Mit einem ehemaligen Patienten befreundet sein, geht das?
Der Patient ist schwer depressiv, möchte aber anscheinend mit mir befreundet sein. Er zieht bald zu seiner Freundin, sieht mich aber irgendwie als Vorbild und kontaktiert mich. Er ist ein sehr guter Mensch und wenn ich ihm helfen kann, wäre das okay.
hatte lediglich ein konsiliarisches Gutachten erstellt und habe ihn untersucht
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2 Antworten
Solange man beim Beruf nicht von der eigenen Professionalität abweicht und man außerhalb des Berufs als Freund da ist, statt als Fachkraft, ja, warum nicht.
Ich sehe bei einen depressiven Menschen eher eine Gefahr, dass eine Abhängigkeit von Ihnen als Person entsteht statt einer Freundschaft... Es muss ja einen Grund geben, wieso genau Sie die Person sind. Vielleicht müssten Sie hinterfragen, ob die psychische Belastung diesen Patienten nicht irgendwie dazu drängt einen Menschen zu finden, der einem immer helfen kann oder sowas ähnliches. Sie sind da definitiv besser informiert.
Geh hin und schau was wird. Gibt es in der Psychologie nicht irgendwelche Methoden bei sowas?
Auch wenn der gute Freud das als Kunstfehler bezeichnet hätte, wenn der Analytiker persönliche Beziehungen zum Patient entwickelt.
Aber grundsätzlich könnten Ärzte auch Freunde behandeln, warum nicht ?
Konnte ihn vor eine falsch positiven Demenzdiagnose bewahren. Er möchte gerne, dass ich am Montag wieder zu ihm gehe.