Mit Dyskalkulie Psychologie studieren?
Hey Leute!
Ich habe eine Form der Dyskalkulie (Rechenschwäche).
Im Alltag komme ich soweit zwar gut klar also ich kann die Uhr lesen, beim backen Zutaten richtig abmessen (sofern ich das nicht noch umrechnen muss) und beim Einkaufen auch das Geld richtig abzählen. Beim rechnen mit natürlichen, ganzen Zahlen habe ich eigl auch keine Probleme jedoch fängt es bei mir damit an, dass ich bspw Dinge wie 1,5 - 3,6 nicht im Kopf berechnen kann. Ich bin aktuell in der 12. Klasse und 18 J. alt und wie ihr euch sicherlich denken könnt habe ich echt Probleme in Mathe. Ich bin nicht dumm oder so jedoch weiß ich, dass ich die Abläufe in Mathe nur auswendig lerne es aber nicht wirklich verstehe. Das sehe ich dann immer in der Klausur weil ich zwar das Thema „kann“ also wenn mir jmd sagt berechne zu der Gleichung eine kurvendiskussion kann ich das aber sobald das in einen kontext eingebaut oder auch nur eine ich sage mal komponente in der aufgabe verändert oder anders ist als wie wir es im Unterricht gemacht haben, habe ich keine Ahnung was ich rechnen soll. Kontextaufgaben generell kann ich so gut wie nie in der Klausur lösen vom Hilfsmittel freien Teil brauch ich gar nicht erst anzufangen.
Dumm ist das ich Mathe jetzt auch noch als schriftliches 4 Fach im Abitur habe, was sich leider nicht mehr ändern lässt aber darauf wollte ich nicht hinaus. Ich habe zwar schon Nachhilfe und sie hilft mir auch in der Hinsicht,dass ich überhaupt erstmal das Thema an sich verstehe aber unbedingt besser werden meine Noten dadurch halt nicht. Außerdem denkt sie mittlerweile glb ich auch schon dass ich dumm bin
Auf jeden Fall ist es ein Traum von mir Psychologie zu studieren. Ich interessiere mich einfach für die Thematik, will Wissen warum Menschen handeln wie sie handeln, wie sich zwangsstörungen entwickeln und menschen helfen die darunter oder unter bsp Depressionen leiden helfen! Man kann sich nie sicher sein aber ich denke, dass mich dieser Beruf glücklich machen würde da ich etwas gutes tue aber gleichzeitig auch viel Geld verdienen kann was in der heutigen Gesellschaft schon fast essentiell ist und somit auch in der Lage wäre mir meine Träume und Wünsche zu erfüllen. Ich habe nur die Angst das mir diese eine offensichtliche Schwäche mein ganzes Leben auf beruflicher Ebene zerstört und ich nur wegen dieser einen Sache eingeschränkt in meinen Möglichkeiten bin. Ich will nicht das mir Mathe oder besser gesagt meine Dyskalkulie mein Leben zerstört
Ich habs in der Hinsicht eh schon nicht einfach weil ich dazu noch von natur aus hellblonde Haare habe da muss man sich ja eh schon häufig Witze über seine eigene Person geben bzw sich dummen Vourteilen stellen
Was sagt ihr kann ich trotz Dyskalkulie Psychologie studieren oder wäre das sozusagen eine reine Selbstmordtour ?
5 Antworten
Das Studium ist sehr mathelastig, grade Statistik ist da ein großen Thema.
Zudem findet man im Studium oft keine Recht a und b, sondern verklausulierte Aufgaben. Da sind dann viele Infos, es steht was gesucht wird und man muss sich vieles selber suchen.
Evtl. gibt es die Möglichkeit an einer Uni in deiner Nähe mal eine Probevorlesung zu besuchen und so zu Studenten kontakt aufzunehmen. Ggf. kannst du die dann mal um Fotos von alte Unterlagen bitten (mit Whats App heutzutage ja kein Problem), damit du dir selber ein Bild machen kannst. Einfach ein paar ansprechen in der Hoffnung, dass einer wirklich die Unterlagen schickt.
Die Frage ist, wie groß dein Traum ist und ob du dafür das Risiko eingehen willst.
Das mit den Vorurteilen von jungen blonden Mädchen kenne ich, besonders wenn man nun nicht aussieht wie die letzte runzlige Kartoffel...
Ich kenne deinen Kampf, aber mit Legasthenie. Da wird man auch schnell als dumm abgestempelt, von Lehrern teils schon in der Grundschule komplett aufgegeben mit unter der Hand ausgesprochener Sonderschul-Empfehlung, dabei hatte ich mein große Begabung im mathematischen Bereich. Aber bei Textaufgaben ab der 3. Klasse ist das eben nicht leicht zu zeigen.
Im Studium musste ich mich trotzdem durch die ganzen Hausarbeiten du auch Klausuren quälen, ich hatte für mich auch den Anspruch das ohne Sonderbehandlung zu schaffen.
Du kannst, da es bei dir ja sehr stark ist, mal bei der Uni nachfragen ob es da Hilfen gibt. Ich hätte als Legastheniker beispielsweise längere Fristen für Hausarbeiten und etwas mehr Zeit in Klausuren bekommen können. Aber da es eh nicht viel gewesen wäre, wollet ich es ohne schaffen.
Zudem kannst du dich mal über spezielle Therapien informieren, ich hatte als Kind eine Schreibtherapie und dadurch ist es schon deutlich besser geworden. Ich muss mich noch immer stark konzentrieren und wenn ich Stress habe und/oder es mir nicht gut geht, geht die Rechtschreibung flöten und Lesen wird auch schwieriger, aber es hat geholfen. Zeitweise hatte ich die Therapie mit einem Mädchen zusammen, die wegen Dyskalkulie da war und auch Legasthenie hatte, dann Legasthenie zusammen und das andere hatte sie noch extra.
Es lohnt sich für seine Träume zu kämpfen, man sollte aber trotzdem einen Notfallplan haben.
Im Psychologiestudium hat man vermutlich
viel mit Statistik zu tun. Dein erster Weg sollte
dich in die Studienberatung führen, da kennt man
die Inhalte des Studiums genau und kann dich beraten.
Trotzdem musst du die Klausuren schaffen.
Es ist ja nichts Neues, dass viele Studieninhalte
später gar nicht gebraucht werden, aber du
brauchst an der Uni erst mal den Schein.
Die soz. Kompetenz ist, Empathie etc. ist in einem Studium vollkommen egal. Du musst die Klausuren schaffen, mehr nicht. Auch Psychopathen können Psychologie studieren und das mit wenig Empathie.
Du kannst Psychologie studieren. Es sei denn, Mathe zieht deinen Notenschnitt runter (zumindest in Deutschland), in Österreich kann man auch ohne NC studieren. Lass dich nicht von den vielen Statistiken, die am Anfang des Studiums dominieren, abschrecken. Da musst du eben durch, und um Psychologe zu werden, sind Fähigkeiten wie Empathie, Interesse, Wertschätzung, Authentizität z.B. viel wichtiger. Da kann es sogar hilfreich sein, wenn man selber Schwierigkeiten hatte, weil man dann andere besser versteht
Und für Dyskalkulie gibt es Hilfe. An deiner Stelle würde ich statt der Nachhilfe zu speziellem Dyskalkulietraining wechseln. Das dauert dann zwar insgesamt vlt 2 oder 3 Jahre, also noch bis nach dem Abi, aber danach brauchst du dir überhaupt keine Sorgen mehr wegen des Studiums zu machen, und alle Wege stehen dir offen.
https://www.dyskalkulietrainer.com/
Da kannst du direkt nach Adressen in deiner Umgebung suchen.
Eher nein. Ein Psychologiestudium ist schon sehr mathelastig. Weit mehr als sich der Laie das vorstellt. Mathematik ist der wissenschaftliche Zugang zur Psychologie und daher wird das auch so gelehrt/genutzt.
Aber Du musst gar nicht auf mich hören. Geh doch zur Uni und da zur Fachschaft. Hol dir ein paar Klausuren. Du kannst ja fragen, was es Richtung Mathe so gibt. Die Leute dort sind meist sehr freundlich und wollen helfen.
Gruß
Psychologie besteht zu einem großen Teil aus Statistik. Das wird mit einer Rechenschwäche nicht einfach. Wenn es aber dein absoluter Traum ist, findet sich da bestimmt eine Lösung wie du es trotzdem schaffen kannst. Besser einmal versuchen und scheitern als sich sein Leben lang zu fragen ob mans geschafft hätte.
Danke, ja Statistik macht einen Teil des Studiums aus. Aber andere Kompetenzen zählen doch mindestens genauso viel oder? Soziale Kompetenzen, Empathie, Menschenkenntnis