Mit 40 zu alt?

5 Antworten

Primzipiell sofern man die Zugangsvoraussetzungen erfüllt, definitiv JA, man kann. Erforderlich ist mindestens ein Hauptschulabschluss oder alternativ eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung, die gesundheitliche Eignung, ein "sauberes" Führungszeugnis und ein Mindestalter von 17, meist 18 Jahren (da bist du ja weit darüber😉).

Klar sollte einem sein, dass der Rettungssanitäter keine anerkannte Berufausbildung sondern "lediglich" eine Qualifikation ist, die nach den jeweiligen Landes- Rettungsdienstgesetzen (RDG) zur Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben im Rettungsdienst berechtigt. Die Qualifikation umfasst insgesamt mindestens 520 Stunden, die seit 2019 folgendermaßen zusammengesetzt sind:

1.) Mind. 240 Stunden Lehrgang mit abschließender Zwischenprüfung,

2.) 80 Stunden in einer "geeigneten Einrichtung der Patientenversirgung",

3.) 160 Stunden im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache und

4.) Mind. 40 Stunden Abschluss-/ Prüfungslehrgang mit schriftlicher und praktischer Abschlussprüfung.

Die Rettungsdienstschulen verlangen Geld für die Lehrgänge, dies sind ungefähr Gesamtkosten von 1.500.00€. Hinzu kommt, dass es dementsprechend auch keine Ausbildungsvergütung gibt, man muss also die rund dreieinhalb Ausbildungsmonate finanziell überbrücken können. Desweiteren ist, um als Rettungssanitäter in der Notfallrettung zum Einsatz kommen zu können, die Fahrerlaubnis der Klasse C1 erforderlich, die ebenfalls auf eigene Kosten erworben werdem muss, eventuell, ist jedoch eine Förderung über das Jobcenter möglich, wenn man nachweist, dass man die Fahrerlaubnis benötigt.

Zum Stoff/ zum Lernaufwand: es ist zwar nicht besonders tiefgreifender Unterrichtsstoff, jedoch muss man am Ende der Qualifizierung aus allen Bereichen der Notfallmedizin ein fundiertes Grundlagenwissen aufweisen, somit, ist es doch relativ viel Masse in der kurzen Ausbildungszeit (die aktuellen Lehrbücher umfassen circa 650 Seiten). Deswegen, wurde 2019 auch der Lehrgang um 80 Stunden erweitert, zuvor, waren es mindestens 160 Stunden Grundlehrgang und dafür 80 Stunden mehr Praxis im Krankenhaus. Dazu muss man auch wissen, dass an Rettungsdienstschulen nicht ausschließlich die Theorie vermittelt wird, gut die Hälfte besteht aus praktischem Unterricht mit Fallbeispielen und dem Training von Einzelmaßnahmen.

Was die Zukunft angeht. Der gesamte Rettungsdienst, hat natürlich andere Arbeitsbedingungen als die meisten andere Berufe, Schichtdienst an Sonn- und an Feiertagen, Nachtdienste und eine hohe körperliche Belastung, dass ist der Arbeitsalltag im Rettungsdienst. In aller Regel keine Tätigkeit, die man bis zu seiner Rente ausüben kann. Das Deutsche Rote Kreuz RLP hat dazu mal eine Studie gemacht, demnach, sind lediglich 1,3%! des aktiven Personals 60 Jahre oder älter.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Hi,

Hallo kann ich mit 40 noch Rettungssanitäter werden oder bin ich zu alt?

Können schon - eine feste Altersgrenze gibt es nicht, lediglich die gesundheitliche Eignung wird neben einem Hauptschulabschluss oder einer gleichwertigen Vorbildung vorausgesetzt.

Ob es sinnvoll ist?

Nun, der Rettungssanitäter ist lediglich eine Qualifikation im Umfang von 520 Stunden, keine "richtige" Berufsausbildung. Letzteres wäre der Notfallsanitäter mit entsprechenden Unterschieden.

Daraus ergibt sich schon einmal das Grundproblem: als Rettungssanitäter gibt es kaum bezahlte Ausbildungen - man muss die Lehrgangskosten, etwaige Kosten für Praktika plus die Lebenshaltungskosten für mindestens 3 Monate selbst tragen können.

Unter Umständen kommen Förderungen durch das Jobcenter und in seltenen Fällen auch die Kostenübernahme durch die Leistungserbringer im Rettungsdienst selbst infrage - neben Freiwilligendiensten oder der Finanzierung über das Ehrenamt. Der Einstieg ist demnach nicht ganz geschenkt.

Zudem: ein Führerschein der Klasse C1 ist mittlerweile praktisch überall Einstellungsvoraussetzung - dieser muss, wenn nicht vorhanden, ebenfalls meist auf eigene Kosten erworben werden.

Was ich zu bedenken gebe...

Die Arbeit im Rettungsdienst ist nicht unbedingt das erstrebenswerteste, wenn man sich die Arbeitsbedingungen mal vor Augen führt: 48-Stunden-Wochen, 12-Stunden-Schichten ohne planbaren Feierabend, Wochenend-, Feiertags- und Nachtarbeit inklusive psychischer und physischer Belastung muss man "wollen".

Was der zwangzigjährige Berufseinsteiger meist locker wegsteckt, sieht beim Vierzigjährigen meist anders aus.

Der Lehrgang ist zwar verhältnismäßig kurz und vom Umfang her überschaubar - es wird allerdings viel Wissen in sehr kurzer Zeit vermittelt. Ohne Vorkenntnisse ist das durchaus eine Hausnummer. Erfahrungsgemäß: je älter der Teilnehmer, desto schwieriger ist das Lernen.

Und der Mangel an RettSan ist durchaus...überschaubar. Da können die meisten Leistungserbringer durchaus aussuchen, wen sie einstellen möchten. Ob das der Quereinsteiger Anfang 40 ist, sei mal dahingestellt.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Natürlich geht das! In deinem Alter machen viele sogar eine Umschulung um den Beruf zu wechseln. Du musst das tun was DU willst und auf die Leute die dich für zu alt halten einfach nicht hören. Wenn du es dann geschafft hast sind es nämlich die welche neidisch sind!


Renatsi 
Beitragsersteller
 24.07.2021, 18:28

Danke für die Antwort 😊dann werde ich mich mal erkundigen lg

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Die kommerziellen Schulen machen da keinen unterschied und nehmen von jedem Geld für ihre Kurse. Ob du dann aber einen Arbeitgeber findest der dich ohne Berfuserfahrung in dem Alter einstellt, steht aus einem anderen Blatt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit über 10 Jahren RA/NFS beim DRK

Renatsi 
Beitragsersteller
 24.07.2021, 18:29

OK verstehe. Danke für die Antwort

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Man ist nie zu alt. :)


Renatsi 
Beitragsersteller
 24.07.2021, 18:26

Danke ja das stimmt aber es kann ja sein das es eine Grenze gibt

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