schaffen, zumindest weiß mein Leser aber schon so Ansatzweise, was passiert, bevor ich ihn in die Vorgeschichte zu dem werfe, was gerade passiert.

Rückblenden mache ich auch lieber Anlassbezogen anstatt generell, deswegen finde ich es besser, wenn der Charaktere, von dem sie ausgeht da schon ein wenig interagieren kann, was das Grübeln veranlasst.

Klingt nicht schlecht, wenngleich es mit der Geschichte nichts zu tun hat. Jede könnte so anfangen. Also, es motiviert nicht zum Weiterlesen, hat eher etwas Poetisches.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat
Der Fernwallen.
Ein Streifen Niemandsland zwischen den Baronien und dem Reich des Wolfskaisers. Unfruchtbar, unwegsam und ungenutzt. Brutstätte wilder Tiere und Heimat der Gesetzlosen. Ein Ort voller dunkler Sagen und Geschichten. Nur wenige Reisende wagen sich durch die nebeligen Moore und toten Wälder voll von stachligem Unterholz. Und doch…
Wenn man die Zeichen lesen und festen Boden von tückischem Sumpf unterscheiden konnte, wenn man wusste, wo die alten verfallenen Straßen einst gewesen waren, dann fand man auch dort seinen Weg. Langsam und geduldig – wie ein Jäger, welcher der Beute folgt.

Keine Geschichte sondern der Auftakt zu einem Pen and Paper, aber ich denke die Atmosphäre und den Ton der Kampagne hab ich ganz gut eingefangen. Wenn es dir um den Himmel (und Wind) geht...

Hier ist der Schluss einer Kampagne.

Die Stadt brannte. Dunkle Rauchsäulen schraubten sich in den Himmel um dann von den Herbstwinden auf die Ebene getrieben zu werden. Ihr musstet es nicht sehen. Ihr konntet es riechen. Es roch nach Feuer und Asche. Krieg lag in der Luft. Im nächsten Jahr würden die Winde den Geruch von Tod und Sterben über die Berge tragen.

Ja, die Gruppe hat es verkackt. Aber das verdammt episch. Fortsetzung folgt irgendwann.

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)

GivenTaken 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 15:59

Interessant!

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